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Redereihe "Dinge im Museum"

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06.05.2011 Ding #7: Der Regenschirm - Was Nietzsche in Turin vergass - Sonntag, 8. Mai 2011, 11.00 Uhr, im Landesmuseum Zürich - Mit Thomas Hürlimann


Bild: zVg

Auch Schriftsteller haben ihre Lieblingsdinge: Für Thomas Hürlimann ist dies der Regenschirm. Zunächst ist er für ihn, wie für uns alle, ein nützliches Utensil; es dient als Schutz vor Unbeständigkeit des Wetters.

In der alten Wendung «Unter deinem Schutz und Schirm» schwingt noch etwas anderes, Umfassenderes mit: ein Ort, wo Menschen geborgen und geschützt sind vor äusseren Heimsuchungen und inneren Ängsten.

In einer frühen Skizze von Hürlimann taucht eine Figur auf, die ihn nicht mehr loslassen wird: die des Schirmhändlers Freddy Frunz. Viele Jahre nach dieser Skizze ist aus jener Gestalt die Hauptfigur in einer seiner schönsten Komödien - «Der letzte Gast» - geworden. Abgründige Ironie prägt dieses groteske Lustspiel: Frunz heiratet die Tochter eines Regenschirmfabrikanten und übernimmt dessen Firma. Von diesem Tag an bleibt der Regen aus, und der Betrieb geht bankrott. Frunz ist nun in der Tat ohne Schutz und Schirm.

Hürlimann interessiert dieser Doppelsinn: der Schirm einerseits als Alltagsgegenstand, andererseits als metaphysisches Requisit.

So wurde für ihn auch eine der letzten Äusserungen Friedrich Nietzsches zu einer Quelle des hintersinnigen Sinns. «Ich habe meinen Regenschirm in Turin vergessen.» Was Nietzsche mit dem Verlust des Schirms alles verlor, wird Thomas Hürlimann in seiner Rede erzählen.

lm

Kontakt:

http://www.musee-suisse.ch/d/zuerich/lesereihe.php#ding7

 

 

 

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