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Des einen Schatz, des andern Leid – Bodenschätze und Menschenrechte

Des einen Schatz, des andern Leid – Bodenschätze und Menschenrechte

06.03.2011 Brot für alle und Fastenopfer: Ökumenische Kampagne 2011


Die ressourcenreichsten Länder gehören zu den ärmsten und konfliktträchtigsten Staaten der Welt. Schwache Regierungen, verbreitete Korruption und die ungezügelte Macht multinationaler Unternehmen führen dazu, dass die Rechte der Bevölkerung mit Füssen getreten werden.

Der Wirtschaftsaufschwung der letzten zwei Jahrzehnte hat die Nachfrage nach Bodenschätzen weltweit in die Höhe schnellen lassen. Damit wurde der Abbau von Rohstoffen auch in Ländern attraktiv, die zuvor wegen dem schweren Zugang zu den Rohstoffvorkommen, schwachen Staatsstrukturen oder wegen lange andauernden Konflikten für Investoren unattraktiv waren.

-> Rohstoffe unter der Lupe

Lokale Bevölkerung auf der Verliererseite

Für die lokale Bevölkerung hat der exzessive Abbau von Rohstoffen vor allem negative Folgen. Verhandlungen zwischen Regierungen und  internationalen Unternehmen über neue Investitionsprojekte werden fast immer über ihre Köpfe hinweg geführt. Anstatt vom Rohstoffabbau und dem Reichtum ihrer Böden zu profitieren, leiden die Menschen unter Vertreibungen. Es gibt gravierende Umweltverschmutzungen, in vielen Minen herrschen prekäre Arbeitsbedingungen.

-> Menschen erzählen

Wagen die Betroffenen gegen die Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen zu protestieren, müssen sie mit Gewaltanwendungen von staatlichen und privaten Sicherheitskräften rechnen. In Ländern wie der DR Kongo verursachte der Kampf um die immensen Bodenschätze gar einen der grausamsten Bürgerkriege weltweit.

Ungleiche Machtverhältnisse

Der Minensektor gehört für viele Entwicklungsländer zu den wichtigsten staatlichen Einnahmequellen. Trotzdem trägt er kaum etwas zur allgemeinen Entwicklung der Staaten bei: Zwei Drittel der ärmsten Menschen der Welt leben in rohstoffreichen Ländern.

Grund dafür ist, dass viele Regierungen weder über den Willen, noch die Mittel verfügen, die Tätigkeiten multinationaler Konzerne zu regulieren und zu überwachen.  Staatsangestellten ermöglicht das Rohstoffgeschäft zudem oft, sich persönlich zu bereichern. Entsprechend unternehmensfreundlich ist die Politik, wenn es um die Vergabe von Konzessionen und das Anwerben von internationalen Unternehmen geht.

Verstösse gegen Umweltnormen, Arbeitsrechte oder Landrechte werden dabei "grosszügig" ignoriert. Auch die Abgaben für Konzessionen und Steuern machen nur einen Bruchteil des effektiven Gewinns aus. Mindestens 50 Milliarden US-Dollar verlieren Entwicklungsländer aufgrund von Steuerflucht und schädlichen Steuerpraktiken durch internationale Unternehmen, während diese Milliardengewinne einstreichen.

Industriestaaten tragen Mitverantwortung

Verantwortlich für die Situation sind nicht zuletzt Industriestaaten wie die Schweiz. Mit ihren unternehmensfreundlichen Gesetzgebungen sorgen sie dafür, dass internationale Unternehmen straffrei ihre Gewinne aus Drittstaaten abziehen können, ohne diese vor Ort zu versteuern. In der Schweiz gibt es bislang kaum politische Bemühungen, die soziale Verantwortung weltweit tätiger Unternehmen mit Sitz in der Schweiz festzulegen.

Aus diesem Grund fordern Brot für alle und Fastenopfer den Schweizer Bundesrat mit einer Petition dazu auf, sich für eine stärkere Unternehmensverantwortung einzusetzen.

-> Petition unterzeichnen

Bild: © Thierry Michel, Katanga Business

Kontakt:

http://www.dirittoalcibo.ch/de/sich-informieren/rohstoffindustrie/index.html

Hinweis:

Radio DRS 1, "Zwischenhalt" von gestern Samstag, 18.30 Uhr

Bodenschätze und Menschenrechte

Die Massenproduktion von Handys, Laptops und Digitalkameras wäre ohne Rohstoffe aus Afrika, Asien und Lateinamerika undenkbar. "Des einen Schatz, des andern Leid": Unter diesem Motto läuft die diesjährige Kampagne der Hilfswerke Brot für alle und Fastenopfer. Sie will auf Menschenrechtsverletzungen und Ausbeutung von Ressourcen im Süden aufmerksam machen.

Link:

http://www.drs1.ch/www/de/drs1/sendungen/zwischenhalt/2813.sh10170646.html

 

 

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