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Hans-Reinhart-Ring 2013 für Yvette Théraulaz

Hans-Reinhart-Ring 2013 für Yvette Théraulaz

04.02.2013 Die Schweizerische Gesellschaft für Theaterkultur verleiht den Hans Reinhart-Ring 2013 an die Schauspielerin und Sängerin Yvette Théraulaz (Bild). Die Auszeichnung wird seit 1957 von der Schweizerischen Gesellschaft für Theaterkultur SGTK vergeben und zeichnet herausragende Verdienste für das Schweizer Theater aus. Der Preis wird seit 2001 vom Bundesamt für Kultur BAK unterstützt und ist die höchste Auszeichnung für Theaterschaffende in der Schweiz.


Foto: © Carole Parodi 

Yvette Théraulaz wird für die kreative Originalität ihres leidenschaftlichen und einfühlsamen Schauspiels geehrt. Während über 50 Jahren hat die Schauspielerin die Westschweizer Theaterszene geprägt - sowohl die institutionelle wie auch die unabhängige - und hat deren Einflussbereich durch Theaterstücke in Frankreich und Belgien bis auf die Bühnen dieser Länder ausgedehnt.

Das anspruchsvolle Repertoire der Schauspielerin und die Vielfalt der Regisseurinnen und Regisseure, mit denen sie zusammengearbeitet hat oder immer noch zusammenarbeitet, zeigen ihre einzigartige Fähigkeit der kritischen Hinterfragung auf. Ihr szenischer und musikalischer Werdegang wurde zudem von ihrem bemerkenswerten Engagement für die Frauenrechte begleitet, insbesondere im Schauspielbereich.

Die SGTK ehrt somit eine starke Persönlichkeit, die durch ihren Einsatz und ihre Originalität die französischsprachige Theaterwelt ungemein bereichert hat.

Die offizielle Preisverleihung des Hans-Reinhart-Rings 2013 findet im Herbst statt. Zeitpunkt und Ort der feierlichen Übergabe werden später festgelegt.

Im Jahr 1962 debütiert  Yvette Théraulaz noch als Schauspielschülerin, in Bertolt Brechts Theaterstück «Die Heilige Johnna der Schlachthöfe», das von Benno Besson in Lausanne für die französische Sprache («Sainte Jeanne des Abattoirs») adaptiert wurde. Sie geht danach konstant ihren Weg und wirkt bei den wichtigsten Westschweizer Theaterabenteuern des letzten halben Jahrhunderts mit.

Sie spielt im Théâtre Populaire Romand TPR in La Chaux-de-Fonds, dann in L'Atelier in Genf, ist Mitbegründerin von T'Act und arbeitet im Centre Dramatique in Lausanne.

Im Théâtre de Poche in Genf bekommt sie unter der Regie von Martine Paschoud und Joël Jouanneau ihre ersten grossen Rollen: Vera Baxter in «Vera Baxter» von Marguerite Duras (1983) und Clotilde in «La Parisienne» von Henry Becque (1985), Marie in «Nuit d'orage sur Gaza» von Jouanneau (1987) und Klara, Pensionsherrin im Stück «Les Enfants Tanner» von Robert Walser (1990).

Im Théâtre de Vidy spielt sie unter der Führung von Joël Jouanneau die Generalin in «L'idiot» von Dostojewski (1995), die Mutter in «J'étais dans ma maison et j'attendais que la pluie vienne» (1997) und «Juste la fin du monde» (1999) von Jean-Luc Lagarce.

Mehrere ihrer bedeutendsten Rollen wurden von Philippe Morand inszeniert: Émilie in «Émilie ne sera plus jamais cueillie par l'anémone» von Michel Garneau, 1989 im Théâtre de Poche, wiederaufgeführt in den Jahren 1999/2000, Nora in «Maison de Poupée» von Ibsen (1992), Eva im von Philippe Lüscher für das Théâtre de Vidy geschriebenen «L'Échappée» (1993). Für Claude Stratz mimt sie Sichel, die schöne Jüdin in «Le Pain dur» von Claudel (1992).

Im Belgischen Nationaltheater und im Atelier Sainte-Anne in Brüssel spielt Yvette Théraulaz in einigen bedeutenden Aufführungen von Philippe van Kessel («Les Estivants» von Gorki, «Le Courage de ma Mère» von Tabori) und Philippe Sireuil («La Forêt» von Ostrovski). In Frankreich arbeitet sie ausserdem mit Jean-Louis Hourdin, Jean-Paul Wenzel, und Jean-Claude Berutti zusammen.

Im Jahr 1997 spielt sie erneut für François Rochaix im Théâtre de Vidy, im Stück «Pierrot lunaire» von Arnold Schönberg. Zurück im TPR im Jahr 2002 interpretiert sie die Titelrolle im Stück «Jenny-tout-court» von Michel Beretti, das vom Leben der Aktivistin Jenny Humbert-Droz inspiriert ist und dessen Text von Gino Zampieri geschrieben wurde. 2008 spielt sie in der Comédie de Genève und unter der Regie von Anne Bisang die Figur Madame Vigneron in «Les Corbeaux» von Henry Becque. Unter der Leitung von Andrea Novicov ist sie Princesse, ein Star am Rande des Wahnsinns im Stück «Doux oiseau de la jeunesse» von Tennessee Williams.

Parallel zu ihrer Theaterkarriere hat Yvette Théraulaz zahlreiche Liedaufführungen inszeniert, zu zweit für «À table» mit Pascal Auberson (1996), in einer Gruppe für «Perdants magnifiques» unter der Regie von Anne-Marie Delbart (2000) und über zehnmal alleine, wie zum Beispiel für die Aufführung «Histoires d'Elles», die ganz im Zeichen der Erinnerungen an ihre Mutter und ihre eigene Emanzipation durch den Feminismus steht (2007). Nachdem sie 2011 und 2012 im von François Gremaud inszenierten «Comme un vertige» spielte, arbeitet sie dieses Jahr an einer Jubiläumsaufführung.

Die Schauspielerin hat den «Grand Prix de la Fondation vaudoise pour la promotion et la création artistiques» (1992) und den «Prix du Comédien» 2001 im Théâtre du Grütli erhalten.

bak

Kontakt:

Yvette Théraulaz: Tel. 021 646 62 48

http://www.yvettetheraulaz.ch/index.swf

Anne Fournier, Kopräsidentin der Schweizerischen Gesellschaft für Theaterkultur: Tel. 078 756 13 62

Claudia Rosiny, Bundesamt für Kultur, Sektion Kulturschaffen: Tel. 031 325 39 19

 

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