DER SCHWEIZER LUKAS BÄRFUSS IST TRÄGER DES GEORG-BÜCHNER-PREISES 2019
09.07.2019 Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verleiht den Georg-Büchner-Preis an den Dramatiker und Erzähler Lukas Bärfuss. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert und wird am 2. November 2019 in Darmstadt verliehen. Der Georg-Büchner-Preis, auch Büchner-Preis genannt, ist heute der renommierteste Literaturpreis im deutschen Sprachraum.
Foto: Wikipedia/Thomas Springer, 2017 - Public domain - Datei: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Lukas_B%C3%A4rfuss_Buchmesse_2014_(01).jpg
Begründung
der Jury:
"Mit Lukas Bärfuss zeichnet die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung einen herausragenden Erzähler und Dramatiker der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur aus. In einer distinkten und dennoch rätselhaften Bildersprache, karg, klar und trennscharf, durchdringen sich nervöses politisches Krisenbewusstsein und die Fähigkeit zur Gesellschaftsanalyse am exemplarischen Einzelfall, psychologische Sensibilität und der Wille zur Wahrhaftigkeit. Mit hoher Stilsicherheit und formalem Variationsreichtum erkunden seine Dramen und Romane stets neu und anders existentielle Grundsituationen des modernen Lebens. Es sind Qualitäten, die zugleich Bärfuss' Essays prägen, in denen er die heutige Welt mit furchtlos prüfendem, verwundertem und anerkennendem Blick begleitet."
Lukas
Bärfuss, geboren am 30. Dezember 1971 in Thun/Schweiz, ist Dramatiker, Erzähler
und Essayist. Er lebt in Zürich.
Bärfuss begann zunächst 1998 als Dramatiker und avancierte zu einem der
erfolgreichsten deutschsprachigen Theaterautoren. Seine Theaterstücke wurden in
rund ein Dutzend Sprachen übersetzt und werden weltweit gespielt. Zu seinen
bekanntesten Stücken zählen: "Die sexuellen Neurosen unserer Eltern" (2003), "Der Bus" (2005), "ÖL" (2009), "Frau Schmitz" (2016). Sein neuestes Drama, "Der
Elefantengeist", wurde im September 2018 am Nationaltheater Mannheim
uraufgeführt.
Als Erzähler debütierte Lukas Bärfuss 2002 mit der Novelle "Die toten Männer".
Sein erster Roman "Hundert Tage" über den Völkermord in Ruanda erschien 2008.
Wie dieser so fand auch sein zweiter Roman "Koala" aus dem Jahr 2014, in dem er
den Suizid seines Bruders darstellerisch verarbeitet, ein grosses Echo in der
Öffentlichkeit. Für diesen Roman wurde ihm 2014 der Schweizer Buchpreis
verliehen. 2017 erschien sein jüngster Roman "Hagard", dessen Geschichte um
einen erfolgreichen Geschäftsmann kreist, der sich durch obsessives Begehren
aus allen sozialen Bindungen löst.
Lukas Bärfuss tritt immer wieder mit pointierten Essays und Debattenbeiträgen zum politischen Geschehen an die Öffentlichkeit. 2015 erschien sein Essayband "Stil und Moral", 2018 der Band "Krieg und Liebe".
Zu den vielen Auszeichnungen, die Lukas Bärfuss erhalten hat, zählen: 2005 Mülheimer Dramatikerpreis, 2008 Mara-Cassens-Preis, 2009 Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis (Sonderpreis), 2010 Hans-Fallada-Preis, 2013 Berliner Literaturpreis, 2014 Solothurner Literaturpreis, 2014 Schweizer Buchpreis, 2015 Nicolas-Born-Preis, 2016 Johann-Peter-Hebel-Preis, 2018 Preis der LiteraTour Nord.
Lukas Bärfuss ist Mitglied der der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.
Der Georg-Büchner-Preis:
Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verleiht seit 1951 den Georg-Büchner-Preis an herausragende Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Er wird finanziert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stadt Darmstadt.
Bisherige Preisträger:
https://www.deutscheakademie.de/de/auszeichnungen/georg-buechner-preis
cp
Kontakt:
https://www.wallstein-verlag.de/autoren/lukas-baerfuss.html
https://www.hsverlag.com/autoren/detail/a3
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