Auf dem Hugenottenweg bei Lenzburg
04.12.2013 Fernsehen SRF 1, "Kulturplatz" vom heutigen Mittwoch, 22.25 Uhr
Foto: © SRF
Vor 300 Jahren zogen über 60'000 Hugenotten durch die Schweiz, Protestanten, die in ihrer Heimat Frankreich als Ketzer verfolgt wurden. Bei ihren Glaubensbrüdern fanden die Flüchtlinge grosszügige Unterstützung und die, welche der Schweiz etwas zu bieten hatten, durften bleiben.
Hugenotten-Wanderweg durch die Schweiz
Warten auf den Pass und auf die Schlepper
Als der schweizerisch-iranische Regisseur Kaveh Bakhtiari erfährt, dass sein Cousin Mohsen in einem Athener Gefängnis sitzt, festgenommen beim illegalen Grenzübertritt, lässt er alles liegen und begleitet seinen Cousin nach dessen Entlassung ein Jahr lang mit der Kamera in Athen. Ihre Hoffnung auf ein besseres Leben ist so gross wie das Risiko, alles zu verlieren. «L'Escale» ist ein erschütterndes Zeugnis des Schicksals von Menschen, die im reichen Europa nicht willkommen sind. Jetzt ist der Film für den Europäischen Filmpreis nominiert.
Julia Bendlin
Mehr:
«L'Escale», Louise Production & Kaléo Films
Der Klimawandel treibt Menschen in die Flucht
Das Meer ist eigentlich die Lebensgrundlage der Menschen. Jetzt zerstört es sie. Schon mussten die Bewohnerinnen und Bewohner Kiribatis, einer Gruppe von Inseln im Pazifik, einzelne Dörfer wegen des ansteigenden Wasserpegels verlassen. Vor kurzem hat ein Fischer von Kiribati in Neuseeland einen Asylantrag als Klimaflüchtling gestellt - dieser wurde abgelehnt. Die internationale Gemeinschaft hat noch keine Antwort darauf, wohin die Menschen sollen, wenn ihre Heimat und mit ihr ganze Kulturen durch Klimaveränderungen verloren gehen.
Igor Basic
Provisorische Flüchtlingslager, gebaut für die Zukunft
45 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Sie kommen irgendwo unter bei Verwandten und Bekannten oder erweitern die Slums in Grossstädten. Viele leben aber auch in Flüchtlingslagern. Diese Camps sind eigentlich als Provisorien gebaut, ihre durchschnittliche Lebensdauer beträgt heute aber über zehn Jahre, und manche gibt es schon seit einem halben Jahrhundert. Das ruft Städtebauer und Architekten auf den Plan, die sich Gedanken darüber machen, wie man Behausungen und Strukturen verbessern kann, um das Leben der Betroffenen in diesen Zwischenwelten erträglicher zu machen.
Sebastian Günther
Mehr:
«From Camp to City», Lars Müller Publishers
Gurlitts Handelswege in die Schweiz
Der Münchner Kunstfund zeigt, dass bis heute verschollen oder zerstört geglaubte Bilder aus dem Zweiten Weltkrieg wieder auftauchen können. Am Pranger stehen Kunsthändler wie Hildebrand Gurlitt, die im Auftrag der Nazis enteignete oder entartete Kunst verschachert haben. War Gurlitt der klassische Profiteur oder hat er versucht, diese Werke durch Verkauf ins Ausland vor der Zerstörung zu retten? Klar ist: Die Schweiz als potenzielles Abnehmerland war wichtig.
Stefan Zucker
srf
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