Kunsthaus Zürich kooperiert mit der Fondation Hubert Looser
23.04.2012 Eine herausragende Privatsammlung von moderner und zeitgenössischer Kunst kommt ans Kunsthaus Zürich: Die Sammlung Hubert Looser (Bild). Als Dauerleihgabe mit Schwerpunkten auf dem Abstrakten Expressionismus, der Minimal Art und der Arte Povera zieht sie 2017 in die Kunsthaus-Erweiterung ein und "ergänzt die eigene Sammlung des Kunsthauses aufs Beste", wie das Haus heute schreibt.
Foto: © Mathias Brechbühl
In 40 Jahren hat der 1938 in Vilters (Kanton St. Gallen) geborene, heute in Zürich ansässige Mäzen und ehemalige Geschäftsmann Hubert Looser eine hochkarätige Sammlung der Gegenwartskunst zusammengetragen.
Loosers Ziel ist, zentrale Werkgruppen und
Spitzenwerke zusammenzuhalten und sie dauerhaft der Öffentlichkeit zugänglich
zu machen. Zu diesem Zweck haben die Zürcher Kunstgesellschaft und die
Fondation Hubert Looser eine Vereinbarung getroffen. Diese ermöglicht dem
Kunsthaus Zürich, 70 Werke aus der Privatsammlung auszuwählen und als
Dauerleihgaben in der Kunsthaus-Erweiterung auszustellen.
TWOMBLY, DE KOONING, MARTIN
Für das Kunsthaus Zürich stellt die Sammlung Looser eine ausserordentliche Bereicherung dar: Die eigene bedeutende Werkgruppe von Cy Twombly kann mit sechs weiteren - auch jüngeren Werken - des amerikanischen Künstlers ergänzt werden.
Den vorhandenen abstrakt-expressionistischen Arbeiten von Jackson Pollock werden John Chamberlain und David Smith als markante Positionen zur Seite gestellt.
Donald Judd wird endlich mit einer repräsentativen Wandplastik präsent sein. Ellsworth Kelly war bislang im Kunsthaus ebenso wenig repräsentativ vertreten wie Al Taylor.
Herausragend ist das Ensemble von neun Werken Willem de Koonings, darunter ein Triptychon von 1985 und zwei Bronzeskulpturen, darunter die berühmte «Hostess» von 1973.
Mit zwei Bildern von Agnes Martin wird diese bedeutende abstrakte Künstlerin im Kunsthaus vertreten sein, ebenso wie Drucke von Brice Marden; zwei Bilder von Robert Ryman treten in einen Dialog mit jenen der Kunsthaus-Sammlung.
Das bislang vor allem im Werk von Joseph Beuys und Mario Merz repräsentierte Mythisch-Archaische in der Natur gewinnt durch Giuseppe Penones Installationen einen höheren Stellenwert.
Lucio Fontanas Plastiken runden das Ensemble seines «Concetto spaziale» ab.
Teil der Sammlung Looser ist auch eine grosse skulpturale Installation von Tony Smith für den Aussenbereich.
DYNAMISIERUNG DER SAMMLUNGEN
Die Sammlung Looser zeugt von einer Haltung, die unbeirrt von jeweiligen Moden
Dialoge und Spannungsfelder forciert. Sie führt zu neuen Erlebnissen und
Erkenntnissen in der Beschäftigung mit Kunst. Dies deckt sich mit den Zielen
des Kunsthauses, seine eigene Sammlung im von David Chipperfield erweiterten
Ensemble am Heimplatz ab 2017 dynamisch zu präsentieren: in jährlich
wechselnden Konstellationen mit den Werken der Kunsthaus-Sammlung und der
Sammlung Looser und thesenhaft gesetzten Gegenüberstellungen
unterschiedlicher Gattungen und Formate.
AUSSTELLUNGEN, PUBLIKATION, WERKE
Die Sammlung Hubert Looser geniesst derzeit ihren ersten öffentlichen Auftritt. Bis zum 15. Juli 2012 ist sie im Bank Austria Kunstforum in Wien zu sehen.
Das Kunsthaus Zürich zeigt ausgewählte Werke in der Ausstellung «Das neue Kunsthaus. Grosse Kunst und Architektur» (05. Oktober 2012 bis 06. Januar 2013).
Soeben erschien die Publikation «Die Sammlung Hubert Looser» im Hatje Cantz Verlag. Sie gewährt Einblicke in das private Leben mit Kunst und zeigt auf rund 250 Seiten über 120 zum Teil grossformatige Abbildungen der in der Sammlung vertretenen Werke, darunter Arbeiten von John Chamberlain, Lucio Fontana, Jasper Johns, Donald Judd, Ellsworth Kelly, Anselm Kiefer, Willem de Kooning, Richard Long, Brice Marden, Agnes Martin, Giuseppe Penone, Robert Ryman, Sean Scully, Richard Serra, David Smith, Al Taylor, Cy Twombly, Fabienne Verdier, Andy Warhol u.v.a.m.
Das Katalog-Buch ist ab Mitte Mai für rund CHF 48.- im Museumsshop des Kunsthauses erhältlich.
khz
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Leiter Presse und Kommunikation
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