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Durchzogene wirtschaftliche Situation bei den Schweizer Privatradios und Regionalfernsehen

Durchzogene wirtschaftliche Situation bei den Schweizer Privatradios und Regionalfernsehen

14.05.2012 "Die wirtschaftliche Situation der Privatradios und des Regionalfernsehens in der Schweiz hat sich seit der Erneuerung des Radio- und Fernsehgesetzes vor fünf Jahren klar verbessert", schreibt die Publicom. Für das Regionalfernsehen sei sie aber noch immer schwierig. Ohne öffentliche Unterstützung würden die meisten Regionalfernsehstationen auf absehbare Zeit nicht überlebensfähig sein. Auch viele Radios würden ihren Leistungsauftrag ohne Gebühren nicht erfüllen können.


Bild: publicom.ch

Im Auftrag der Branchenverbände (VSP, RRR, Télésuisse) und des BAKOM untersuchte Publicom die wirtschaftliche Situation der konzessionierten Privatradios und der Regionalfernsehstationen in der Schweiz. Es galt zu berücksichtigen, dass diese wirtschaftliche Situation nicht nur von den politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen bestimmt wird, sondern von weiteren Einflussfaktoren.

Publicom schreibt:

"Die privaten Rundfunkveranstalter operieren zwar in sehr unterschiedlichen Rahmenbedingungen, für alle ist es aber gleichermassen anspruchsvoll, sich in einem Markt, der vom öffentlichen Anbieter dominiert wird, erfolgreich zu behaupten.

Den meisten Veranstaltern gelingt dies mit dem erneuerten Radio- und Fernsehgesetz (RTVG), das 2007 in Kraft trat, deutlich besser als zuvor. Die Erhöhung der Gebührenanteile und die Neuordnung von Konzessionsgebieten haben wesentlich zur Verbesserung beigetragen. Die Gesamtsituation stellt sich aber für die Radios deutlich besser dar als fürs Regionalfernsehen."

Radios stehen besser da als Regionalfernsehstationen

Die Mehrheit der Privatradiostationen stehe heute finanziell auf gesunden Beinen. Die durchschnittliche Eigenkapitalquote betrage 42%. Ende 2010 seien nur sechs Veranstalter unterfinanziert gewesen. Ungenügend sei jedoch bei der Mehrheit die Rentabilität. Der durchschnittliche Unternehmens-Cash Flow liege bei nur 8%. Dabei gebe es grosse Unterschiede: Zehn Stationen, darunter auch kleine Gebührenradios, erreichten eine angemessene oder sogar hohe Rentabilität.

"Mehr als vier Fünftel der Einnahmen stammen aus dem Werbemarkt. Insgesamt erzielten die Schweizer Privatradios 2010 über 150 Mio. Franken Werbeumsatz. Werden die Sponsoringumsätze der SRG-Radios und die Werbeumsätze der ausländischen Stationen dazugezählt, erreicht der Schweizer Radiowerbemarkt über 180 Mio. Franken", errechnet Publicom.

Sehr unterschiedlich sei auch die Wahrnehmung der aktuellen wirtschaftlichen Situation aus Sicht der Radioveranstalter selber, wie die durchgeführte Befragung zeige.

"Weniger rosig präsentiert sich die wirtschaftliche Lage der konzessionierten Regionalfernsehen. Mit 36 Mio. Franken Werbeumsatz ist ihre Bedeutung im Werbemarkt sehr gering. Entsprechend stärker sind sie auf Gebühren angewiesen, die 2010 zwei Fünftel der Einnahmen ausmachten. Dennoch ist die Hälfte der Regionalfernsehstationen Ende 2010 unterfinanziert, und die Rentabilität der meisten Stationen ist mit einem durchschnittlichen Cash Flow von 4% ungenügend. Nur zwei Stationen erreichten eine genügende Rentabilität", hält Publicom fest.

"Obwohl für den konzessionierten Schweizer Privatrundfunk im Werbemarkt noch Potenzial besteht, sind die Entwicklungsmöglichkeiten limitiert. Dies hat vor allem mit der starken Stellung der SRG zu tun, die über mehr als sechsmal so viele Mittel verfügt wie die Gesamtheit der konzessionierten privaten Radio- und Fernsehveranstalter", bemerkt Publicom.

pd

Download Bericht zur Studie (in deutscher Sprache):

-> www.publicom.ch/wp-content/uploads/Bericht_Wirtschaftlichkeit_Privatrundfunk_def1.pdf

Kontakt:

http://www.publicom.ch/

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Mehr:

http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/schweiz/keine-brummende-branche_1.16887445.html

http://www.vsp-asrp.ch/

http://medienwoche.ch/2012/05/14/anpassung-an-die-realitaet/

 

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