"QUARTO" 53 / 2024 ZU ADELHEID DUVANEL
26.08.2024 Am 28. August 2024 feiert das Schweizerische Literaturarchiv (SLA) die Vernissage der Ausgabe Nr. 53 der Zeitschrift "Quarto", die Adelheid Duvanel gewidmet ist. Friederike Kretzen und Michael Fehr gestalten einen Abend voller überraschender Einblicke, der ihre Faszination für Duvanel dem Publikum vermitteln will.
Bild: Zeichnung von © Adelheid Duvanel vom 9. Januar 1984 (Nachlass Maja Beutler, SLA-Beutler-D-6-a/9)
Adelheid Duvanel (1936–1996) ist seit der Publikation ihrer "Sämtlichen Erzählungen" unter dem Titel "Fern von hier" (Limmat 2021) in aller Munde. Die 53. Ausgabe der SLA-Zeitschrift "Quarto" präsentiert neue Zugänge zu ihrem Werk und wagt einen Blick in den Nachlass, der bisher weitgehend unbekannte Seiten der Künstlerin zutage fördert: ein umfangreiches zeichnerisches Werk, dazu aufschlussreiche Briefe und humorvolle Kolumnen, die doch Tiefgang besitzen.
Umschlag: Adelheid Duvanel. FotografIn unbekannt
(Nachlass Urs Jaeggi, SLA)
Die Archivschachteln, in denen sich Adelheid Duvanels Nachlass befindet, sind gefüllt mit bisher kaum bekannten Werkbestandteilen. Duvanel bediente verschiedene Medien und zog in ihnen jeweils eigene ästhetische Register: Ihre Erzählungen sind zumeist höchst verknappt und andeutungsreich, die unter Pseudonymen erschienenen Kolumnen von einer grossen Leichtigkeit und voller Humor, die Briefe ausführlich, teilweise in freundlichem, auch beschönigendem Plauderton, dann wieder in einer schonungslosen Offenheit äusserst beelende Zustände schildernd, die Bilder sind kontrastreich und farbenfroh, doch so gar nicht froh in den oftmals schockierenden Szenen, die sie zeigen.
Das vorliegende "Quarto" möchte diesen Aspekten von Duvanels Gesamtwerk gerecht werden und das Bild-, Brief- und Kolumnenwerk erstmals an die Seite des Textwerks stellen.
Das Bildprogramm besteht aus Zeichnungen aus dem Nachlass – Duvanels ganz eigene Bildsprache wird in den grossformatigen Abbildungen greifbar, die das "Quarto" durchziehen. Die Bildergeschichte "Käthy und Peter", die vollständig ins Heft aufgenommen wurde, schuf Duvanel 1968 auf Formentera für ihre kleine Tochter. Sie zeigt, dass Duvanel nicht nur in immer neuen Variationen über, sondern auch für Kinder schreiben konnte.
Die Textbeiträge stammen sowohl von Personen, die Duvanel schon zu Lebzeiten förderten, sich aber schon länger nicht mehr zu ihr geäussert haben, als auch von jüngeren Forscherinnen und Forschern.
In die Editionen des Brief- und des Kolumnenwerks, die in der näheren Zukunft erscheinen werden, wird exklusiv Einblick gegeben. Dazu kommen Beiträge zum noch wenig erforschten Bildwerk und zum Abschluss wird, typisch für "Quartos", künstlerischen Auseinandersetzungen mit Duvanel Raum gegeben.
Beiträgerinnen und Beiträger des "Quartos" sind Caspar Battegay, Angelica Baum, Catherine Fagnot, Michael Fehr, Silvia Henke, Monika Jagfeld, Friederike Kretzen, Valerie Meyer, Joanna Nowotny, Beatrice von Matt, Peter von Matt und Christine Weder.
Quelle / Mehr:
https://www.nb.admin.ch/snl/de/home/ausstellungen-va/veranstaltungen-past/va2024/duvanel-verni.html
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Bild: Zeichnung von © Adelheid Duvanel vom 28. September 1985; Illustration zur Erzählung "Reisegefährten", von Duvanel 1995 in einem Brief an Klaus Siblewski als Titelbild für den Band "Die Brieffreundin" vorgeschlagen.