KANTON BERN VERGIBT MUSIKPREISE 2024 AN MALCOLM BRAFF, GABRIELLE BRUNNER, ANNALENA FRÖHLICH UND BEAT MAN ZELLER
10.09.2024 Malcolm Braff, Gabrielle Brunner, Annalena Fröhlich und Beat Man Zeller aka Reverend Beat-Man werden mit dem Musikpreis des Kantons Bern 2024 geehrt. Das Preisgeld beträgt je 15'000 Franken. Der mit 3'000 Franken dotierte Nachwuchsförderpreis "Coup de cœur" geht an die Band Mouche-Miel aus St-Imier.
Bild: La Maison-Matrice, © https://maison-matrice.org/sample-page/
"Die fünf vom Kanton Bern ausgezeichneten Musikerinnen und Musiker repräsentieren die grosse und herausragende Vielfalt des Berner Musikschaffens.", heisst es zu Beginn der Medienmitteilung des Kantons Bern. Juriert und vorgeschlagen wurden die Preisträgerinnen und Preisträger von der kantonalen Musikkommission. Die öffentliche Preisverleihung findet am Montag, 18. November 2024, um 19.30 Uhr im Zentrum Paul Klee in Bern statt.
Malcolm Braff
"In seiner über 30-jährigen Laufbahn hat sich Malcolm Braff einen internationalen Ruf als Pianist, Improvisationskünstler und Pädagoge erarbeitet. Aufgenommen hat Braff rund 30 Platten in unterschiedlichen Formationen, davon zwei beim Label Blue Note. Schon früh interessierte er sich für rhythmische Phänomene und entwickelte eine neuartige Theorie und Herangehensweise an den Rhythmus, die ihn zu einem anerkannten Spezialisten auf diesem Gebiet machten.", schreibt die Kommission. Er teile die Ergebnisse seiner Forschungen, indem er sie frei zur Verfügung stelle, insbesondere in sozialen Netzwerken.
In Crémines, wo er lebt, gründete Malcolm Braff zusammen mit anderen das "Maison-Matrice" – ein Haus, das der Kunst und Kreativität von allen für alle gewidmet ist und nach dem Prinzip der Spendenwirtschaft funktioniert.
"Der Kanton Bern zeichnet Malcolm Braff für seine starke musikalische Persönlichkeit, sein enormes Talent und seine aussergewöhnliche Offenheit aus", steht in der Mitteilung zu lesen.
Gabrielle Brunner
Gabrielle Brunner widmet sich als Solo-Geigerin und Kammermusikerin insbesondere der zeitgenössischen Musik. Zunächst war sie als Interpretin tätig, später – mit 42 Jahren – begann sie selbst zu komponieren. Mittlerweile ist sie als Auftragskomponistin sehr gefragt und wird von zahlreichen Institutionen mit Werken beauftragt, so etwa vom Lucerne Festival, vom Musikfestival Bern, Ensemble Proton, Berner Kammerorchester und insbesondere von der CAMERATA BERN, wo sie in der Saison 21/22 Composer in Residence war.
Der Kanton Bern schreibt: "Neben dem zeitgenössischen Musikschaffen ist sie auch dem klassischen Repertoire verbunden, eine leidenschaftliche Pädagogin und hartnäckige Vermittlerin. Die von ihr erarbeiteten Programme sind künstlerisch-konzeptuell höchst durchdacht. Selten gespielte, verkannte Werke wie auch Uraufführungen von Komponistinnen und Komponisten sind ihr eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Verknüpfung von Musik mit anderen kulturellen Ausdrucksformen."
Und weiter: Es gelinge ihr, gerade auch an peripheren Orten von Bern, eine Nähe zum Publikum zu schaffen. So trage sie anspruchsvolle Musik unverblümt, mit ungestümem Sendungsbewusstsein auch abseits der grossen Konzertsäle erfolgreich an die Menschen heran.
