Jury fédéral du théâtre
13.08.2013 L'Office fédéral de la culture a communiqué les noms des membres du nouveau jury fédéral du théâtre. Il se compose de Gianfranco Helbling (présidence), Matthias Balzer, Anja Dirks, Heinz Gubler, Gardi Hutter, Kaa Linder, Thierry Luisier, Mathieu Menghini et Myriam Prongué.
Bild: Präsident Gianfranco Helbling - Foto: http://reteuno.rsi.ch/home/networks/reteuno/camaleonte/2011/10/10/gianfranco-helbling.html
Kurzbiografien der Mitglieder der eidgenössischen Jury für Theater
Präsident: Gianfranco Helbling
(1968) ist seit 2011 Direktor des Teatro Sociale in Bellinzona und
gründete ein neues Sommertheaterfestival «Territori», das im Juli 2013 dort
stattfand. Er hat einen Doktortitel in Rechtswissenschaft mit einer Studie
zum Menschenrecht muslimischer Frauen in westlichen Ländern und das
Anwaltspatent. Als Journalist schrieb er ab 1994 Theater- und Filmkritiken und
leitete die Zeitschrift Area der Gewerkschaft Unia in Lugano. Ausserdem ist er
Mitglied der Kulturkommission des Kantons Tessin, präsidiert dort die
Subkommission Theater und Tanz und ist Mitglied der Jury für den
Hans-Reinhart-Ring. Frühere Jury- und Kommissionstätigkeiten umfassen u.a. die
ktv-Börse in Thun oder das Kinder- und Jugendtheater Festival SPOT.
Matthias Balzer (1967)
ist seit November 2012 Kulturredaktor bei der «Südostschweiz». 1993 gründete er
mit Brigitte Balzer das Theater alpodrom. Von 2000 bis 2005 war er
Programmleiter im Gast- und Kulturhaus Marsoel, Chur. Anschliessend arbeitete
er parallel zu Studien in Journalismus und literarischem Schreiben bis 2009 als
Dramaturg und Redaktor am Theater Chur unter der Leitung von Markus Luchsinger
und übernahm 2009/10 die interimistische Leitung des Theaters. Ausserdem
arbeitete er als Produzent und Dramaturg für 400asa, kraut_produktionen, Hans
Peter Litscher, Duri Bischoff, Achim Lenz, Markus Gerber oder das Teatro delle
Ariette. Der an der Schule für Gestaltung in Bern ausgebildete Keramiker schuf
auch performative und installative Arbeiten in der Natur und im urbanen Raum.
Anja Dirks (1970) wuchs
in Deutschland und Frankreich auf. Seit 2009 ist sie künstlerische Leiterin des
Festivals Theaterformen in Braunschweig und Hannover, das zu den bedeutendsten
Festivals für zeitgenössische Formen internationalen Theaters in Deutschland
zählt. Von 1989 bis 1995 arbeitete sie als Assistentin in Berlin u.a. am
Schiller-Theater, an der Volksbühne und in der Freien Szene. Anschliessend
studierte sie Regie an der Hochschule für Schauspielkunst «Ernst Busch». Sie
war Assistentin von Matthias Lilienthal für das Festival Theater der Welt 2002
und ist seitdem als Programmdramaturgin tätig, zunächst am FFT Düsseldorf und
von 2004 bis 2007 als Mitglied des Leitungsteams im Theaterhaus Gessnerallee.
Für die Wiener Festwochen kuratierte sie 2008 den Programmbereich forum
festwochen. Zudem ist sie Mitglied der Zürcher Gruppe Far A Day Cage.
Heinz Gubler (1947) ist
als Regisseur und Lehrbeauftragter im Erwachsenen-, Kinder- und Jugendtheater
sowie Film tätig. Seine Theaterausbildung erhielt er an der Chelsea Art School
in Regie und war Regieassistent von Edward Bond. Als Co-Leiter des Theatre
Upstairs in London begegnete er Peter Brook. Theaterstationen in der Schweiz
waren das Claque in Baden, die Gruppe Spatz & Co. oder die Innerstadtbühne
Aarau, die heute als Theater Tuchlaube weiter geführt wird. Regiearbeiten führten
ihn ans Schauspiel Frankfurt und das Theater der Stadt Heidelberg, er
engagierte sich in vielen freien Theaterprojekten, realisierte verschiedene
Kurzfilme, wirkte als Lehrbeauftragter, als künstlerischer Leiter des
forumclaque oder des Wettbewerbs myculture.ch, der 2007 vom Migros
Kulturprozent lanciert wurde.
