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"Mit / Ohne Anspruch auf Vollständigkeit – Rarität Holzbibliothek"

"Mit / Ohne Anspruch auf Vollständigkeit – Rarität Holzbibliothek"

31.01.2015 Ausstellung Stitterwerk St.Gallen, Kunstbibliothek, bis am 22. März 2015


Foto: http://www.sitterwerk.ch/de/kunstbibliothek/ereignisse/ereignisdetail/article/mit-ohne-anspruch-auf-vollstaendigkeit.html

Bis am 22. März 2015 ist im Sitterwerk eine von zwei noch erhaltenen Holzbibliotheken der Schweiz zu sehen.

Für die Ausstellung «Mit / Ohne Anspruch auf Vollständigkeit» konnten die Grafikdesigner Annett Höland und Yves Schweizer auf die Clais'sche Holzbibliothek zurückgreifen, die der Benediktinermönch Candid Huber aus Ebersberg in Bayern um 1790 herum für Johann Sebastian Clais anfertigte.

Als «Gabe der Dankbarkeit» für das Bürgerrecht schenkte Clais seine Holzbibliothek 1795 der Stadt Winterthur. Da die Konservierung den Stadtoberen Sorgen bereitete, entschieden sie sich 1813, die hölzernen Bücher gegen «anständige» einzutauschen, und die Holzbibliothek gelangte in den Besitz der Familie Sulzer zu Aadorf.

1950 schliesslich kam die Holzbibliothek ins Naturmuseum Winterthur.

«Mit / Ohne Anspruch auf Vollständigkeit» im Sitterwerk macht die Rarität Holzbibliothek für ein grösseres Publikum zugänglich. Durch die Einbettung in die Umgebung des Sitterwerks löst sich die Ausstellung vom rein historischen Kontext. Als Sammlung von Holz und anderen Bestandteilen verschiedener Baumarten, jeweils in einer Holzschatulle in Gestalt eines Buches, stellt sie exemplarisch eine Verbindung von Material und Buch dar.

Durch die Positionierung der Ausstellung an der Schnittstelle von Werkstoffarchiv und Kunstbibliothek transferieren Annett Höland und Yves Schweizer die sogenannte Xylothek in die heutige Zeit. Sie stellen den Ordnungsversuch der historischen Holzbibliothek dem innovativen Ansatz von zeitgenössischer Wissensordnung, wie sie das Werkstoffarchiv und die Kunstbibliothek darstellen, gegenüber.

Die Holzbibliothek stammt aus dem späten 18. Jahrhundert, als die Bestandesaufnahme der Arten als endliches Unterfangen galt. Durch das genaue Beobachten, Sammeln, Benennen und Ordnen von Naturalien glaubte man, der Natur auf die Spur zu kommen.

Allen voran Candid Huber, dessen Arbeitsweise als die wissenschaftlichste unter den Herstellern von Holzbibliotheken gilt. Sein Bestreben zu ordnen trifft im Sitterwerk auf das Ordnungssystem der Kunstbibliothek, das heute mittels Radiofrequenz-Technologie (RFID) als dynamische Ordnung angelegt und vom serendipischen Prinzip geprägt ist.

Mit «Bibliozine», dem jüngsten Projekt des Sitterwerks, ist ein weiterer Schritt in Richtung zukunftsorientierter und medienübergreifender Wissensordnung gemacht. Die erweiterten Recherchemöglichkeiten, die der neue sensitive Arbeitstisch eröffnet, finden Eingang in das Rahmenprogramm der Ausstellung.

Interessierte Besucher und Schulklassen sind eingeladen, im Rahmen der Ausstellung im Sitterwerk zu recherchieren.

sw

Kontakt:

http://www.sitterwerk.ch/de/kunstbibliothek/ereignisse/ereignisdetail/article/mit-ohne-anspruch-auf-vollstaendigkeit.html

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Auf dieser Webseite bereits erschienen:

https://www.ch-cultura.ch/de/archiv/museum-ausstellung-galerie/die-holzbibliothek-von-pater-candid-huber

 

 

 

 

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