TeleZüri und TeleBärn in neuer Hand: Stellungnahmen der Gewerkschaften
24.08.2011 SSM, syndicom und impressum
Foto: syndicom
SSM: "Mit mehr Synergien besseres Fernsehen produzieren"
"Das SSM begrüsst es, dass Tamedia die beiden Fernsehsender an ein Unternehmen mit publizistischer Ausrichtung und nicht an politische Kreise verkauft hat. Mit dem Kauf von TeleZüri und TeleBärn besitzt die AZ Medien Gruppe nun zusammen mit dem Aargauer Regionalfernsehen Tele M1 drei private TV-Sender. Mit dieser Konzentration auf nur einen Besitzer ist es wichtig, die publizistische Vielfalt der drei Stationen zu regeln.
Das Schweizer Syndikat Medienschaffender fordert die AZ Medien Gruppe auf, zu den Mitarbeitenden der drei Fernsehstationen Sorge zu tragen. Die Synergien, welche durch den Besitz einer Vielzahl von Sendern erzielt werden können, sollen für Investitionen in ein qualitativ besseres Fernsehen genutzt werden und nicht zur Gewinnmaximierung durch Stellenabbau oder Verschlechterung der Arbeitsbedingungen.
Die Arbeitsplatzgarantie bis Ende Juni 2012 ist gut, aber ungenügend. Das SSM wird die Situation beobachten und würde sich zusammen mit dem Personal von Tele M1, TeleZüri und TeleBärn gegen einen allfälligen Abbau von Arbeitsplätzen oder eine Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen wehren."
Weitere Auskünfte:
Silvia Dell'Aquila, Fachsekretärin Private Medien, Natel 076 433 91 06
http://www.ssm-site.ch/de/news/flash11/news258.html#news258
syndicom: "Publizistische Vielfalt und Arbeitsplätze sichern"
"syndicom nimmt zur Kenntnis, dass mit Peter Wanner immerhin ein Verleger mit publizistischem Credo die regionalen TV-Sender kauft und nicht ein Investor mit überrissenen Renditeerwartungen oder gar eine politische Partei mit grosser Kasse.
Da die AZ Medien bereits im Besitz von Tele M1 ist, wird dieses Unternehmen nun zum grössten privaten Fernsehveranstalter in der Schweiz. syndicom wünscht sich von der AZ Medien AG ein Bekenntnis zur medienpolitischen Vielfalt ebenso wie zum Erhalt der redaktionellen Arbeitsplätze, wie es für die Sicherung der journalistischen Qualität notwendig ist.
Ungewiss bleibt, was Tamedia mit den Radiostationen Radio 24 und Capital FM vorhat. Der Medienkonzern trägt hier eine grosse publizistische Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit und eine menschliche Verantwortung gegenüber seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern."
Kontakt:
"impressum
begrüsst neue Perspektiven für TeleZüri und
TeleBärn"
"Alle Mitarbeitenden der Sender sollen ihre
Stelle behalten, damit Synergien zur Qualitätsförderung der AZ Medien genutzt
werden können
impressum begrüsst, dass die
Unsicherheit für TeleZüri und TeleBärn ein Ende hat, und dass die beiden Medien
von einem Unternehmen der Branche (und weder von der Finanzwirtschaft noch von
politischen Kreisen) übernommen werden. Ebenso ist impressum beruhigt, dass gemäss den Zusicherungen
von Peter Wanner alle Journalistinnen und Journalisten übernommen werden. impressum erwartet, dass dieser Grundsatz auch auf
alle Korrespondentinnen und Korrespondenten angewendet wird und über die
kommunizierte Arbeitsplatzgarantie bis Mitte 2012 hinausgeht. Auch dürfen die
Arbeitsbedingungen sowie die journalistische Unabhängigkeit nicht
verschlechtert werden.
Synergien mit den bereits zu AZ Medien gehörenden Radio 32 und Tele M1 sollen,
wo vorhanden, für die Förderung der Meinungsvielfalt und der journalistischen
Qualität genutzt werden, und nicht, um Kosten zu sparen!
Mit dem Kauf scheint sich die Lage der privaten elektronischen Medien zu stabilisieren. Dies ist sicherlich ein positiver Aspekt der Übernahme. impressum erwartet, dass die Tatsache, dass nun vier sich ergänzende elektronische Medien in einem Haus vereint sind, zu einem intensiveren sozialpartnerschaftlichen Dialog mit AZ Medien führt. Für Radio24 und Capital FM wünscht impressum, dass Tamedia für sie ebenfalls nachhaltige Lösungen sucht und bis dahin diese Medien unverändert weiterführt."
Kontakt:
http://www.impressum.ch/impressum/de/service/Presse/telezueritelebaern.html
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Auf dieser Webseite erschienen:
https://www.ch-cultura.ch/de/archiv/radio-und-tv/az-medien-uebernehmen-telebaern-und-telezueri