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Fazit: "10vor10" ist "professionell, ausgewogen und fair" - "SF bi de Lüt" bringt "eindrückliche Bilder und Emotionen aus Stadt und Land"

Fazit: "10vor10" ist "professionell, ausgewogen und fair" - "SF bi de Lüt" bringt "eindrückliche Bilder und Emotionen aus Stadt und Land"

17.04.2012 Der Publikumsrat der SRG Deutschschweiz hat sich mit "10vor10" und "SF bi de Lüt" von Fernsehen SF beschäftigt.


«10vor10» ist in den Augen des Publikumsrats eine wertvolle Ergänzung zur «Tagesschau». Geschätzt werden "der oft eigene Zugang zu einem Thema sowie das Aufzeigen von Hintergründen." Bei Beiträgen über tagesaktuelle Ereignisse sieht der Rat hingegen Verbesserungspotenzial.

Entsprechend dem Sendekonzept berichte das Nachrichtenmagazin «10vor10» über die wichtigsten Themen des Tages und deren Hintergründe. Die Stärke der Sendung sieht der Publikumsrat vor allem in der vertieften Information sowie im eigenen Zugang zu einem Thema. Damit könne sich «10vor10» von der «Tagesschau» abgrenzen. Vor allem Hintergrundberichte, die losgelöst von der Tagesaktualität produziert werden, finden beim Publikumsrat Anklang. Als Beispiel wird die Serie über Japan zum Jahrestag von Fukushima genannt. Beiträge wie diese verliehen der Sendung ihr Profil, sind sich die Ratsmitglieder einig.

Bei tagesaktuellen Themen und besonderen Ereignissen gelinge «10vor10» die Vertiefung sowie die Abgrenzung zur «Tagesschau» weniger gut. Es bestehe oft die Gefahr der Wiederholung, so der Publikumsrat.

Als sehr wertvoll betrachten die Ratsmitglieder die Analysen und Einschätzungen der Korrespondentinnen und Korrespondenten. Auch das Beiziehen von Expertinnen und Experten kommt im Rat gut an. Allerdings kämen oft die gleichen Personen zum Zug.

Der Publikumsrat zeigt jedoch Verständnis für die von Chefredaktor Diego Yanez und Redaktionsleiter Hansjörg Utz geschilderten Schwierigkeiten, Experten und Expertinnen zu finden, die willens und in der Lage sind, vor der Kamera Auskunft zu geben.

Die Moderation schneidet in der Beobachtung des Publikumsrats insgesamt gut ab. Die beiden Moderatorinnen und der Moderator führten verständlich und professionell durch die Sendung. Einige Ratsmitglieder stören sich jedoch an der Tendenz, mit Mimik und Sprache Betroffenheit und Emotionalität schaffen zu wollen.

Insgesamt sei die Sendung «10vor10» gut gemacht, ausgewogen und fair, findet der Publikumsrat. Lob gibt es auch für den Einsatz der Grafiken. Diese würden viel zur Verständlichkeit beitragen.

Text: Publikumsrat SRG.D / Denise Looser Barbera

Mit schönen Bildern und authentischen Personenporträts überzeugen die neusten Staffeln von «SF bi de Lüt» den Publikumsrat. Dieser begrüsst, dass mit Basel auch einmal die urbane Schweiz Gegenstand von «SF bi de Lüt» ist. Einige Ratsmitglieder wünschen sich zuweilen mehr Informationen.

Die neusten Staffeln «SF bi de Lüt - Unser Dorf» und «SF bi de Lüt - Unsere Stadt» geben den Ratsmitgliedern einen Einblick in die Dorfgemeinschaft der Kleinstgemeinde Tenna/GR bzw. in drei unterschiedliche Quartiere der Stadt Basel. Angetan zeigt sich der Publikumsrat von den vielen schönen Bildern - etwa den eindrücklichen Landschaftsbildern, den Nahaufnahmen von schönen Details oder den spektakulären Luftaufnahmen von Basel. Diese Stimmungsbilder hätten nebst dem Unterhaltungs- auch einen hohen Heimatwert und lösten beim Publikum positive Emotionen aus.

Zu überzeugen vermögen die authentischen und einfühlsamen Porträts von liebenswerten Persönlichkeiten. Dabei schätzt der Publikumsrat, dass «gewöhnliche», aber dennoch unterschiedliche Menschen in ihrem unspektakulären Alltag gezeigt werden. Dabei gelinge der Balanceakt zwischen Nähe und distanzierter Beobachtung meistens gut. Es werde eine Intimität hergestellt, ohne aufdringlich oder voyeuristisch zu wirken. 

Eine Besonderheit des Formats «SF bi de Lüt» ist die Beschaulichkeit, mit der die Szenen und Bilder oft ohne Kommentar aneinandergereiht werden. Während die einen Ratsmitglieder diese Entschleunigung geniessen, finden sie andere langatmig. Einige Publikumsrätinnen und -räte wünschen sich auch mehr Zusatzinformationen, um das Gesehene besser einordnen und verstehen zu können.

Redaktionsleiter Tom Schmidlin machte hierzu klar, dass «SF bi de Lüt» als Unterhaltungssendung keine umfassende Information anstrebe, sondern Emotionen hineingeben und die Stimmung nicht zerreden möchte.

Sehr begrüsst wird von einer Ratsmehrheit, dass «SF bi de Lüt» auch einmal zu den Menschen in der Stadt geht. Damit vermeide man den Eindruck, das Format bediene nur das Klischee der ländlichen, heilen Welt und klammere die urbane Schweiz aus.

Allerdings sieht der Publikumsrat in der Staffel über Basel noch Verbesserungspotenzial. Bei der Staffel über Tenna bildeten die drei Projekte des Dorfs einen roten Faden durch alle Sendungen. Bei «SF bi de Lüt - Unsere Stadt» sei die Struktur entlang des Tagesablaufs weniger spürbar gewesen, so dass die einzelnen Episoden einfach aneinander gereiht erschienen.

Als sehr passend bezeichnet der Publikumsrat die unterlegte Musik. Sie unterstreiche die eingefangenen Stimmungen und verleihe den porträtierten Personen Charakter. Gefallen finden die Ratsmitglieder auch am Internetauftritt der beiden Staffeln. Besonders die interaktiven Karten mit den Rundgängen durch Tenna und die Quartiere Basels machten Spass und zeigten die örtlichen Gegebenheiten sowie die Protagonisten.

Text: Publikumsrat SRG.D / Denise Looser Barbera

Kontakt:

http://www.srgd.ch/medienportal/publikumsrat/

 

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