JAZZPREIS 2016 DER FONDATION SUISA GEHT AN HEIRI KÄNZIG
19.10.2016 Unter auffällig vielen guten Schweizer Kontrabassisten sei er der auffälligste, schrieb Jazz-Journalist Peter Rüedi im Jahr 2006 über Heiri Känzig. Heute, zehn Jahre später, hat der Zürcher Ausnahmekönner nichts von seiner Auffälligkeit eingebüsst. Die Fondation Suisa ehrt Heiri Känzig mit ihrem diesjährigen Jazzpreis. Der Preis ist mit 15'000 Franken dotiert.
Foto: © Pablo Faccinetto, http://www.heirikaenzig.com/en/downloads
Als "sorgfältig entworfene Musik, die durchwegs die Melodie ins Zentrum rückt und auf poetische, zurückhaltende Stimmungen aus ist", wird seine Arbeit im Booklet zum Album "Five Stories" (MGB, 1994) charakterisiert.
"Was ich liebe, ist Melodie. Etwas vom Wichtigsten. Eine gute Basslinie ist immer eine gute Melodie", so Känzig selber. Sein Variantenreichtum und seine Fingerfertigkeit machen ihn zu einem Virtuosen auf seinem Instrument. Und doch scheint er nicht den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu suchen. Vielmehr stellt er seine Musik in den Dienst eines grösseren Ganzen, des Zusammenspiels mit seinen Mitmusikerinnen und Mitmusikern. Zu letzteren haben im Laufe von Känzigs eindrücklicher Karriere Musik-Grössen wie George Gruntz, Pierre Favre, Lauren Newton und Andreas Vollenweider, John Scofield oder Kenny Wheeler gezählt, um nur ein paar wenige zu nennen.
Heiri Känzig wurde 1957 geboren und ist in Zürich und Weiningen aufgewachsen. Seine musikalische Ausbildung genoss er in Graz, Wien und Zürich. Mit 21 Jahren startete er seine internationale Karriere als Bassist des Trompeters Art Farmer. Ab 1978 gehörte er während 15 Jahren dem Vienna Art Orchestra an.
1991 wurde er als erster Nicht-Franzose in das renommierte französische Orchestre National de Jazz berufen. Heute ist er u.a. regelmässig mit dem Thierry Lang Trio, im Duo mit Chico Freeman, oder zusammen mit Harry Sokal und Jojo Mayer in seiner Gruppe DEPART zu hören.
Seit 2002 ist Heiri Känzig Professor für Kontrabass an der Hochschule für Musik in Luzern. Er lebt mit seiner Familie in Meilen im Kanton Zürich.
Preisverleihung am 4. Dezember 2016, 11h00 im Moods, Zürich
Die Preisverleihung begleitet ein besonderes Matinée-Konzert im Zürcher Jazzclub Moods: am Sonntag, 4. Dezember 2016, spielt Heiri Känzig mit Chico Freeman und Thierry Lang, zuerst je im Duo, danach im Trio. Ein Lineup, das kaum passender die musikalische Laufbahn des Preisträgers beschreiben könnte: mit Lang steht Känzig bereits seit 20 Jahren auf der Bühne, während Freeman zu seinen jüngsten musikalischen Weggefährten zählt.
Tickets für das Matinée-Konzert unter dem Titel "Two Duos and a Trio" inkl. Verleihung des Jazzpreises 2016 gibt es über
Die Jury zum Jazzpreis der Fondation Suisa:
- Susanne Abbuehl (Luzern) - Mitglied des Stiftungsrats der Fondation Suisa, Sängerin, Komponistin
- Lionel Friedli (Biel) - Jazzpreisträger 2015, Schlagzeuger
- Jean-Pierre Schaller (Bretonnières) - Bassist, Komponist, Dozent an der Haute Ecole de Musique de Lausanne
fs
Kontakt:
https://www.fondation-suisa.ch/de/preise-und-stipendien/jazzpreis/?archiv_id=&nid=