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Daniel Leutenegger, Rathausgasse 18, CH-3011 Bern, www.ch-cultura.ch

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Hanneli-Musig aus dem Seeland

Hanneli-Musig aus dem Seeland

12.02.2009 Diese CD ist ein absolutes musikalisches "Muss" für alle SeeländerInnen und ein grosser Gewinn für alle, die sich wieder einmal "andere" Schweizer Volksmusik anhören möchten.


Das "Andere" ergibt sich aus zwei Gründen:

- Die Quelle Hanny Christen (vgl. weiter unten) sprudelt aus längst vergangenen, vergessenen Zeiten lebendiger als viel "Zeitgemässes", mit urwüchsiger Kraft, unwiderstehlichem Charme, mit einer "hier+jetzt"-Energie, die ich mir bei heutiger Volksmusik unserer Lande oftmals vergeblich wünsche.

- Die Interpreten sind lauter Vollblutmusiker mit selten gehörten auch technischen Fähigkeiten, die aber das Kunststück schaffen, die Volksmusik nicht zu "ver-intellektualisieren". Geigentöne schmelzen manchmal fast schnulzig daher, Bläser machen hie und da auch an blue notes eine schöne Referenz. Die Rhythmen können sich dem prallen Leben anpassen. Und was durchaus konzertant erklingen kann, lüpft doch das Tanzbein. Was hinwiederum das Tanzbein lüpft, bleibt auch ein musikalischer Genuss beim konzentrierten Zuhören. Ähnliche Erlebnisse haben mir schweizseits bisher wohl nur die Husmusig Jeremias vo Bärn und die Oberwalliser Spillit verschafft. 

Die CD "Seeland" ist die vierte der Hanneli-Musig. Alle Stücke, von Hanny Christen gesammelt, stammen aus dem Repertoire der "Biberemusig", die im 19. Jahrhundert in der Region Murten aufspielte. Da "unser" Cordastbach ins Flüsschen Bibere fliesst, das der Musik den Namen gab,  bin ich natürlich sowieso begeistert von entsprechenden Walzern, Polkas, Schottisch, Galopps, Ländlern oder Mazurkas. 

Und wenn ich dann die Augen schliesse, sehe ich zu dieser Musik wunderbare Stummfilme an mir vorbeiziehen: Picknick am Waldesrand mit Jurasicht, frohe Dampfschifffahrt auf dem Murtensee, Jungverliebte rüsten sich erwartungsvoll für den Tanz im Biberenbad ...

dlb

Kostproben:

- "Galopp"  (trad. / arr. Ch Mächler)

- "Walzer" (trad. / arr. D.. Häusler)

- Mehr -> O-Ton -> TIPPS

Musig-Hanneli und Hanneli-Musig

Manchmal sind andere Länder um ihr reiches Volksmusikerbe zu beneiden. Ungarn zum Beispiel: Volksmusikforscher und -sammler wie Bartok und Kodaly haben eine Unzahl von Melodien zusammengetragen, die weit zurück in die Vergangenheit reichen.

In der Schweiz kennen wir zumindest die Musik unserer Grosseltern: die in den Zwanzigerjahren aufkommende und von den damals neuen Medien (Radio und Schallplatte) propagierte «Ländlermusik». Diese Musik konnte sich bis heute halten und weiterentwickeln.


Doch was tanzten unsere Urgrosseltern? Seit kurzem wissen wir mehr. Denn auch in der Schweiz gab es eine unermüdliche Sammlerin, die in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts die Schweiz durchwanderte, alles zusammentrug was sie vorfand und über 12’000 (!) Melodien niederschrieb. Sie hiess Hanny Christen, wurde von den Musikanten liebevoll «Musig-Hanneli» genannt, stammte aus Liestal und lebte von 1899 bis 1976.

Nach ihrem Tod schlummerte ihr Nachlass 25 Jahre unbeachtet  im Keller der Universitäts-Bibliothek Basel in Kartonschachteln verpackt, bis sich unter der Leitung des Komponisten und Verlegers Fabian Müller ein kleines Trüppchen hinter die Bearbeitung dieser Sammlung machte. Das Projekt wuchs heran, fand mit dem Patronat der «Gesellschaft für die Volksmusik in der Schweiz» (GVS/SMPS) eine wichtige Unterstützung und wurde schliesslich mit der Veröffentlichung einer zehnbändigen Anthologie im Frühling 2002 abgeschlossen.

Abgeschlossen? Ohne Frage ist dieser Meilenstein für unsere Volksmusik erst ein Anfang. Vieles wird folgen. So brachte zum Beispiel «Schweizer Radio DRS1» letzten Frühling eine CD mit Tänzen aus dieser Sammlung heraus. Und so bringt nun eine bunte Zusammenstellung von bestens bekannten Grössen aus der Volksmusikszene, Beteiligte bei der DRS1-Produktion, diese Musik in einer Konzerttournee durch die Schweiz wieder zum Klingen:

Dani Häusler (Klarinette) und Markus Flückiger (Schwyzerörgeli), beide bekannt durch Formationen wie «Pareglish» und «Hujässler», Johannes Schmid-Kunz, versierter Geiger verschiedener Formationen, Ueli Mooser, Multiinstrumentalist, langjähriger Querdenker der Volksmusikszene (gehörte zum Bearbeitungsteam der Sammlung), Christoph Mächler, ebenfalls Multiinstrumentalist und  Bassist bei verschiedenen Formationen und schliesslich Fabian Müller, Komponist, Cellist und Verleger.

