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Solothurner Filmtage: Verleihung des "Prix d'honneur" an Beki Probst

Solothurner Filmtage: Verleihung des "Prix d'honneur" an Beki Probst

25.01.2013 Beki Probst (Bild) nimmt am Samstag, 26. Januar 2013, den "Prix d'honneur" der 48. Solothurner Filmtage entgegen. Der Preis ehrt "eine Person, die sich hinter den Kulissen für den Schweizer Film einsetzt", er ist von den Gemeinden im Wasseramt mit CHF 10'000.– dotiert. Beki Probst ist langjährige Programmchefin der Quinnie Kinos in Bern und Leiterin des Filmmarktes der Berlinale.


Foto: http://www.berlinale.de/de/das_festival/festivalprofil/biographien/biografie-probst.html

Beki Probst wurde in Istanbul geboren. Nach dem Jura- und Journalismusstudium arbeitete sie für die türkische Tageszeitung «Tercuman» und die Wochenzeitung «Hayat».

1960 zog Beki Probst in die Schweiz, organisierte verschiedene künstlerische Projekte und wurde Betreiberin der Probst-Kinobetriebe, heute Quinnie Cinemas.

Ihr Engagement für Film und Kino wurde bald international. Von 1981 bis 1988 war Beki Probst Delegierte der Berlinale für die Länder Türkei und Griechenland. 1985 initiierte sie die Tradeshow des Festival del Film Locarno, wo sie später auch Mitglied der Auswahlkommission war.

1988 übernahm sie die Leitung des European Film Market der Berlinale. Unter ihrer Leitung etablierte sich der European Film Market als eine der grössten und wichtigsten internationalen Filmmessen.

Beki Probst war von 1988 bis 1996 ausserdem künstlerische Leiterin des Genfer Festivals «Stars de Demain». Sie gehörte mehrfach den Jurys internationaler Filmfestivals an, darunter Toronto, Jerusalem, Locarno, Zürich und San Sebastian. 1992 wurde Beki Probst mit dem französischen Staatsorden «Chevalier des Arts et des Lettres» ausgezeichnet und 1999 mit dem Berner Filmpreis.

Die Verkündigung der Laudatio findet am Samstag, 26. Januar 2013, um 17.00 Uhr im Landhaus statt. Dieter Kosslick, Festivaldirektor der Berlinale, lässt ausrichten: «Ehre wem Ehre gebührt».

Im Anschluss an die Preisverleihung wird «Hiver Nomade» von Manuel von Stürler gezeigt, der an der letztjährigen Berlinale Premiere feierte.

Würdigung von Dieter Kosslick, Festivaldirektor der Berlinale:

«Ehre wem Ehre gebührt». Für manche nur ein Sprichwort aus vergangener Zeit, aber für Beki Probst passt es perfekt. Ich kenne sie seit 1983, dem Jahr meines ersten Besuchs auf der Berlinale. In den Büros des verrauchten und leicht verschlissenen Bikinihauses neben dem damaligen Wettbewerbskino «Zoo Palast» residierte Beki als Grande Dame des Festivals und organisierte, ja orchestrierte den noch kleinen Europäischen Filmmarkt. Die Festivalbesucher brachten ihr schon damals Blumen mit, und niemandem standen diese besser als Beki. Sie brachte Farbe in die grauen Ausstellungsetagen, und wenn es damals überhaupt Eleganz dort gab, dann durch sie.

Dies zum Äusserlichen. Mit Charme, vielen Sprachen und einer hervorragenden Kinderstube (wer hat so etwas heute schon noch?) baute sie kontinuierlich den Markt auf und brachte ihn zum Blühen. Die ethnische und weltanschauliche Komplexität der Chefin - türkisch, jüdisch und schweizerisch - war und ist eine ideale Grundlage für die Leitung eines Marktes mit Gästen aus 1001 Nationen. Und ihr eidgenössischer Sachverstand in Sachen Geld und Business ergänzen diese Tugenden vortrefflich. Auch nach zwei Umzügen, zum Potsdamer Platz und in den Martin Gropius Bau managed sie den Markt, heute einer der drei grossen der Welt.

Als Kinobetreiberin weiss sie aber vor allem, dass Kino auch Kunst, grosse Gefühle und Glamour bedeutet. So ist es nicht verwunderlich, dass sie in Locarno und Berlin auch Mitglied des Auswahlkomitees ist und dass sie selbst einmal Festivaldirektorin von «Stars de Demain» war.

In all diesen Jahren ist Beki Probst - so würde Goethe sie beschreiben - eine «Galante Dame» geblieben: polyglott und immer reisefreudig. Wie aus dem Ei gepellt betritt sie selbst nach langen Reisen den Saal. Das ist vielleicht eines ihrer grössten Geheimnisse: Wie schafft sie es, immer so beeindruckend auszusehen, in elegantester, knitterfreier Garderobe? Dieses Geheimnis soll hier nun gelüftet werden: zwischen den Kleidern liegen mehrere Lagen Seidenpapier im Koffer.

Die Berlinale ist stolz, dass sie mittlerweile Seidenpapier mit Berlinalelogo bevorzugt. Die Berliner Bären passen gut zu den Berner Bären und beide gratulieren herzlich zum «Prix d'honneur».

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