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"SABINE WUNDERLIN - FOTOGRAFIN IN EINER UMBRUCHZEIT"

"SABINE WUNDERLIN - FOTOGRAFIN IN EINER UMBRUCHZEIT"

11.08.2023 Ausstellung im Stadtmuseum Aarau, vom 18. August bis am 8. Oktober 2023 - Vernissage am 17. August 2023, 18.30 Uhr


Bild: Sabine Wunderlin zeigt ihr Lebenswerk als Ausstellung und Buch © Sabine Wunderlin (Ausschnitt)

Als eine der wenigen Frauen gehörte Sabine Wunderlin (*1953) zu den Schweizer Pressefotografinnen mit einer Festanstellung. 33 Jahre lang arbeitete sie für das Medienunternehmen Ringier, bis sie 2017 in Pension ging. Die Ausstellung blickt auf ihre aussergewöhnliche Karriere, widerspiegelt vier Jahrzehnte Fotojournalismus im Umbruch und präsentiert persönliche und politische Langzeitprojekte der Fotografin.

Tina Turner gewinnt den SwissAward 2010 in der Sparte Kultur. Sabine Wunderlin hat Glück und ist im Pulk der FotografInnen gut positioniert, als Tina Turner das Auto wider Erwarten anhalten lässt und ein kurzes Interview gibt. Foto: © Sabine Wunderlin

Bild: Tina Turner gewinnt den SwissAward 2010 in der Sparte Kultur. Sabine Wunderlin hat Glück und ist im Pulk der FotografInnen gut positioniert, als Tina Turner das Auto wider Erwarten anhalten lässt und ein kurzes Interview gibt. Foto: © Sabine Wunderlin

Portraits als Paradedisziplin

Elisabeth Kopp, Ueli Maurer, Papst Johannes II, Micheline Calmy-Rey, Peter Maffay, Tina Turner, Friedrich Dürenmatt und Charlotte Kerr, Dalai Lama, Michail Gorbatschow: Die Liste der bekannten Persönlichkeiten, die Wunderlin für den "SonntagsBlick" und "Cash" fotografierte, ist beinahe endlos. Dabei gelang es ihr stets, das Gegenüber einfühlsam, auf Augenhöhe und mit einer Prise Humor abzulichten.

Die Ausstellung im Stadtmuseum Aarau gewährt nicht nur Einblick in die Schweizer (Medien-)Geschichte, sondern zeigt auch, wie Wunderlin den Balanceakt zwischen Dokumentation und Inszenierung, zwischen Natürlichkeit und bewusster Bildgestaltung beherrschte.

Von Beginn an dabei: Wunderlin dokumentierte den ersten Nationalen Frauenstreik und viele weitere Demos und Prides. Dieses Foto stammt vom Umzug in Zürich zum zweiten Nationalen Frauenstreik, 14. Juni 2019. Foto: © Sabine Wunderlin

Bild: Von Beginn an dabei: Wunderlin dokumentierte den ersten Nationalen Frauenstreik und viele weitere Demos und Prides. Dieses Foto stammt vom Umzug in Zürich zum zweiten Nationalen Frauenstreik, 14. Juni 2019. Foto: © Sabine Wunderlin

Der Fotojournalismus im Wandel

Original-Zeitungsartikel und -Reportagen aus dem Ringier-Bildarchiv zeigen, wie Wunderlins Fotografien in der Zeit publiziert und kontextualisiert wurden. So taucht das Publikum in der Ausstellung in mehrere Jahrzehnte Journalismus-Geschichte ein und erfährt, wie sich die Arbeit einer Fotografin veränderte. Im Schauarchiv lässt sich das Durchforsten von Originalmaterialien an ausgewählten Terminen zusätzlich vertiefen.

Pionierin der Pressefotografie

Die Pressefotografie war zu Wunderlins Anfangszeiten eine Männerdomäne. Und trotzdem erhielt sie eine Festanstellung beim "SonntagsBlick". Ob im Bundeshaus oder in der Bauernstube: Mit einem ausgeprägten Sinn für einfühlsame Zwischentöne, Nebenschauplätze und Randfiguren erlangte sie Bekanntheit. Und welches Bild liegt Sabine Wunderlin persönlich besonders am Herzen? "2010 fotografierte ich mein wichtigstes historisches Pressebild: Die Nationalratspräsidentin Pascale Bruderer, die Bundespräsidentin Doris Leuthard und die Ständeratspräsidentin Erika Forster strahlen gemeinsam in meine Kamera", so die Fotografin.

Wunderlins wichtigstes Pressebild: 2010 üben drei Frauen die höchsten Ämter in der Schweiz aus. Um ein feministisches Zeichen zu setzen, laden sie 700 Frauen zum Begegnungstag ins Bundeshaus ein. v. l. Nationalratspräsidentin Pascale Bruderer, Bundespräsidentin Doris Leuthard und Ständeratspräsidentin Erika Forster. Bildrechte: Sobli Fotografin: Sabine Wunderlin

Bild: Wunderlins wichtigstes Pressebild: 2010 üben drei Frauen die höchsten Ämter in der Schweiz aus. Um ein feministisches Zeichen zu setzen, laden sie 700 Frauen zum Begegnungstag ins Bundeshaus ein. v. l. Nationalratspräsidentin Pascale Bruderer, Bundespräsidentin Doris Leuthard und Ständeratspräsidentin Erika Forster. Bildrechte: Sobli, Fotografin: Sabine Wunderlin

