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DER BUND UNTERSTÜTZT ZUKÜNFTIG 13 MUSEEN MIT BETRIEBSBEITRÄGEN VON TOTAL RUND 5,9 MIO. FRANKEN

DER BUND UNTERSTÜTZT ZUKÜNFTIG 13 MUSEEN MIT BETRIEBSBEITRÄGEN VON TOTAL RUND 5,9 MIO. FRANKEN

19.07.2017 Das Bundesamt für Kultur (BAK) führte erstmals eine öffentliche Ausschreibung für Betriebsbeiträge an Museen durch. 35 Museen reichten ein Fördergesuch ein. Ab 2018 unterstützt das BAK 13 Museen mit einem jährlichen Betriebsbeitrag. Die Finanzhilfen belaufen sich auf insgesamt rund 5,9 Millionen Franken pro Jahr.


Bild: Aargauer Kunsthaus, Treppenhaus - Foto: Hpschaefer - CC-Lizenz: Attribution 3.0 Unported - Zur Datei: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Aarau_kunsthaus_241008_02.jpg

In der Vergangenheit unterstützte das BAK sieben Museen mit jährlichen Betriebsbeiträgen. Die Auswahl der Institutionen wurde bisher in der Kulturbotschaft durch Bundesrat und Parlament festgelegt.

Wie in der aktuellen Kulturbotschaft 2016-2020 angekündigt, vollzieht das BAK per 2018 einen Systemwechsel. Es vergibt die Betriebsbeiträge an Museen neu gestützt auf eine öffentliche Ausschreibung.

Die Förderkriterien sind in einer Verordnung des EDI festgelegt. Für eine Unterstützung müssen die Museen (1) eine gesamtschweizerisch bedeutsame Ausstrahlung und Qualität aufweisen, (2) über eine für das kulturelle Erbe der Schweiz bedeutsame und einzigartige Sammlung von hohem kulturellem Wert verfügen sowie (3) eine innovative und breite Vermittlungsarbeit leisten.

Insgesamt 35 Museen reichten im Frühjahr 2017 beim BAK ein Fördergesuch ein. Die Gesuche wurden von sechs Expertinnen und Experten bis Ende Juni 2017 geprüft und bewertet.

Gestützt auf diese Bewertung spricht das BAK folgenden 13 Institutionen einen Betriebsbeitrag für die Jahre 2018 bis 2022 zu:

  • Aargauer Kunsthaus, Aarau (AG)
  • Alpines Museum der Schweiz, Bern (BE)
  • Ballenberg, Freilichtmuseum der Schweiz, Hofstetten b. Brienz (BE)
  • HeK (Haus der elektronischen Künste Basel), Münchenstein (BL)
  • Laténium, Hauterive (NE)
  • Musée Ariana (Musée suisse de la céramique et du verre), Genève (GE)
  • Musée de l'Elysée, Lausanne (VD)
  • Museo d'arte della Svizzera italiana, Lugano (TI)
  • Römerstadt Augusta Raurica, Augst (BL)
  • Stiftsbibliothek, St. Gallen (SG)
  • Technorama, Winterthur (ZH)
  • Verkehrshaus Schweiz, Luzern (LU)
  • Vitromusée, Romont (FR)

Museen, die vom Bund bis Ende 2017 unterstützt werden und in Zukunft eine Kürzung des Förderbeitrags um mindestens 30 Prozent oder einen Wegfall der Unterstützung zu gewärtigen haben, erhalten für 2018 eine einmalige Überbrückungszahlung in der Höhe von 70 Prozent der bisherigen Finanzhilfe.

Das Gesamtbudget des BAK für die Ausrichtung von Betriebsbeiträge an Museen beläuft sich für die ganze Förderperiode auf durchschnittlich rund 5,9 Millionen Franken pro Jahr. Dies entspricht einer Erhöhung von gut einer Million Franken im Vergleich zu 2017. Die Erhöhung wurde vom Parlament beschlossen.

bak

Mehr:

Liste Betriebsbeiträge des BAK für Museen und Sammlungen Dritter (PDF, 84 kB)

Kontakt:

http://www.bak.admin.ch

Museen Museum

Bild: © www.ch-cultura.ch

ERSTE REAKTIONEN:

Ein auskalkuliertes Loch

Welche Museen erhalten Geld vom Bund? Im Kanton Bern kommt der Ballenberg mit einer Schramme davon. Das Alpine Museum sieht seine Existenz gefährdet.

