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Reporter ohne Grenzen (ROG) zum heutigen Welttag der Pressefreiheit: "Keine Freiheit ohne Informationsfreiheit"

Reporter ohne Grenzen (ROG) zum heutigen Welttag der Pressefreiheit: "Keine Freiheit ohne Informationsfreiheit"

03.05.2014 Zum Welttag der Pressefreiheit, dem 3. Mai, macht Reporter ohne Grenzen (ROG) Schweiz heute mit Unterstützung der beiden Journalistinnen Christine Maier und Beatrice Müller darauf aufmerksam, wie zentral (und wie gefährdet) Presse- und Informationsfreiheit sind.


Bild oben: Beatrice Müller ist Inhaberin der Kommunikationsagentur "authentic communication" in Zürich. Bis Ende letzten Jahres war sie Redaktorin und Moderatorin bei der "Tagesschau" von SRF, dies seit 1996. Vorher war sie unter anderem Mitarbeiterin bei Radio DRS (u.a. Regionaljournal, "Echo der Zeit") - Fotos: Reto Schlatter, Zürich

Sie werden mundtot gemacht, zum Schweigen gebracht: JournalistInnen und InternetaktivistInnen leben gefährlich, wenn sie mit ihrer Arbeit autoritären Regimes, paramilitärischen Gruppen, religiösen Milizen, kriminellen Organisationen oder anderen rabiaten InteressensvertreterInnen in die Quere kommen.

Zum Welttag der Pressefreiheit, dem 3. Mai, zeigen sich zwei Schweizer Journalistinnen solidarisch mit gefährdeten Medienschaffenden: Christine Maier, früher "10 vor 10"- und "Club"-Moderatorin und heute "SonntagsBlick"-Chefredaktorin, und Beatrice Müller, früher "Tagesschau"-Moderatorin und -Redaktorin und heute Inhaberin einer Kommunikationsagentur, haben sich symbolisch den Mund verschliessen lassen - und stehen damit für die Informationsfreiheit und für Reporter ohne Grenzen (ROG) ein.

Der Welttag der Pressefreiheit existiert seit 1994. Er zeigt auf, dass Presse- und Informationsfreiheit immer wieder verletzt werden und dass ohne sie, ohne unabhängige und freie Medien, keine demokratische Gesellschaft möglich ist. Für diese Inhalte steht auch ROG. Die Organisation setzt sich weltweit für das Menschenrecht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäusserung, für die Sicherheit von Medienschaffenden und gegen Zensur ein.

Der Einsatz von ROG ist wichtig, wurden doch in den letzten zehn Jahren mehr als 700 Medienschaffende getötet. Allein seit Anfang 2014 verloren 16 JournalistInnen und 9 NetzaktivistInnen ihrer Arbeit wegen ihr Leben. 325 JournalistInnen und NetzaktivistInnen sind aktuell deswegen inhaftiert.

Besonders gefährlich ist momentan die Arbeit von JournalistInnen in Syrien, Pakistan, Indien und auf den Philippinen.

Wie schnell Pressefreiheit und unabhängige Berichterstattung unter Druck geraten, zeigt ein Blick in die Ukraine: Journalisten werden angegriffen und verschleppt; alle Konfliktparteien behindern den freien Informationsfluss. In der Türkei hat sich eben gezeigt, dass unliebsame Informationen heftige Reaktionen hervorrufen können: Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan liess kurzerhand den Kurznachrichtendienst Twitter sperren.

ROG informiert über solche und ähnliche Vorkommnisse, protestiert dagegen, unterstützt betroffene Medienschaffende, erarbeitet Berichte zu verschiedenen Ländern und erstellt jährlich die ROG-Rangliste der Pressefreiheit.

Die Schweiz belegt darin aktuell Rang 14 von 179, eine gute, aber keine perfekte Platzierung: Noch gibt es Handlungsbedarf etwa beim Öffentlichkeitsprinzip von Verwaltung und Politik, beim Einfluss von Rechtsvertretern und Lobbyisten auf die Medien sowie bei der Entwicklung der Medienlandschaft (Konzentration, Konvergenz).