Mit der Fotoreportage "Militärschule der Frauen" zum Durchbruch

Frauen mit Gas- und Schutzmasken, marschierend in Reih und Glied und Rekrutinnen nach dem Einsatz im Schlafsaal der Kaserne: Der Durchbruch gelang Sabine Wunderlin schon als Studentin mit ihrer Abschlussarbeit "Militärschule der Frauen" für die Fotoklasse an der Kunstgewerbeschule Zürich im Jahr 1984. Die Reportage über die Rekrutenschule des sogenannten Frauenhilfsdienstes (FHD) zeigt eindrücklich den Alltag der Frauen in Uniform. Die Bilder wurde im "Magazin" des "Tagesanzeigers", in der "Illustré", im "SonntagsBlick" und im "Spiegel" publiziert.

Für die Diplomarbeit an der Kunstgewerbeschule realisiert Sabine Wunderlin 1984 die ausführliche Reportage "Militärschule der Frauen" zum Frauenhilfsdienst. Sie begleitete die Soldatinnen in Kloten und Romont während der Rekrutenschule. Ihre Bilder finden grossen Anklang und öffnen ihr den Weg in die Arbeitswelt. Foto: © Sabine Wunderlin

Bild: Für die Diplomarbeit an der Kunstgewerbeschule realisiert Sabine Wunderlin 1984 die ausführliche Reportage "Militärschule der Frauen" zum Frauenhilfsdienst. Sie begleitete die Soldatinnen in Kloten und Romont während der Rekrutenschule. Ihre Bilder finden grossen Anklang und öffnen ihr den Weg in die Arbeitswelt. Foto: © Sabine Wunderlin

Politisches Engagement mit der Kamera

Neben der Arbeit als angestellte Pressefotografin setze sich Sabine Wunderlin ein Leben lang für die Sichtbarkeit und Gleichberechtigung von Frauen und Lesben ein. Sie fotografierte die Frauen der Gruppe FLOH (Frauen lesbisch oder homosexuell), der sie selbst angehörte. Obwohl sich die FLOH 1983 wieder auflöste, fotografierte sie diese Frauen über Jahrzehnte hinweg – daraus entstand ein eindrückliches Langzeitprojekt.

Weiter dokumentierte sie feministische Aktionen seit den 1980er-Jahren, war beim ersten und zweiten nationalen Frauenstreik dabei, hielt Geschehnisse im Pudding Palace – einem Treffpunkt im Frauenzentrum in Zürich – ebenso fest, wie die erste Frauensession 1991 im Bundeshaus. Zudem lichtete sie berühmte Persönlichkeiten wie Luise F. Pusch, Emilie Lieberherr und Alice Schwarzer ab.

"Mein Dorf – wie hast du dich verändert"

Bereits als Jugendliche fotografierte Wunderlin mit eindrücklichen Vorher-Nachher-Bildern die landschaftlichen Veränderungen in ihrem Heimatdorf Stein im Fricktal: Der Weiher weicht der Autobahn, ebenso wie der Feldweg, der früher zum Bauernhof ihrer Verwandten führte. Für eine Serie von Vorher-Nachher-Bildpaaren wird Wunderlin mit einem Förderbeitrag von NIKON ausgezeichnet.

Empfang des neu gewählten Bundesrats Moritz Leuenberger in Zürich, 1995. Ein Glücksmoment nicht nur für den Politiker, sondern auch für die Fotografin: Der Schnappschuss gehört zu Sabine Wunderlins meist publizierten Bildern. Foto: © Sabine Wunderlin

Bild: Empfang des neu gewählten Bundesrats Moritz Leuenberger in Zürich, 1995. Ein Glücksmoment nicht nur für den Politiker, sondern auch für die Fotografin: Der Schnappschuss gehört zu Sabine Wunderlins meist publizierten Bildern. Foto: © Sabine Wunderlin

Zwischen Stein, Bundeshaus & Pudding Palace: Das Fotobuch

Im rüffer & rub Sachbuchverlag erscheint die Monografie "Sabine Wunderlin: Zwischen Stein, Bundeshaus & Pudding Palace. Fotografin in einer Umbruchszeit", eine chronologische Reise durch 40 Jahre Schweizer (Medien-)Geschichte. Die Publikation macht anhand der bewegenden Bilder von Sabine Wunderlin Verbindungen und Zusammenhänge in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Kunst, Kultur und dem Showbusiness über die Jahre sichtbar.

304 S., Hardcover, rüffer & rub, ISBN 9783-907351-05-5

Biografie

Sabine Wunderlin ist in Stein im Fricktal aufgewachsen. Gymnasium in Basel und Lehrerseminar in Liestal. Nach Lehrtätigkeit ab1980 Ausbildung an der Fotoklasse der Kunstgewerbeschule in Zürich.1984–2017 Pressefotografin auf der Redaktion der Wochenzeitung "SonntagsBlick" im Medienhaus Ringier. Einsatz für den aktuellen Teil und für das Magazin sowie ab 2010 im Newsroom. Sie fotografierte über drei Jahrzehnte viele wichtige Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Unterhaltung in der Schweiz und im Ausland. Aber sie verfolgte auch eigene fotografische Langzeitprojekte zur Umwelt einerseits und zur Frauen- und Lesbenbewegung andererseits.

mr

Kontakt:

https://www.stadtmuseum.ch/page/813

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