Daniel Di Falco

http://www.derbund.ch/bern/stadt/berset-bringt-alpines-museum-in-existenznoete/story/20630347

«Kulturpolitik mit kannibalistischen Methoden»

Mit der neuen Museumsfinanzierung des Bundes erhält das Alpine Museum statt gut einer Million nur noch 250'000 Franken pro Jahr. Kanton und Museum sind konsterniert.

http://www.bernerzeitung.ch/region/bern/alpines-museum-erhaelt-massiv-weniger-foerdergelder/story/10942807

Der Bund verteilt sein Geld für die Museen neu

Der Bund unterstützt neu dreizehn statt sieben Museen. Das freut viele Häuser, andere geraten nun in Bedrängnis.

http://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/der-bund-verteilt-sein-geld-fuer-die-museen-neu

Knipst der Bund dem Alpinen Museum das Licht aus?

http://www.srf.ch/news/regional/bern-freiburg-wallis/knipst-der-bund-dem-alpinen-museum-das-licht-aus

Zwei Basler Museen fallen durch die Maschen

http://www.srf.ch/news/regional/basel-baselland/zwei-basler-museen-fallen-durch-die-maschen

Bund bestraft Basler Museen - Sportmuseum vor dem Aus

Sport- und Architekturmuseum erhalten künftig keine Subventionen mehr vom Bund, das Haus für elektronische Künste bekommt nur noch stark reduzierte Beiträge. Das Sportmuseum spricht von einer «existenzbedrohenden Situation».

https://tageswoche.ch/kultur/bund-bestraft-basler-museen-sportmuseum-vor-dem-aus/

Verkehrshaus Luzern muss darben: Weniger Geld aus Bern

Der Bund reduziert die Fördergelder an das Verkehrshaus Luzern für dich nächsten vier Jahre um rund 40'000 jährlich. Von den 5.9 Millionen fliessen ab dem Jahr 2018 1.56 Millionen statt 1.6 Millionen Franken an den Betrieb. Der Kanton und das Museum fordern mehr Geld - und der Direktor macht sich Sorgen um die Mittelbeschaffung.

https://www.zentralplus.ch/de/news/aktuell/5541485/Verkehrshaus-Luzern-muss-darben-Weniger-Geld-aus-Bern.htm

Nachträge vom 20.7.2017:

Der Entscheid trifft das Alpine Museum unerwartet und mit voller Härte

Klug und innovativ greift das heutige Alpine Museum der Schweiz kulturelle, politische, ökologische, gesellschaftliche Themen auf. Denn die Zukunft des Lebens in den Alpen ist für die Schweiz eine existenzielle Frage. Dass eine Kulturinstitution sich damit auseinandersetzt, ist ein Glücksfall für unser Land.

Betrachtet man Museen nicht bloss als Objektspeicher, sondern als Orte, an denen die Zukunft unserer Gesellschaft verhandelt wird, dann kann man nicht mit gutem Gewissen eine Institution wie das alps trockenlegen. Wenn aber der Mitbegründer und Hauptgeldgeber seinen Mittelfluss um 75 Prozent reduziert, nimmt er dies in Kauf.

Der aktuelle Entscheid, der das alps unerwartet und mit voller Härte trifft, macht die jahrzehntelange Investition von Bundesgeldern zunichte und verkennt den Wert der alpinen Kulturlandschaft für die Zukunft der Schweiz. Ich traue es den Verantwortlichen des BAK zu, dass sie nochmals über die Bücher gehen, wenn sie sich der Tragweite ihres Entscheids gewahr werden. Jedenfalls lohnt es sich, dafür zu kämpfen.

Hans Ulrich Glarner
Vorsteher Amt für Kultur des Kantons Bern

http://www.erz.be.ch/erz/de/tools/suche.pages1.html?query=newsletter&kantonsverwaltung=1&reiter=direktion&_charset_=UTF-8

So weit hat die Mathematisierung der Kulturförderung bisher kaum jemand getrieben. Dabei funktioniert Kulturförderung eigentlich anders: Sie bemisst ihr Engagement zunächst an der Kultur, die sie fördern will; zum Beispiel am Bedarf und an den Möglichkeiten eines Museums. Und sie trägt die Verantwortung, die sich aus ihren Entscheiden ergeben, statt sie an bürokratisch ausgedachte Algorithmen zu delegieren.

Daniel Di Falco

http://www.derbund.ch/bern/stadt/der-algorithmus-regiert/story/24683178

 

 

 

 

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