Man darf sich auf abwechlungsreiche und interessante Konzerte freuen. Denn diese Musik wird keineswegs in verstaubter, musealer Weise dargebracht, sondern frisch und ungezwungen gespielt und kommentiert,  und im zweiten Teil der Konzerte werden  auch regionale und musikalische Vorlieben des Publikums berücksichtigt.

Unterstützt wird die Konzertreihe durch die «Gesellschaft für die Volksmusik in der Schweiz» GVS/SMPS), «Schweizer Radio DRS1», durch den «Mülirad-Verlag» und die jeweiligen Sponsoren.
 

  
Wir spielen Melodien aus den 10 Bänden der Notensammlung "Die Schweizer Volksmusik-Sammlung für das 21. Jahrhundert" auch prima vista aus dem Stegreif.

Die Zukunft liegt in der Vergangenheit!

Hanneli-Musig

Kostbare Anthologie in 10 Bänden

Mit der Veröffentlichung dieser Sammlung beginnt eine neue Ära in der Schweizer Volksmusik. Diese Sammlung wird die Zukunft unserer Volksmusik entscheidend mitgestalten und gehört in die Hände eines jeden Volksmusik-Interessierten hierzulande:
Ca. 10'000 Melodien aus dem 19. und 20. Jahrhundert aus allen Regionen der Schweiz, gesammelt von der Volkskundlerin Hanny Christen (1899-1976).
Mit der Herausgabe dieser Sammlung wird einer der grössten Volksmusikschätze des Alpenraumes der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Während Jahrzehnten bereiste Hanny Christen die ganze Schweiz, liess sich von den Musikanten vorspielen oder schrieb deren Tanzbüchlein ab.

Unter dem Patronat der "Gesellschaft für die Volksmusik in der Schweiz" (GVS) und unter der Leitung von Fabian Müller arbeitete ein Autorenteam während rund einem Jahrzehnt an der Herausgabe dieser Sammlung, die nun als Anthologie in 10 Bänden mit umfangreichem Bildmaterial und einem zusätzlichen Registerband erhältlich ist. Diese Sammlung basiert auf dem unlängst entdeckten Nachlass der Basler Volkskundlerin und Sammlerin Hanny Christen - der wohl grössten Entdeckung auf dem Gebiet der Schweizer Volksmusik in jüngerer Zeit. Melodien aus der gesamten Schweiz hat Hanny Christen - nebst zahlreichen anderem volkskundlichem Material - zusammengetragen und in rund 12'000 (zwölftausend!!) Tänzen handschriftlich festgehalten, was Kapellen und Musikanten in den Jahren zwischen 1830 und 1960 aufgespielt haben und, in einigen Fällen, wie man dazu getanzt hat.
Einerseits wurde ihr von älteren Spielleuten vorgespielt oder vorgesungen, was sie dann in ihren kleinen Noten-Notizbüchlein aufschrieb, andererseits wurde ihr auch gestattet, ganze Tanzbücher der Spielleute abzuschreiben. Da viele Spielleute, deren Repertoire so festgehalten wurde, zur Zeit als Hanny Christen sie besuchte, bereits zwischen sechzig und achtzig Jahre alt waren, reicht diese Sammlung bis weit ins 19. Jahrhundert - mit einigen Melodien wahrscheinlich sogar ins 18. Jahrhundert - zurück.

Nebst Regionen, von denen man in einer solchen Sammlung auch aus heutiger Sicht eine grosse Anzahl von Melodien erwarten würde, wie Appenzell, Innerschweiz, Bündnerland, Bernbiet usw., enthält die Sammlung hunderte von Tänzen aus Gegenden, wo man bis anhin nichts an überlieferter Volksmusik hatte.

Die zehn Bände werden durch einen umfassenden Registerband ergänzt, der es ermöglicht, sich in der grossen Anzahl von Melodien zurecht zu finden.

Sämtliche Melodien wurden mit einfachen Harmonieangaben (in der Sammlung nicht vorhanden) im Stil der Melodie und Region versehen. Das Werk ist qualitativ hochstehend und für heutige VolksmusikerInnen benutzerfreundlich gestaltet, und das umfangreiche Bildmaterial trägt dazu bei, dass die Bände informativ und gleichzeitig unterhaltend sind.
Diese Sammlung ist ein Muss für jeden Schweizer Volksmusikanten.
Die Sammlung erschien im April 2002 in einer limitierten Auflage.

Inhalt der Sammlung
Band I: Zürich, Schaffhausen, St. Gallen I, (und mit umfangreiche Informationen zur Sammlung, zu Hanny Christen und zur Schweizer Volksmusik allgemein)

Band II: St. Gallen II, Graubünden, Tessin

Band III: Appenzell

Band IV: Aargau, Basel I

Band V: Basel II, Jura

Band VI: Fribourg, Wallis, Bern I

Band VII: Bern II, Solothurn

Band VIII: Zug, Luzern, Uri I

Band IX: Uri II, Schwyz, Unterwalden I

Band X: Unterwalden II, Glarus

Band R: Registerband

Das Autorenteam
Fabian Müller (Projektleitung, Bearbeitung)
Marianne Wolfer (Layout, Registrierung), Ueli Mooser, Ernst Ott, Florian Walser (Harmonisierung), Peter Müller-Heuer, René Zingg, Regina Freiburghaus (Layout)
Hans-Georg Rutz (Bearb. Bildmaterial), Arnold Alder, Domenic Janett, Joe Manser (Lektorat), Christan Schmid, Silvia Delorenzi-Schenkel (schriftliche Beiträge).

zvg

Kontakt:

http://www.hannelimusig.ch

http://www.muelirad.ch

http://www.zytglogge.ch (CD-Vertrieb)

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