ZUM TOD DES LYRIKERS, GRAFIKERS UND MALERS WERNER LUTZ
23.07.2016 Der am 25. Oktober 1939 im appenzellischen Wolfhalden geborene Schweizer Lyriker, Maler und Grafiker Werner Lutz (Bild) ist am 17. Juli 2016 gestorben.
Foto: http://wernerlutz.ch/img/werner-lutz_P1000973.jpg
Tage
die bewegen sich nicht
da wachsen die Treppen
um einige Stufen
da hört man den Fluss
durch den Hausflur fließen
da wagen die Schnecken
zu kommen
und was in den Wänden
das Licht scheut erscheint
Werner Lutz
http://wernerlutz.ch/ichbrauchediesesleben.php
Von Rainer Brambach wurden ihm die Texte von Georg Trakl, Franz Werfel und Georg Heym nahegebracht. Auch Werke von Silja Walter beeindruckten ihn. Schon als 25-Jähriger fand er - trotz eigenen Widerstandes - mit seinen Gedichten Aufnahme in die Junge-Lyrik-Anthologie des Hanser Verlags, wo auch Hans Magnus Enzensberger und Günter Grass vertreten waren. Später veröffentlichten der Suhrkamp Verlag und der Ammann Verlag Gedichte von Lutz. Eine Werkausgabe ist im Frauenfelder Waldgut Verlag erschienen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Lutz
«Werner Lutz ist so etwas wie die Inkarnation des Stellenwertes, den die Lyrik als Gattung im heutigen Literaturbetrieb einnimmt: ein grosser Schweizer Dichter, der weder in der Schweiz noch im Ausland öffentlich wahrgenommen wird. ‹Berühmt, aber nicht bekannt›, um ein Wort des deutschen Poeten Hans-Jürgen Heise auf ihn anzuwenden.»
Erwin Messmer
http://www.waldgut.ch/e35/e688/e602/
Er gehörte zu den Stillen und wenig Bekannten, hinterlässt aber ein schmales grosses Werk. (...)
Fast ein Dutzend Bände mit Gedichten und lyrischer Prosa sind es über die Jahre dann doch geworden, schmale Werke, deren Schraffur sich von Band zu Band verändert hat. Die Gedichte wurden knapper, und zugleich blieb es immer ein Rätsel, was alles darin Platz hatte - und wie viel Raum beim Lesen dennoch blieb. Es waren Gedichte des Aufbruchs, die mit heiterer Lakonie gegen alle Erstarrung aufbegehrten.
Martin Zingg
http://www.nzz.ch/feuilleton/buecher/werner-lutz-gestorben-ein-lyriker-der-wenigen-worte-ld.107186
Mehr:
http://wernerlutz.ch/kurzbiographie.php
http://www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx?id=4006873
http://www.viceversaliteratur.ch/author/3777
http://www.ub.unibas.ch/cmsdata/spezialkataloge/bla/lutz_werner.html
http://www.waldgut.ch/e35/e688/e602/
http://www.tagderpoesie.ch/poesielexikon/werner-lutz/
https://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Lutz
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Nachträge vom 27.7.2016:
Den Faden verlieren. Eben nicht verlieren! Werner Lutz zum Abschied
Am 17. Juli ist der im ausserrhodischen Wolfhalden geborene Lyriker Werner Lutz 85-jährig gestorben.
Ein Nachruf von Rainer Stöckli.
http://www.saiten.ch/den-faden-verlieren-eben-nicht-verlieren-werner-lutz-zum-abschied/
Der Schweizer Lyriker Werner Lutz war immer dabei, aber selten da
Esther Schneider
http://www.srf.ch/kultur/literatur/der-schweizer-lyriker-werner-lutz-war-immer-dabei-aber-selten-da