Verführung zum Lesen
29.02.2012 SF 1, "Kulturplatz" vom heutigen Mittwoch, 22.20 Uhr
Bild: srf
Mit Eva
Wannenmacher aus dem Buchzentrum Hägendorf
Mitten im Mittelland wird auf 17'000 Quadratmetern der Lesestoff für die Schweiz aufgeladen, umgestapelt, eingepackt: Was die Schweiz liest, erfährt man nirgends besser als im «Buchzentrum Hägendorf» im Kanton Solothurn.
An diesem Umschlagplatz für die Ware Buch berichtet Eva Wannenmacher über die Leidenschaft des Lesens - und begegnet der DRS 1-Literaturkritikerin Luzia Stettler, die für ihre Arbeit mit dem Titel «Buchmensch des Jahres» ausgezeichnet wurde.
Verführung zum Lesen - Wie sich Bücher und Autoren heute am Markt verkaufen
Ein
gutes Buch an seine Leser zu bringen, stellt AutorInnen heute vor stärkere
Herausforderungen. Etwa 100'000 Publikationen erscheinen jährlich in deutscher
Sprache - und die Konkurrenz anderer Zerstreuungsangebote ist gross. Der
neueste Roman des US-Schriftstellers T.C. Boyle etwa wirbt mit einem Trailer,
der eher an einen Hollywood-Film als an ein Buch denken lässt. Anlass für
«Kulturplatz» zu fragen, wie Verleger heute um die Leser ihrer Bücher buhlen.
Autorin: Uta Kenter
Schrei nach Freiheit - Wie ein Buch uns die Vorgänge in Syrien erschliesst
Nach
wie vor sind die Informationen spärlich, die aus dem abgeschotteten Syrien nach
aussen dringen. Nun öffnet ein Buch der Weltöffentlichkeit die Augen: Die
Schriftstellerin und Fernsehmoderatorin Samar Yazbek dokumentiert in ihrem
Tagebuch «Schrei nach Freiheit» die ersten Monate der syrischen Revolution.
Minutiös schildert sie den verzweifelten Kampf der Opposition und die brutale
Gewalt, mit der das Assad-Regime in seinen letzten Zuckungen zu äusserster
Gewalt greift. «Kulturplatz» hat mit Samar Yazbek in ihrem Pariser Exil
gesprochen.
Autor: Eduard Erne
Samar Yazbek: «Schrei nach Freiheit»,
erschienen bei Nagel & Kimche
-> www.hanser-literaturverlage.de
Selbstbespiegelung im Musentempel - Wie Holcim mit «Fotokunst» Firmenjubiläum feiert
Mit
der Foto-Ausstellung «Industrious» erhält «Holcim» zum 100. Firmen-Jubiläum
einen fulminanten Auftritt im Kunstmuseum Bern. Wie viele Firmen hat der
Konzern den Image-Mehrwert einer kulturellen Präsentation erkannt. Der grosse
Auftritt wirft allerdings Fragen auf: Steht die Schau im Zusammenhang mit der
Image-Beeinträchtigung durch die Verurteilung Stephan Schmidheinys in Italien -
da der Name «Schmidheiny» eng mit dem Namen «Holcim» verbunden ist? Und vor
allem: Warum zeigt das Kunstmuseum Werke, die in erster Linie eine
Auftragsarbeit des Industrie-Giganten darstellen?
Autoren: Stefan Zucker, Markus Wicker
«Industrious - Marco Grob & hiepler, brunier», Kunstmuseum Bern, 2. März bis 6. Mai 2012
Ode an den Mittagsschlaf - Wie wir der stetigen Beschleunigung entkommen
Wir
leben in einer Kultur der Beschleunigung, hetzen meist von einem Termin zum
nächsten. Immer unter Druck, gönnen wir uns kaum Pausen, geschweige denn eine
Siesta. Der französische Philosoph und Kulturhistoriker Thierry Paquot erhebt
mit seinem Büchlein «Die Kunst des Mittagsschlafs» Widerspruch. Er regt an,
einen Moment lang innezuhalten und in eine eigene Welt einzutauchen. In eine
Welt, in der ein Moment der Stille ein wahrer Luxus ist: ein Stück Ruhe, ein
Stück Nacht, mitten am helllichten Tag.
Autorinnen: Lisa Röösli, Sibilla Semadeni
Thierry Paquot: «Die Kunst des Mittagsschlafs», erschienen im Steidl-Verlag
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