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Daniel Leutenegger, Rathausgasse 18, CH-3011 Bern, www.ch-cultura.ch

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"Meine Grosseltern – Geschichten zur Erinnerung"

"Meine Grosseltern – Geschichten zur Erinnerung"

08.09.2010 Bis zum 10. Oktober 2010 stehen im Museum für Kommunikation in Bern Grosseltern im Mittelpunkt. Während gut fünf Wochen ist die Audio- und Foto-Ausstellung «Meine Grosseltern – Geschichten zur Erinnerung» von Mats Staub zu Gast. Die Ausstellung präsentiert Erinnerungen von fünfzig Enkelinnen und Enkeln und lädt das Publikum zum Eintauchen in weltweit verzweigte Familiengeschichten ein.


Grossvater hörte immer sehr laut Radio, Grossmutter sah ein bisschen aus wie eine Wurst; Opa ist früh gestorben und bei der Oma hat es im Badezimmer immer so eigenartig gerochen. Erinnerungen an Grosseltern sind zunächst Kindheitserinnerungen an alte Menschen. Was aber wissen wir von früher, als die Grosseltern jung waren? Sie sind unsere persönlichste Verbindung in eine Vergangenheit, die wir nur aus Filmen und Büchern kennen. Aber wie lebten und liebten die Grosseltern in jener Zeit? Was ist uns davon geblieben?

Der Künstler Mats Staub ist im Museum für Kommunikation kein Unbekannter. Bereits 2006 war er mit seiner Installation  «5000 Liebesbriefe» zu Gast und fand beim Publikum grossen Anklang. In seinem neuen Langzeitprojekt «Meine Grosseltern» bittet Mats Staub Generationen von Enkelinnen und Enkeln zum Gespräch und sammelt Bilder und Geschichten von deren Grosseltern. Das «Erinnerungsbüro» des Schweizer Künstlers ist von Stadt zu Stadt unterwegs - dabei entstehen ein ständig wachsendes, internationales Archiv subjektiver Geschichten und eine Sammlung von Fotografien, die die Grosseltern in jungen Jahren zeigen.

Zweieinhalb Jahre nach Beginn des Projekts beim Theaterfestival «Auawirleben»
in Bern wird nun erstmals ein Querschnitt aus diesem reichhaltigen Fundus als Audio-Ausstellung präsentiert.

«Meine Grosseltern - Geschichten zur Erinnerung» blickt auf die Verwerfungen des 20. Jahrhunderts, stellt dabei aber die Generation der Nachgeborenen ins Zentrum: Die Enkelinnen und Enkel erzählen nicht als Zeitzeugen, sondern von einer Zeit, die sie nur vom Hörensagen kennen: Sie konstruieren eine Erzählung aus ihren Erinnerungen an Erzählungen. So führt die Audioausstellung in einen Kosmos spannender und spekulierender Geschichten. Zugleich regt sie persönliche Fragen nach Herkunft und Identität, Erinnern und Vergessen, Legende und Wahrheit an.

Das Museum für Kommunikation zeigt «Meine Grosseltern - Geschichten zur Erinnerung» bis 10. Oktober 2010 als Première und lädt damit zu einer Reise in eigene und in fremde Familiengeschichten.  

Ein Panoptikum an Geschichten

Zentrum der Ausstellung bilden 50 Gespräche, in denen Enkelinnen und Enkel aus der Deutsch- und Westschweiz, aus Deutschland und Österreich von ihren Grosseltern erzählen. Diese Erzählungen wurden von Mats Staub zu ca. 10-minütigen Hörbildern verdichtet und stehen dem Publikum auf iPods zur Wahl. So kann sich jede Besucherin und jeder Besucher ein persönliches Programm zusammenstellen - die Auswahl an Geschichten reicht für mehrere Besuche, die Gesamthördauer beträgt rund 14 Stunden.

Die Erzählungen korrespondieren mit Fotos aus den Jugendjahren der
Grosseltern und sind jeweils in den Originalsprachen auf den iPods gespeichert. Zudem geben Videoinstallationen Einblick in die Gespräche mit den Erzählenden, sie zeigen Antworten zu konkreten Fragen wie zum Beispiel «Was hat meine Grossmutter gemacht, als sie im selben Alter war wie ich?». Chronologische Orientierung bringt ein Zeitstrahl an der Längswand des Ausstellungsraumes.

Die Leben der Grosseltern und Enkel umspannen mehr als hundert Jahre und damit verschiedene Epochen: der älteste Grossvater wurde um 1880 geboren, die jüngste Enkelin hat Jahrgang 1985.

Etliche der Grosseltern stammen aus dem Ausland. «Meine Grosseltern - Geschichten zur Erinnerung» gibt über individuelle Biographien auch einen Einblick in die Geschichte der Schweiz als Einwanderungsland. 

«Meine Grosseltern»  in Buchform

Das Buch «Meine Grosseltern/My Grandparents» präsentiert eine faszinierende Auswahl von Alltagsphotographien aus den jungen Jahren unserer Grosseltern und kreist zugleich um die weissen Flecken der Erinnerung. Aus den Erzählungen der Nachgeborenen destilliert Mats Staub rudimentäre Lebensläufe - es sind Geschichten voller Lücken, die zum Weiterspinnen anregen. Zwischen den festgehaltenen Augenblicken und den biographischen Fragmenten ergeben sich Knotenpunkte, die ein Netz mit unzähligen Leerstellen bilden und an denen sich Imaginationen entzünden. «Meine Grosseltern/My Grandparents» ist in der Edition Patrick Frey erschienen und ist im Shop des Museums für Kommunikation in Bern erhältlich.

mfk

Kontakt:

http://www.mfk.ch/grosseltern.html 

http://www.erinnerungsbuero.net

http://www.imraum.ch

http://www.editionpatrickfrey.com

 

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