Gardi Hutter (1953) tourt seit 1981 mit ihrem clownesken Theater durch die halbe Welt, mit rund 3'000 Vorstellungen in 27 Ländern auf vier Kontinenten. Sie kreierte sieben abendfüllende Theaterstücke, zuletzt «Die Schneiderin» (2010), ein Zirkusprogramm und ein Musical und erhielt 12 Kunstpreise, darunter 1990 den Hans-Reinhart-Ring und 2005 den Schweizer Kleinkunstpreis. Ausgebildet an der Schauspiel-Akademie in Zürich, absolvierte sie ihre Clowngesellinnenjahre in Milano am CRT - Centro di ricerca di teatro mit Meistern wie Nani Colombaioni, bekannt durch den Fellini-Film «I Clowns» und Mario Gonzales, Pantalone des Théatre du Soleil in Paris. Sie spielt auch in Filmen, schrieb drei Kinderbücher unter dem Titel «Mamma Mia!» und ihre Bühnenproduktionen wurden von Fernsehstationen in 15 Ländern aufgezeichnet.
Kaa Linder (1970)
ist hauptsächlich als Kultur- und Theaterredaktorin für Radio SRF 2 tätig. Sie
studierte nach dem Grundstudium in Germanistik an der Schauspiel Akademie
Zürich (heute ZHdK) und schloss 1997 mit dem Diplom als Theaterpädagogin ab. Ab
1999 arbeitete sie in diesem Beruf am jungen Theater Zürich und war
anschliessend als freie Dramaturgin und Redaktorin der Zeitschrift TATR der
astej - des schweizerischen Verbands für Kinder- und Jugendtheater tätig. Ab
2001 stieg sie in den Journalismus ein. Neben der Radioarbeit zählt sie zu den
Autorinnen der deutschen Online-Plattform nachtkritik.de und publizierte in
Arbeitsbüchern der Fachzeitschrift Theater der Zeit, beispielsweise in der Nr.
16 unter dem Titel «Eigenart Schweiz» zum Thema des Deutschschweizer Theaters
seit den 1990er-Jahren.
Thierry Luisier (1963)
leitet seit Februar 2012 das Théâtre Benno Besson in Yverdon-les-Bains. Mit
seinem beruflichen Hintergrund als Techniker und Sozialpädagoge gründete und
entwickelte er zahlreiche Ausbildungs- und Informationsprojekte im Rahmen der
Westschweizer Vereinigung ARTOS (Association romande technique organisation
spectacle). Zehn Jahre lang war er Generalsekretär von CORODIS (Commission romande
de diffusion des spectacles) und arbeitete für verschiedene Westschweizer
Regisseure und Choreographen. Vor seinem Antritt als Theaterdirektor in Yverdon
arbeitete er vier Jahre als kaufmännischer Leiter des Théâtre du Passage und
der Compagnie du Passage in Neuchâtel. Seit 2012 präsidiert er Le POOL de
théâtres romands, einen Zusammenschluss von rund 40 Westschweizer Theatern und
Festivals.
Mathieu Menghini (1972)
ist Historiker und heute Professor für Kulturgeschichte und -praxis an der
Fachhochschule Westschweiz. Von der Hochschule für soziale Arbeit in Genf aus
kooperiert er mit anderen Abteilungen der Fachhochschule wie der Manufacture
für Theater in Lausanne, Kunst und Musik in Genf oder der École nationale des
Beaux arts in Paris. Zuvor war er Direktor des Centre Culturel Neuchâtelois,
des Théâtre du Crochetan und des Théâtre Forum Meyrin in Genf. Er war
Stiftungsrat der Kulturstiftung Pro Helvetia, entwickelte und organisierte die
Festivals Poétiser la Cité in Neuchâtel und Monthey und war Co-Autor des
poetisch-visuellen Konzerts «La scène révoltée» am Théâtre de Vevey 2012.
Ausserdem schreibt er für das Magazin La Couleur und die Tageszeitung Le
Courrier.
Myriam Prongué (1960) ist seit 2003 Co-Leiterin des Schlachthaus Theaters in Bern. Sie studierte slawische Sprachen, allgemeine Linguistik und Geschichte an den Universitäten von Bern, Lublin (Polen) und Prag. Sie absolvierte einen Master of Public Administration am Hochschulinstitut für öffentliche Verwaltung in Lausanne. Weitere Arbeitsstationen waren Übersetzerin und Redaktorin bei Radio Praha International, Mitarbeiterin der kantonalen Bibliothek in Fribourg, Programmverantwortliche bei der Pro Helvetia für Zentral- und Osteuropa, Leiterin der Pro Helvetia-Antenne in Krakau und Kommunikationsverantwortliche bei der Schweizerischen Flüchtlingshilfe in Bern. Ausserdem präsidiert sie den Vorstand des Festivals Belluard Bollwerk International in Fribourg (2008-2013).
bak
Kontakt:
http://www.bak.admin.ch/kulturschaffen/04238/04932/index.html?lang=de