Remo Fasani ist gestorben
27.09.2011 Der Bündner Lyriker und Übersetzer starb in der Nacht zum Dienstag in Grono (Graubünden).
Foto: Yvonne Böhler
Remo Fasani (Bild), geboren 1922 im bündnerischen Mesocco, studierte in Zürich und Florenz und war Inhaber des Lehrstuhls für italienische Literatur an der Universität in Neuenburg. Er veröffentlichte neben Gedichten zahlreiche literaturkritische Bücher und übersetzte Gedichte aus dem Deutschen, u.a. von Joseph von Eichendorff.
Remo Fasanis Gedichte wurden mehrfach ausgezeichnet. 1996 erhielt er den Bündner Kulturpreis.
lv
Mehr:
http://www.limmatverlag.ch/fasani/fasani.htm
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Nun, da der Tod sich nähert,
spreche ich mit den Toten. Nicht, dass ich's möchte.
Sie sprechen mit mir. Sie, in meinen Träumen.
Nacht für Nacht erscheint mir der eine oder der andere,
nicht wie ein Toter, nein, wie er lebend war.
Und wir sprechen miteinander. Und es zählt nicht,
was wir uns zu sagen haben: es ist wie früher,
als das Leben uns zusammen noch aufnahm.
Beim Erwachen erst entdecke ich zu meinem Erstaunen,
dass es nicht sein kann und dass es doch so gewesen ist.
Und ich sage mir: Mit einem Toten hast du
in dieser Nacht wieder gesprochen: wer ist wohl der Nächste?
So werd ich von Traum zu Traum mit den Toten
vertrauter, werde einer von ihnen.
Und inzwischen wird spärlicher, schwacher
das Gespräch mit den Lebenden.
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Remo Fasani: Der reine Blick auf die Dinge
Gedichte, italienisch/deutsch - übersetzt von Christoph Ferber - Limmat Verlag, Zürich 2006 - 187 S., 23,- e
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Nachtrag vom 28.9.11:
«Schön wie ein Schweigen»
Zum Tod des Lyrikers Remo Fasani
Christoph Ferber in der "NZZ" vom 28.9.11:
http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/literatur/schoen_wie_ein_schweigen_1.12695440.html