Annalena Fröhlich
"Annalena Fröhlich hat sich international vernetzt und weitreichend autodidaktisch eine künstlerische Praxis rund um Sound, Sound-Design, Performance und Video Art etabliert. Sie arbeitet an einem transmedialen Gesamtkunstwerk und audiovisuellen politischem Statement, das sowohl im physischen als auch im virtuellen Raum existiert. Fröhlichs künstlerischer Weg ist geprägt vom unermüdlichen Bestreben, künstlerische Grenzen zu verschieben und gesellschaftliche Normen in Frage zu stellen. Ihr Stil zeichnet sich durch seinen unorthodoxen, eklektischen Glitch-Charakter aus.", schreibt der Kanton Bern in seiner Mitteilung.
Kollaborationen seien ein Eckpfeiler ihres Werks. Sie arbeite mit einer Vielzahl von Kunstschaffenden zusammen. Unter anderem experimentiere sie mit Fhunyue Gao an Sound, szenischen Installationen und neuen Technologien. Mit der Tänzerin und Choreografin Nina Stadler gründete sie die Compagnie deRothfils. Mit ihrem alter Ego JAMES tritt sie in Clubs und auf Festivals auf. JAMES ist eine audiovisuelle Performance, welche die Grenzen von Club, Performance und politischem Protest erforscht. Annalena Fröhlich lebt und arbeitet international mit Arbeitsbasis in Bern und Brüssel.
-> www.annalenafroehlichjames.com
Reverend Beat-Man (Beat Man Zeller)
Beat Man Zeller ist aus der bernischen Musikszene nicht mehr wegzudenken. Bereits im Alter von 13 Jahren versuchte er sich als Sänger und Musiker, bevor er 1986 seine Band The Monsters gründete und 1992 sein eigenes Plattenlabel Voodoo Rhythm Records ins Leben rief. "Mit The Monsters schuf Zeller ein völlig neues Genre, das Psychobilly mit Garage Punk verschmolz, und präsentierte es bei mehr als tausend Konzerten in Südamerika, Japan, Australien, den USA und dem Rest der Welt. Seine Bühnenpräsenz als Frontmann von The Monsters hat das Publikum in kleineren Clubs und grossen Veranstaltungsorten gleichermassen in seinen Bann gezogen.", hält der Kanton Bern fest.
Nicht zuletzt durch seine Arbeit mit Voodoo Rhythm Records erlangte Zeller Kultstatus und gilt als konsequenter Verfechter von innovativen und experimentellen Ansätzen. Nach wie vor ist der Musiker umtriebig, bindet junge Musikerinnen und Musiker in sein Schaffen ein. Mit dem Voodoo Rhythm Hardwarestore bietet er ihnen sowohl eine Austausch- als auch Auftrittsplattform an. "Neben seinem lokalen Standing hat er auch eine beachtliche Fanbase auf der ganzen Welt.", so der Kanton Bern.
-> https://www.voodoorhythm.com
"Coup de cœur" für Mouche-Miel
Die Band Mouche-Miel, bei Humus Records unter Vertrag: das sind Silas Auderset am Schlagzeug und Sébastien Minguely an der Gitarre. "Sie stehen für instrumentalen Rock mit Metal-/Math-Rock-Einflüssen. Die zwei ausgefallenen Musiker aus St-Imier schaffen es, auf der Bühne ein Feuer zu entfachen und den Funken auf das Publikum überspringen zu lassen.", ist in der Medienmitteilung zu lesen.
"Mouche-Miel ist eine Mischung aus Rock, Metal und Honig, irgendwo zwischen Rage Against the Machine, Meshuggah und Radiohead, die einen dazu bringt, den Kopf gegen die Wand zu schlagen – vor lauter Glück", so die Jury. Fünf Jahre nach der Gründung und nachdem das Duo die Säle und Festivals der Schweiz durchquert hatte, erschien dessen erstes Album "Satellites": "neun wilde und ungezügelte Titel, die in einem ebenso brutalen wie überragenden Universum angesiedelt sind", wie die Jury festhält.
-> https://www.facebook.com/MoucheMiel/
kbe
Quelle / Kontakt:
https://www.bkd.be.ch/de/start.html?newsID=6fb85525-2c55-4945-bc74-1e613f148533
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