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Der Preis der Leipziger Buchmesse 2013 geht an David Wagner, Helmut Böttiger und Eva Hesse

Der Preis der Leipziger Buchmesse 2013 geht an David Wagner, Helmut Böttiger und Eva Hesse

14.03.2013 Zum neunten Mal wurde am heutigen Donnerstag der Preis der Leipziger Buchmesse in den Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung vergeben.


Bild: David Wagner - Foto: Strombomboli - Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported - Zur Originaldatei: http://commons.wikimedia.org

Die Jury unter dem neuen Vorsitzenden Hubert Winkels entschied sich für:

Kategorie Belletristik

David Wagner

Leben

Rowohlt Verlag 

Zur Begründung:

Wie hält man sich den Tod vom Leib? David Wagners erfundener Leidensbericht - oder durchlittene Erfindung - stellt diese Frage und führt zugleich eindrucksvoll vor, wie's geht: mit Witz und Ironie, mit tapferem Trotz und Understatement - und mit Sinn für das Banale, die "kleinen Klinikfreuden", alles, was den Kranken ans Leben bindet, und dazu gehört auch der Speisezettel. Das selbstverständliche Nebeneinander von Leben und Tod, von Leichtsinn und schwerer Not, von Angst und Genuss macht den Krankenhausalltag aus.

Der Autor:

David Wagner, 1971 geboren, veröffentlichte im Jahr 2000 seinen Debütroman Meine nachtblaue Hose (Alexander Fest Verlag). Sein Roman Vier Äpfel (Rowohlt Verlag) stand auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis 2009. Der Autor wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Walter-Serner-Preis und dem Georg-K.-Glaser-Preis. David Wagner lebt in Berlin.

Kategorie Sachbuch/Essayistik

Helmut Böttiger

Die Gruppe 47. Als die deutsche Literatur Geschichte schrieb

Deutsche Verlags-Anstalt

Zur Begründung:

Nie kapituliert Böttiger vor der Fülle der Anekdoten, um so plastischer treten markante Situationen wie die Kirke-Episode hervor, in der Ingeborg Bachmann 1954 Landser und Avandgardisten am Cap Circeo bei Rom versammelt. In Szenen wie diesen verdichtet sich ein Grundzug dieses vielstimmigen, klug komponierten Buches: Sein Autor erzählt die Geschichte der Neuformierung der Literatur und Erfindung des Literaturbetriebs in Deutschland nach 1945 mit dem Sensorium des Lesers und Kritikers - und mit den Mitteln der Literatur selbst.

Der Autor:

Helmut Böttiger, geboren 1956, ist einer der renommiertesten Literaturkritiker des Landes. Nach Studium und Promotion war er als Literaturredakteur unter anderem bei der Frankfurter Rundschau tätig. Er lebt als freier Autor und Kritiker in Berlin. Zuletzt veröffentlichte er Nach den Utopien. Eine Geschichte der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur (Szolnay 2004) und Celan am Meer (mare 2006). 2012 erhielt er den Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik.

Kategorie Übersetzung

Aus dem amerikanischen Englisch von

Eva Hesse

Ezra Pound: Die Cantos

Arche Literatur Verlag

Zur Begründung:

Mit der grossen zweisprachigen Ausgabe der "Cantos" im Arche-Verlag liegt nun ihr lebenslängliches Work in Progress, ihr grosses Übersetzungs-, Vermittlungs- und Erklärungswerk in Sachen Ezra Pound vollständig und gerundet vor. Für diese besondere Leistung, die das Zeug zur Legende besitzt, erhält Eva Hesse den Preis der Leipziger Buchmesse in der Sparte Übersetzung.

Die Übersetzerin:

Eva Hesse, 1925 in Berlin geboren, hat seit den frühen 1950er-Jahren Werke einer Reihe von Dichtern der englischsprachigen Moderne herausgegeben und übersetzt, unter anderem E.E. Cummings, T.S. Eliot und Samuel Beckett. Für diese Arbeiten erhielt sie unter anderem den Übersetzerpreis der Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt (1968) und 2012 den Paul Scheerbart-Preis (Übersetzerpreis der Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung). 

Zum Preis der Leipziger Buchmesse

Der Preis der Leipziger Buchmesse ehrt seit 2005 herausragende deutschsprachige Neuerscheinungen und Übersetzungen. Er ist mit insgesamt 45'000 Euro dotiert und wird zu gleichen Teilen in den Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung verliehen. Der Freistaat Sachsen und die Stadt Leipzig unterstützen den Preis der Leipziger Buchmesse. Partner des Preises ist das Literarische Colloquium Berlin (LCB), Medienpartner sind die Magazine buchjournal und Cicero sowie Deutschlandradio Kultur. 

Der neue Vorsitzende der Jury ist der Journalist und Literaturkritiker Hubert Winkels. Neu im Literatur-Septett des Preises der Leipziger Buchmesse sind zudem Lothar Müller, Feuilletonredakteur der "Süddeutschen Zeitung"; René Aguigah, Abteilungsleiter Kultur und Gesellschaft beim Deutschlandradio Kultur; Daniela Strigl, Literaturwissenschaftlerin an der Universität Wien; sowie Ursula März, freie Literaturkritikerin und Journalistin. Weiterhin dabei sind Eberhard Falcke, freier Literaturkritiker, sowie Martin Ebel vom "Tages-Anzeiger" Zürich.

pd

Kontakt:

http://www.preis-der-leipziger-buchmesse.de/

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Nachtrag vom 17.03.2013:

Zum Überleben muss ein Anderer sterben

Radio SRF 1, "Buchzeichen" vom heutigen Sonntag, 14.06 Uhr

In «Leben», dem neuen Roman von David Wagner, leidet  der Ich-Erzähler an einer unheilbaren Leberkrankheit. Nur noch eine Organspende kann sein Leben retten. Nüchtern, aber mit Feingefühl schildert der Autor, wie der Patient zweifelt, hofft und wartet.

Es ist Wagners eigene Geschichte, für die er am 14. März 2013 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet wurde.

Susanne Sturzenegger

Radio-Link:

http://www.srf.ch/sendungen/buchzeichen/zum-ueberleben-muss-ein-anderer-sterben-9

 

 

 

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