"WIE SPRACHE DIE WELT ERFINDET"
27.02.2024 Ausstellung im Bündner Kunstmuseum Chur, bis am 28. Juni 2024
Bild oben: Saalansicht 1 mit Werken von Erica Pedretti (hintere Wand), Kemang Wa Lehulere (vorne Mitte), Thomas Hirschhorn (rechts) - Fotos: © Bündner Kunstmuseum Chur
Bild: Saalansicht 2 mit Werken von Erica Pedretti (hintere Wand, Kemang Wa Lehulere (vorne Mitte) - Fotos: © Bündner Kunstmuseum Chur
Die Sprach- und Kulturlandschaft Graubündens dient als Ausgangspunkt der Ausstellung "Wie Sprache die Welt erfindet". Das Bündner Kunstmuseum greift damit ein Hauptthema menschlicher Kultur auf und verortet diese regionale Ausprägung in globalen Zusammenhängen.
In der Fokussierung auf eine Auswahl an Werken nationaler und internationaler Kunstschaffender sowie an historischen Artefakten aus Graubünden wird die Bedeutung von Sprache und Erzählung in Gemeinschaft und Gesellschaft beleuchtet.
Die Ausstellung geht von sprachlichen Dokumenten aus Graubünden aus, wie dem Reisetagebuch des Lumbreiners Gion Casper Collenberg aus dem 18. Jahrhundert. Für das Meer existiert damals im Rätoromanischen zwar das Wort "la mar", jedoch fehlen Ausdrücke für Ebbe und Flut. Zur Erklärung greift Collenberg in seinem Tagebuch auf ein Naturereignis zurück, das in den Bündner Bergen wohl bekannt ist. Er beschreibt einen Bach, dessen Pegel sich bei Regen erhöht und später wieder senkt. "So verhält es sich beim Meer.", schreibt er.
Bild: Saalansicht 3 - Installation "Nous, prêles d’hier" von Maude Léonard-Contant - Fotos: © Bündner Kunstmuseum Chur
Die Ausstellung "Wie Sprache die Welt erfindet" beleuchtet die Kraft der Sprache, Vorstellungen zu schaffen, fiktive Erzählungen hervorzubringen und somit unsere Sicht auf die Welt zu lenken. In den Werken von Kunstschaffenden wie Not Vital, Erica Pedretti, Thomas Hirschhorn, Marcel Broodthaers, Ian Hamilton Finlay oder Susan Hiller verbinden sich Themen wie kulturelle Identität, politische Narrative, Migration oder Sprachwandel. Das allumfassende Thema wird innerhalb diverser Zeitenwenden betrachtet und zeigt, wie Sprache die Art und Weise beeinflusst, wie wir denken, handeln und die Welt verstehen.
Zur Ausstellung erscheint im Distanz Verlag eine reich bebilderte Publikation mit literarischen Texten von Gianna Olinda Cadonau, Asa S. Hendry, Marina Skalova, Joachim B. Schmidt, Usama Al Shahmani, Vincenzo Todisco und Ivna Žic, einem Vorwort von Stephan Kunz sowie einem Essay von Damian Jurt.
Die Ausstellung zeigt Werke von
Carl Andre, Arman, Hans Arp, Irma Blank, Marcel Broodthaers, Alois Carigiet, Christo, Gion Casper Collenberg, Marcel Duchamp, John Furnival, Gilbert&George, Eugen Gomringer, Ian Hamilton Finlay/David Ballantyne, Susan Hiller, Karla Hiraldo Voleau, Thomas Hirschhorn /Marcus Steinweg, Jenny Holzer, Rebecca Horn, Vicente Huidobro, Bethan Huws, Marcel Janco, Pascal Lampert, Maude Léonard-Contant, Annette Kelm, Jan Kiefer, Barbara Kruger, Bruce Nauman, Seiichi Niikuni/Pierre Garnier, Meret Oppenheim, Hans Op de Beeck, Erica Pedretti, Augustas Serapinas, VALIE EXPORT, Francis Picabia, Julien Prévieux, Dieter Roth, Kurt Schwitters, Zineb Sedira, André Thomkins, Nora Turato, Tristan Tzara, Jacques de la Villeglé, Not Vital, Kemang Wa Lehulere und Ruth/Robert Wolf-Rehfeldt.
Kurator der Ausstellung: Damian Jurt
bkm
Kontakt:
https://kunstmuseum.gr.ch/de/ausstellungen/aktuell/Seiten/Start.aspx
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Bild: Saalansicht 4 mit Werken von Bruce Nauman (ganz vorne links und ganz hinten, Not Vital (linke Wand), Ian Hamilton Finlay und David Ballantyne (vorne rechts) - Fotos: © Bündner Kunstmuseum Chur