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DAS SCHWEIZERISCHE LITERATURARCHIV HAT DIE ARCHIVE VON PETER UND BEATRICE VON MATT ÜBERNOMMEN

DAS SCHWEIZERISCHE LITERATURARCHIV HAT DIE ARCHIVE VON PETER UND BEATRICE VON MATT ÜBERNOMMEN

19.05.2022 Das Schweizerische Literaturarchiv (SLA) der Schweizerischen Nationalbibliothek (NB) konnte die Übernahme der über fünf Jahrzehnte gewachsenen Archive des Germanisten Peter von Matt (*1937) und der Germanistin Beatrice von Matt (*1936) abschliessen. Die Bestände umfassen neben den Vorarbeiten zu ihren Werken, den Vorlesungen und Sammlungen auch ihre Vorträge, Reden, Rezensionen sowie Korrespondenzen und stellen gemäss SLA einen wichtigen Beitrag zur Schweizer Literaturgeschichte dar.


Bild oben: Briefe von Max Frisch an Beatrice und Peter von Matt - Foto: NB, Marco Stalder

Auch Gelehrte hinterlassen Archive, aber selten paarweise: Der Zürcher Germanist Peter von Matt (*1937) und die Germanistin Beatrice von Matt (*1936) haben Generationen von Studierenden und Zeitungslesenden zur Literatur geführt, von der Innerschweiz bis in die Welt – stets mit einem Schwerpunkt auf der Gegenwartsliteratur. Zur Weltliteratur zählen beide die Schweizerliteratur und verdeutlichen dies mit ihren feinsinnigen Lektüren. Ihre parallel über fünf Jahrzehnte entstandenen Archive haben sie in den letzten Jahren schrittweise dem Schweizerischen Literaturarchiv (SLA) als Schenkung übergeben.

Ihre Archive umfassen neben den Vorarbeiten zu ihren Werken, den Vorlesungen und Sammlungen auch ihre Vorträge, Reden, Rezensionen und Korrespondenzen. Die Schenkungsvereinbarung wurde bereits 2014 unterzeichnet, übergeben hat das Paar die Materialien ab 2020. Nun, anlässlich des 85. Geburtstags von Peter von Matt und der Auszeichnung von Beatrice von Matt mit der Ehrenmedaille des Kantons Zürich für ihr Lebenswerk im Mai 2022, konnte das SLA die Übernahme der Bestände abschliessen.

Peter von Matt

Bild: Peter von Matt - Foto: Hermann Dornhege

Peter von Matt: Der Schaffenskreis schliesst sich im Schweizerischen Literaturarchiv

Peter von Matt, in Luzern geboren und in Stans (NW) aufgewachsen, studierte in Zürich und Nottingham Germanistik, Anglistik und Kunstgeschichte und wurde nach der Promotion und Habilitation an der Universität Zürich zu einem der international bekanntesten Schweizer Literaturwissenschaftler. Mit der Übergabe seines Archivs an den Bund schliesst sich der Kreis der Gründung des Schweizerischen Literaturarchivs: Mit dem Verleger Daniel Keel (Diogenes) und dem Anwalt Peter Nobel hat Peter von Matt in den 1980er-Jahren die Schenkung des Archivs von Friedrich Dürrenmatt an die Auflage der Gründung eines Literaturarchivs für die Schweiz gebunden. Was als Gedächtnisinstitution für die Schweizer Literatur 1991 in der Landesbibliothek begann, wird nun in der heutigen Nationalbibliothek zum Speicherort für seine eigenen, sorgfältig verlisteten Vorlesungen und Publikationen, darunter auch die Handzettel seiner Prüfungsfragen als Ordinarius für Neuere deutsche Literatur (1976-2002) an der Universität Zürich. In seinem Archiv befinden sich ein beachtliches Konvolut seiner Korrespondenz mit Max Frisch sowie Korrespondenzen nahezu aller Schweizer Autorinnen, Autoren und Kritiker. Mit "Den Tintenblauen Eidgenossen. Über die politische und literarische Schweiz" (2001) oder dem "Kalb vor der Gotthardpost. Zur Literatur und Politik der Schweiz" (2012, ausgezeichnet mit dem Schweizer Buchpreis) hat Peter von Matt im wörtlichen Sinne Schweizer Literaturgeschichte geschrieben.

Beatrice von Matt

Bild: Beatrice von Matt - Foto: Peter von Matt

Beatrice von Matt: Biographin, Editorin, Kritikerin, Jurorin – stets Seismografin

Beatrice von Matt, in Basel geboren und in Stans (NW) aufgewachsen, studierte in Zürich, Paris und Cambridge Germanistik und Anglistik, war Feuilleton-Redaktorin der "NZZ" von 1984 bis 1995 und Jurorin in renommierten Jurys im In- und Ausland. Als Herausgeberin von Werken des 20. Jahrhunderts verfasste sie Wegweisendes, unter anderen eines der wenigen Standardwerke zur Literatur von Frauen: "Frauen schreiben die Schweiz" (1998). Oder sie setzte sich für die Edition wichtiger Autoren der Schweiz ein wie Meinrad Inglin und Kuno Raeber. Mit ihren stets hellsichtigen und wertschätzenden Kritiken ist sie bis heute eine Seismografin der Gegenwartsliteratur. Herausragend sind ihre Monografien "Meinrad Inglin. Eine Biographie" (1976), "Mein Name ist Frisch" (2011) und "Werner Düggelin" (2006), in denen sie basierend auf Gesprächen Literaturgeschichte mit Zeugenschaft verbindet. Sie übergibt dem Literaturarchiv die Werkdossiers und Korrespondenzen mit namhaften Autorinnen und Autoren aus über fünf Jahrzehnten ihres Schaffens.

Quelle:

https://www.nb.admin.ch/snl/de/home/ueber-uns/medieninformationen/nsb-news.msg-id-88795.html

Kontakt:

https://www.nb.admin.ch/snl/de/home/ueber-uns/sla.html

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