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"WILLY GUHL - DENKEN MIT DEN HÄNDEN"

"WILLY GUHL - DENKEN MIT DEN HÄNDEN"

26.02.2023 Ausstellung im Museum für Gestaltung, Ausstellungsstrasse Zürich, bis am 26. März 2023


Bild oben: Willy Guhl, Strandstuhl, 1954, Eternit AG, Designsammlung, Museum für Gestaltung Zürich, Foto: U. Romito und I. Šuta, Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK © Erben von Willy Guhl

Willy Guhl hat weltbekannte Designikonen entworfen und als Lehrer Generationen von  Schweizer GestalterInnen geprägt. Die Ausstellung "Willy Guhl – Denken mit den Händen" gibt Einblick in sein ganzheitliches und praxisorientiertes Schaffen.

Der Schweizer Designpionier Willy Guhl (1915–2004) entwarf weltbekannte Sitzmöbel wie den Strandstuhl für Eternit oder Europas erste Sitzschale aus Kunststoff. Über Jahrzehnte praktizierte und vermittelte er einen am Menschen und seinen Bedürfnissen orientierten Gestaltungsansatz.

Nützliches, materialgerechtes, langlebiges und für alle zugängliches Design waren ihm wichtig. Ob Blumenkistchen, Badewanne, Hocker, Kerzenständer oder Landwirtschaftsfahrzeug – Guhls beispielhafte Entwürfe prägen die Produktkultur bis heute. Als Lehrer an der Kunstgewerbeschule Zürich (heute ZHdK) gab er sein Wissen an nachfolgende Generationen weiter.

Vom Zeichenbrett in die Werkstatt 

Willy Guhl hat als Gestalter eine Sonderstellung in der Schweizer Designgeschichte. Er trug sein eigenes Schaffen direkt in die Lehre, und die Themen der Lehre prägten wiederum seine Entwürfe. Die Fachklasse "Innenausbau", wie sie Guhl unter Wilhelm Kienzle an der Zürcher Kunstgewerbeschule in den 1930er-Jahren noch besucht hatte, wurde unter seiner Leitung erweitert zur "Innenarchitektur und Produktgestaltung". Entworfen wurde nicht mehr ausschliesslich am Zeichenbrett, sondern auch in der Werkstatt, wo die SchülerInnen Modelle bauten, um ihre Vorstellungen zu überprüfen. Das direkte Ausprobieren im Material, Entwerfen im Machen ist eine eigene Denkart, die im Ausstellungs-Projekt als "Denken mit den Händen" bezeichnet wird. Als verkörpertes Wissen, das auf der Wahrnehmung aller Sinne beruht, lässt es sich nicht verschriftlichen, sondern kann in Zeichnungen, Modellen oder Fotografien entdeckt werden.

Guhl entwarf Paketmöbel in der Kriegszeit, als sich die Schweiz ab 1940 am Wiederaufbau im weitgehend zerstörten Europa beteiligte und Materialien knapp waren. Sein Designansatz und seine Lehre entwickelten sich weiter, von der Hochblüte der "guten Form" in den 1950er-Jahren über den Nonkonformismus der 1970er-Jahre bis zur boomenden Designindustrie der 1980er-Jahre. Guhl blieb sich und seinen Werten treu und war doch stets offen für neue Technologien und die sich wandelnden Herausforderungen der Zeit.

Denken mit den Händen in der Ausstellung

Die Ausstellung basiert auf Erkenntnissen aus einem vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten Forschungsprojekt und präsentiert neben Entwurfsprozessen, Möbeln und Produktdesign auch Fotos aus Willy Guhls Nachlass. Neben einem Filmporträt von 1985 werden Interviews mit ehemaligen SchülerInnen, u.a. Hansruedi Vontobel, Klaus und Rosmarie Vogt, Robert Haussmann, Carmen Greutmann, Alois Rasser, Pit Wyss, Silvio Schmed oder Stefan Zwicky gezeigt. Das Publikum kann in der Ausstellung Guhls Designdenken auch physisch erleben. Speziell angefertigte, unter anderem von Designstudierenden der École cantonale d'art de Lausanne ECAL entworfene Exponate machen es möglich, sich in seine ergonomischen Sitzschalen zu setzen oder selbst Hand anzulegen und beim Flechten, Knüpfen, Knoten oder Spielen den eigenen Händen beim Denken zuzusehen.

Kuratiert von Renate Menzi

Publikation

Museum für Gestaltung Zürich / Renate Menzi (Hg.), Willy Guhl – Denken mit den Händen, Lars Müller Publishers, 45 CHF ISBN 978-3-03778-714-4 Deutsch ISBN 978-3-03778-715-1 Englisch

mfg

Kontakt:

https://museum-gestaltung.ch/de/ausstellung/willy-guhl/

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Willy Guhl liegt auf der Sitzstudie in Lehm, 1947, Designsammlung, Museum für Gestaltung Zürich, Foto: Emil Guhl

Bild: Willy Guhl liegt auf der Sitzstudie in Lehm, 1947, Designsammlung, Museum für Gestaltung Zürich, Foto: Emil Guhl

 

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