Raphaël Cuomo / Maria Iorio: "Twisted Realist"
28.05.2012 Les Complices, Zürich, 31. Mai bis 23. Juni 2012
Bild: Raphaël Cuomo / Maria Iorio, Still aus TWISTED REALISM
Eröffnung: 30. Mai 2012 ab 18 Uhr
"Twisted Realist" untersucht anhand von Pasolinis Film "Mamma
Roma" (1962) die Periode des "Wirtschaftswunders" im Italien der
Nachkriegszeit und den zeitgenössischen italienischen Kontext.
Eine Polyphonie von Stimmen erzählt das Szenario des Films und zahlreiche Aspekte seiner Produktion und seines Vertriebs nach. Dazu sucht der Videofilm einige Drehorte von "Mamma Roma" auf und verkörpert eine neue Geografie des heutigen Roms.
Er erkundet die unterschiedlichen "Ästhetinnen des
Realen" in der kinematografischen Darstellung der städtebaulichen
Entwicklung von INA Casa Tuscolano - einem gigantischen Sozialbauprojekt, das
von 1950 bis 1960 gebaut wurde - und dekonstruiert die propagandistischen
Logiken einer Reihe von "Dokumentarfilmen", die sowohl Regierungspläne
einer moderneren Gesellschaft wie auch einen neuen Ausdruck von Identität und
Staatsbü̈rgerschaft zu verbreiten suchten.
Zudem thematisiert "Twisted Realism", wie das italienische Kunstkino der 1960er-Jahre im Zuge der Privatisierung von Kultur und der Monopolisierung der Medienlandschaft zu einer Handelsware gemacht und zum Schreiben einer vereinigenden nationalen Geschichte benutzt wurden.
In der Kombination von Material aus persönlichen und institutionellen Archiven mit individuellen Erinnerungen deckt der Film die Machtbeziehungen und Staatsgewalt auf, die einen entscheidenden Anstoss zu Pasolinis Projekt fern von den kommerziell geprägten Diskursen um das "glorreiche italienische Kino der 1960er-Jahre" bildeten
lcz
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