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"BUNTE TÜCHER, GETEILTE GESCHICHTE - AUF DEN SPUREN VON KÖNIG BAUMWOLLE"

"BUNTE TÜCHER, GETEILTE GESCHICHTE - AUF DEN SPUREN VON KÖNIG BAUMWOLLE"

03.08.2023 Sonderausstellung im Anna Göldi Museum, im historischen Hänggiturm, Ennenda, bis am 31. Oktober 2023


Bild: © https://www.annagoeldimuseum.ch/index.php/de/

"Cotton is King!" So lautete ein Slogan, der in der Mitte des 19. Jahrhunderts in den abtrünnigen Südstaaten Amerikas als Kampfparole benutzt wurde. Verwiesen wurde mit diesem nicht nur auf die Baumwolle als unverzichtbaren Rohstoff (für den es seit Mitte des 18. Jahrhunderts eine weltweit zunehmende Nachfrage gab) sondern zugleich und vor allem auch auf die wirtschaftliche und politische Macht, die mit der Baumwollproduktion einherging.

Heute steht König Baumwolle für den mit der Entstehung des globalen Kapitalismus eng verbundenen Wirtschaftszweig des Textilen schlechthin. Er hat seine Spuren auch im Glarnerland hinterlassen. Zahlreiche Industriebrachen mit Fabrikkaminen, Hängetürmen und ehemaligen Produktionshallen, grossflächige Bleichwiesen, prächtige Villen, prunkvolle Gemeindebauten und Firmenarchive, in denen dicke Musterbücher und prächtige Stoffe aufbewahrt werden, erinnern hierzulande an das weltumspannende Imperium von König Baumwolle.

Sie sind Teil einer Geschichte, die mit ihrem Auf und Ab gerne als Pionier- und Erfolgsgeschichte erzählt wird. Vor allem die als Wirtschaftswunder in die Glarner Geschichte eingegangene zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts prägt Identität und Selbstverständnis der Glarner und Glarnerinnen bis in die Gegenwart hinein nachhaltig. Nur am Rande thematisiert wurden dabei die Spuren von König Baumwolle als Gegenstand einer global geteilten Geschichte. Als solche führen sie nicht nur zurück in die von gesellschaftlichen Umbrüchen geprägte Zeit Anna Göldis, sondern mitten hinein in die gegenwärtige Diskussion globaler Ungleichheit und in die Problematik der damit verbundenen Verletzungen der Menschenrechte.

Ausgehend von einer Serie von Kopftüchern, die im Glarnerland bis in die 1960er-Jahre für den Afrikahandel produziert worden sind, thematisiert das Anna Göldi Museum die Textilproduktion als kulturelle Praxis und Gegenstand einer seit dem 18. Jahrhundert weltweit geteilten Geschichte. "Als partizipativ und inklusiv ausgerichteter Ort des gesellschaftlichen Dialogs interessiert uns dabei nicht zuletzt die Frage, inwieweit es möglich ist, das mit dieser Geschichte verbundene textile Wissen in unserer heutigen Migrationsgesellschaft als geteiltes Kulturerbe lebendig zu erhalten und zugleich Denkanstösse zu liefern, die zu einer Dekolonialisierung der Erinnerungskultur in der Schweiz beitragen", schreibt das Museum zur Ausstellung.

Quelle / Kontakt:

https://www.annagoeldimuseum.ch/index.php/de/

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