Carlo Brunner erhält den "Goldenen Violinschlüssel" 2012

03.03.2012 Der bekannte Schweizer Volksmusiker und erfolgreiche Komponist Carlo Brunner (Bild) erhält 2012 die bedeutendste nationale Auszeichnung im Bereich der Schweizer Folklore.

Foto: zVg

Als Ländlerklarinettist und volkstümlicher Komponist schuf Carlo Brunner bisher schon weit über 2'000 Kompositionen. Er initiierte zahlreiche traditionelle wie auch innovative Konzerte und Projekte.

Carlo Brunner wurde am 22. April 1955 in Küsnacht (ZH) geboren. Sein Vater, Ernst Brunner, Klarinettist, Leiter eines Unterhaltungs- und Tanzorchesters sowie der "Knabenmusik unteres rechtes Zürichsee-Ufer", diente ihm als erstes Vorbild. Als solches weckte dieser in Carlo auch das Interesse am Klarinette- und Saxofonspielen.

Wie sein Vater verschrieb sich Carlo Brunner ganz der traditionellen Volksmusik sowie der volkstümlichen Unterhaltungsmusik und er versuchte, seinem grossen Vorbild Kaspar Muther nachzueifern.

Bereits im Alter von 13 Jahren trat Carlo mit einer eigenen Formation, den Küsnachter Leugeli, an die Öffentlichkeit und bespielte auch schon die erste Schallplatte mit einigen Eigenkompositionen. Dann wechselte er in die Formation seines Vaters, die Seebuebe aus Küsnacht (ZH), in welcher er sich wegen seiner überdurchschnittlichen musikalischen Auffassungsgabe rasch durchzusetzen vermochte.

Noch vor seinem Lehrantritt als kaufmännischer Angestellter bei Musik Hug in Zürich gründete Carlo Brunner als 15-Jähriger die Ländlerkapelle Carlo Brunner. Bereits mit 17 gelang ihm seine erste aussergewöhnliche Komposition - der "Waldvogel-Schottisch", der mittlerweile ein Klassiker geworden ist. Um seine ohnehin aussergewöhnliche Spieltechnik zu vervollkommnen, belegte Carlo Brunner Kurse am Konservatorium. Als Rekrut diente er mit seiner Klarinette im Militärspiel.

Vom zwanzigsten Lebensjahr an nahm seine Musikerlaufbahn eine immer steilere Aufwärtsentwicklung. Das zeigte sich u.a. auch in seiner Produktion "5mal Carlo Brunner", der ersten Playback-Schallplatte in der Geschichte der Ländlermusik. Das besondere daran war nämlich, dass Carlo alle Instrumente (Klarinette, Saxofon, Akkordeon, Bass, Klavier) selbst spielte. Und die ausgereifte, präzise Spieltechnik in Verbindung mit der beschwingten Vortragsart bescherte der Ländlerkapelle Carlo Brunner fortan immer grössere Erfolge. Seit 1975 ist der begnadete Akkordeonist Martin Nauer Carlo Brunners musikalischer Begleiter.

Volkstümlicher Schlager

Neben bewährter Ländlermusik entdeckte der Komponist Carlo Brunner in den 1980er-Jahren ein weiteres Betätigungsfeld: den volkstümlichen Schlager. Umso mehr, als ihm in der Person seiner Schwester Maja eine der markantesten Stimme der Szene zur Seite stand. Und tatsächlich schafften die beiden 1987 in Dortmund das, wovon sie nicht einmal zu träumen gewagt hätten: den Sieg im "Grand Prix der Volksmusik". Der Titel "Das chunt eus spanisch vor" wurde in der Schweiz zu einem Hit. Mit "Losed Si, Frau Küenzi" (Salvo) oder "So ein Tag" (Geschwister Biberstein) folgten weitere bekannte Kompositionen. 1999 holte der Komponist Carlo Brunner mit "Einmal so, einmal so", gesungen von Monique, den internationalen Grand Prix-Sieg nochmals für die Schweiz.

Die Superländlerkapelle

Seinem Hang zur Improvisation sowie zu Swing und Jazz, der sich gelegentlich auch in seiner traditionellen Ländlermusik spüren lässt, kann Carlo Brunner seit der Gründung der Superländlerkapelle 1987 noch vermehrt nachgehen. Mit dieser fünfköpfigen Formation, die auch Showeinlagen zum Besten gab, setzte er in der Schweizer Volksmusik weitere Akzente.

Die offizielle Verleihungsfeier "Goldener Violinschlüssel 2012" für Carlo Brunner findet am Samstag, 17. November 2012, im Lachner Wiehnachtszauber-Zelt in Lachen SZ statt.

ots

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