DER DEUTSCHE JAZZPRODUZENT MATTHIAS WINCKELMANN IST GESTORBEN
20.06.2022 Matthias Winckelmann (Bild), der am 7. April 1941 in Berlin geborene Jazzproduzent und zusammen mit Horst Weber Mitbegründer des Jazzlabels enja, ist am 19. Juni 2022 in München gestorben. Er produzierte Alben von Mal Waldron, Albert Mangelsdorff, Attila Zoller, George Gruntz, Walter Norris, Chet Baker, Freddie Hubbard, Dizzy Gillespie, Bennie Wallace, Abbey Lincoln, John Scofield oder Abdullah Ibrahim, der Winckelmann für World Jazz begeisterte. Später gab er Tonträger von Musikern wie Rabih Abou-Khalil, Dhafer Youssef, Renaud Garcia-Fons, Gianluigi Trovesi und dem Schweizer Daniel Schnyder heraus.
Foto: © Ralf Dombrowski / enja Records, https://www.facebook.com/photo/?fbid=454535073338595&set=a.403391155119654
Leidenschaftlicher Entdecker
"Es gibt eigentlich nichts Wichtigeres, als ein Jazz-Label zu machen": Das war seine Überzeugung, zumindest was ihn selbst betraf, geäußert in einem von vielen Interviews, die er BR-KLASSIK gab. Wenn er anfing, über Musik zu sprechen, die er vor kurzem produziert oder einfach nur für sich entdeckt hatte, fing seine leicht angeraute Bass-Stimme genüsslich zu federn an und sein Gesicht überzog ein ungemein genießerisches Lächeln. So kannte man den Münchner Plattenproduzenten Matthias Winckelmann.
Roland Spiegel
https://www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/matthias-winckelmann-enja-nachruf100.html
Der Enthusiast
Der Produzent und Labelgründer Matthias Winckelmann ist gestorben, der auf Enja mit Größen wie Chet Baker, Abdullah Ibrahim und Attila Zoller Jazzgeschichte geschrieben hat.
Andrian Kreye
https://www.sueddeutsche.de/kultur/nachruf-matthias-winckelmann-enja-1.5605820
"Die Musiker damals waren ein anderer Schlag. Früher musste man ins Studio erst mal mehrere Sixpacks Bier mitnehmen, bevor irgendwas gespielt wurde, heute dreht sich alles um die Frage, ob die Musiker nun Wasser mit oder ohne Kohlensäure trinken wollen."
Matthias Winckelmann im Gespräch mit Jörg Lichtinger
https://www.jazzzeitung.de/cms/2022/06/nachruf-und-rueckblick-matthias-winckelmann/
Über den Jazz-Tellerrand hinaus
Matthias Winckelmann wurde 1941 in Berlin geboren, studierte VWL und Soziologie und wollte eigentlich in die Entwicklungshilfe gehen. Doch seine Liebe zum Jazz, vor allem zu Charlie Parker, kam dazwischen. Er wollte diese Musik fördern und entschied sich, ein Jazz-Label zu gründen. Einen Kredit von der Bank bekam Winckelmann dafür nicht. Sein Vater lieh ihm 20.000 DM, und fortan gab es Enja ("European New Jazz“).
https://www.deutschlandfunkkultur.de/nachruf-tod-matthias-winckelmann-100.html
Und wieder hat uns einer verlassen, der uns schon zu Lebzeiten unsterblich schien:
Matthias Winckelmann, Musikproduzent und Labelgründer von ENJA RECORDS, ist gestern im Alter von 81 Jahren verstorben. Ein gradliniger Genießer, der wusste, was er wollte und mit seiner Authentizität immer eine Inspiration war.
Wir werden ihn vermissen, doch sein musikalisches Vermächtnis bleibt uns.
https://www.facebook.com/photo/?fbid=10226149589900001&set=pcb.10226149622140807
Video:
EPK [english] LE CAFÉ BLEU - INTERNATIONAL plays ÉDITH PIAF [ENJA Records]
https://www.youtube.com/watch?v=4FEGrMoPZQw
Audio:
Deutschlandfunk Kultur, Er liebte die Musik, die er veröffentlichte: Matthias Winckelmann, 8:05 Minuten
https://www.deutschlandfunkkultur.de/nachruf-tod-matthias-winckelmann-100.html
Mehr:
https://www.facebook.com/ENJARECORDS/
https://www.jazzzeitung.de/jazz/2011/05/portrait-winckelmann.shtml
https://www.nzz.ch/article7NHIF-ld.187121?reduced=true
https://www.jazzthing.de/heft/90/40-jahre-enja/
https://de.wikipedia.org/wiki/Enja
https://de.wikipedia.org/wiki/Matthias_Winckelmann
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