"Cabaret Cornichon: mehr Unterhaltung als Widerstand"
04.11.2011 Radio DRS 2, "Passage2" von heute Freitag, 20.00 Uhr
Bild: Archiv
Das erste schweizerische Ensemble-Kabarett Cornichon war bekannt für seine politischen Nummern und hatte den Ruf eines antifaschistischen Widerstands-Kabaretts. Jetzt zeigt eine Studie: Die politischen Nummern bildeten nur einen kleinen Teil des Cornichon-Programms.
Ein Wahnsinniger, der sich für Hitler hält oder ein Skilehrer, der Diktatoren in die Knie zwingt - solche Figuren waren Mitte der 1930er-Jahre auf den Bühnen im nationalsozialistischen Deutschland nicht zu sehen.
Genau solche Nummern haben aber das Cabaret Cornichon berühmt gemacht. Und sie haben der Formation den Ruf eines antifaschistischen Widerstands-Kabaretts eingebracht.
Die politischen Nummern machten aber in der Tat nur einen sehr kleinen Teil des Programms aus, wie der Historiker Peter Michael Keller in einer Studie jetzt erstmals belegt. Er zeigt auf, dass das Cornichon auf der Bühne und hinter den Kulissen politisch weniger angriffig war, als sein Ruf bis heute Glauben macht.
srf
Link:
Das Buch
Peter Michael Keller
Cabaret Cornichon
Geschichte einer nationalen Bühne
Theatrum
helveticum, hg. v. ITW Bern, Band 12
2011. 428 S. 60 Abb. 4c mit CD-ROM Geb. CHF
78.00 / EUR 68.00
ISBN 978-3-0340-1066-5
Chronos Verlag
http://www.chronos-verlag.ch/php/book_latest-new.php?book=978-3-0340-1066-5&type=Kurztext