Der Internationale Tag der Pressefreiheit existiert seit 1994. Er soll auf Verletzungen der Pressefreiheit hinweisen und gleichzeitig betonen, dass freie Berichterstattung und unabhängige Medien ein wichtiges Merkmal von demokratischen Gesellschaften sind. Initiatorin des Welttags der Pressefreiheit ist die UNESCO.

Menschenrechtserklärung als Basis für ROG:

Artikel 19 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen legt fest: "Jeder Mensch hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäusserung; dieses Recht schliesst die Freiheit ein, Meinungen unangefochten zu vertreten sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten."

Links zu wichtigen ROG-Berichten:

Rangliste der Pressefreiheit (wird jährlich erstellt):

http://www.rsf-ch.ch/node/6403

Jahresbilanz ROG (erscheint jährlich Ende Jahr)

http://www.rsf-ch.ch/node/6398

Feinde des Internets (wird jährlich anlässlich des "Welttags gegen Internetzensur" zusammengestellt):

http://www.rsf-ch.ch/node/6482 

Bettina Büsser

ChristineMaierROG

Bild: Christine Maier ist seit November 2013 Chefredaktorin des "SonntagsBlicks". Zuvor hatte sie in verschiedenen Funktionen beim Schweizer Fernsehehen, aber auch beim ZDF und beim Bayrischen Rundfunk gearbeitet. Zuletzt war sie bei SRF als Moderatorin und Redaktionsleiterin des "Clubs" und dann als "10 vor 10"-Moderatorin tätig.

Reporter ohne Grenzen / Reporter ohne Grenzen Schweiz:

Reporter ohne Grenzen wurde 1985 in Paris gegründet. Die Organisation

  • verteidigt bedrohte und gefährdete Medienschaffende und Netizens
  • kämpft gegen Zensur und restriktive Mediengesetze
  • unterstützt gefährdete und inhaftierte Medienschaffende und deren Angehörige u.a. finanziell
  • setzt sich ein für den Schutz von Medienschaffenden und Netizens in Konfliktzonen
  • dokumentiert Verstösse gegen die Informationsfreiheit und prangert sie an

Es gibt ROG-Sektionen in Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Kanada, Österreich, Schweden, der Schweiz und Spanien; die Organisation ist weltweit vernetzt mit Journalistenorganisationen.

Die Schweizer Sektion von ROG wurde 1990 gegründet. Sie unterstützt die Ziele und die Arbeit von ROG und versucht, in der Schweiz darüber zu informieren und das Bewusstsein für Informationsfreiheit zu stärken.

ROG Schweiz ist ZEWO-zertifiziert und finanziert sich durch Mitgliederbeiträge, Spenden und den Verkauf von Fotobänden.

Dem Patronatskomitee von ROG Schweiz gehören an:

  • Bernard Bertossa, ehemaliger Generalstaatsanwalt des Kantons Genf
  • Roger de Weck, Generaldirektor SRG SSR
  • Ruth Dreifuss, ehemalige Bundespräsidentin
  • Dick Marty, ehemaliger Ständerat und Europarat, früherer Staatsanwalt des Kantons Tessin
  • François Nordmann, Diplomat und ehemaliger Schweizer Botschafter
  • Michael Ringier, Verleger und Verwaltungsratspräsident Ringier AG
  • Pipilotti Rist, Video- und Multimediakünstlerin
  • Peter von Matt, emeritierter Professor für Neuere Deutsche Literatur, Universität Zürich

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Kontakt:

Bettina Büsser, Koordinatorin ROG Deutschschweiz

Postfach 294, 8042 Zürich

044 368 40 88

buesser@rsf-ch.ch

http://www.rsf-ch.ch

PCK 10-5036-7

 

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