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"VERDICHTUNG ODER VERDRÄNGUNG?"

"VERDICHTUNG ODER VERDRÄNGUNG?"

26.02.2023 Ausstellung im ZAZ BELLERIVE Zentrum für Architektur Zürich, bis am 26. März 2023


Bild: Abriss - Foto: © Jennifer Duyne Barenstein

Die Ausstellung "Verdichtung oder Verdrängung? Wenn Neubauten ersetzen" stellt soziale und bauliche Aspekte der städtischen Verdichtung durch Ersatzneubaten zur Diskussion. In der Stadt Zürich hat sich in den letzten zwanzig Jahren eine zunehmend auch kritisch diskutierte Praxis der städtischen Verdichtung nach Innen mittels Ersatzneubauten etabliert, mit dem Ziel, Wohnraum zu schaffen, um den bestehenden Bedarf zu decken und das prognostizierte Bevölkerungswachstum aufzufangen. Die baulichen und sozialen Folgen sind dabei nur ansatzweise wissenschaftlich untersucht und öffentlich diskutiert und stehen im Zentrum dieser Ausstellung im ZAZ BELLERIVE Zentrum für Architektur Zürich.

Für die Stadt Zürich lässt sich seit den 2000er-Jahren eine rasante bauliche Dynamik beobachten. Während die in den zurückliegenden Dekaden favorisierte horizontale Erweiterung der Stadt längst an ihre Grenzen gestossen ist und kaum Baulandreserven existieren, wird nunmehr aktiv eine nachhaltige Verdichtung nach Innen mittels Ersatzneubauten gefördert. Ziel ist es, mehr ressourcensparenden Wohnraum zu schaffen, um den bestehenden Bedarf zu decken und das prognostizierte Bevölkerungswachstum aufzufangen. Die Transformation ist tiefgreifend: So wird beispielsweise bis zu einem Drittel des Wohnungsbestandes des Stadtteils Schwamendingen in den nächsten Jahrzehnten durch Neubauten ersetzt. Auch was denkmalpflegerisch geschützt ist, ist Verfügungsmasse.

Diese Veränderung von niedrig-verdichteten zu hoch-verdichteten Quartieren zieht grundlegende räumliche und soziale Veränderungen nach sich. Der Abriss von Bestandsbauten geht nicht selten mit dem Verlust besonders preisgünstigen Wohnraums und einer Verdrängung der bestehenden Wohnbevölkerung einher; mit einschneidenden Folgen insbesondere für vulnerable Gruppen wie Ältere, kinderreiche Familien und Personen mit niedrigeren Einkommen.

Wie auch ihre Vorgängerinnen, bezieht sich die aktuelle Erneuerungswelle auf quantitative und wissenschaftliche Argumentationen: Waren es zu Beginn des 20. Jahrhunderts Versprechen von Hygiene, Tugend und Bezahlbarkeit, legitimieren heute die Schlagworte "Nachhaltigkeit", "Qualität" und "Diversität" Abriss und Neubau. Doch was als Handlung in einem Moment nur folgerichtig erscheinen mag, ist oft schon innerhalb weniger Jahrzehnte kaum mehr verständlich.

"Verdichtung oder Verdrängung?" macht Zusammenhänge sichtbar und rückt Fragen in den Vordergrund. Die Ausstellung ist multiperspektivisch angelegt und liefert keine fertigen Antworten auf die brennenden Fragen, sondern zeigt auf, wie auch rational begründete Argumente stets historisch kontingent sind und Betroffene sowie Beteiligte die resultierende Transformation unterschiedlich begründen, deuten und erleben.

DIE AUSSTELLUNG

Die Ausstellung "Verdichtung oder Verdrängung? Wenn Neubauten ersetzen" wurde mit Studierenden zweier Studiengänge des Departements Architektur der ETH Zürich erarbeitet: dem MAS GTA des Instituts für Geschichte und Theorie der Architektur GTA sowie dem MAS in Housing des ETH Wohnforums ETH CASE.

Zu sehen sind zwei Hauptbeiträge und drei Gastbeiträge: "Ersatzneubau: Eine globale Geschichte" situiert den Fall Zürich historisch innerhalb von acht globalen Fallstudien, darunter Beijing und Glasgow, Minneapolis und Turin. "Ersatzneubau in Zürich" analysiert die Perspektive verschiedener AkteurInnen von vier geplanten Abrissprojekten in der Stadt Zürich.

Zu Gast in der Ausstellung sind drei weitere, stärker auf Austausch mit BesucherInnen angelegte Projekte von Countdown 2030, Mieten-Marta und Newrope ETH Professur für Architektur und Urbane Transformation.

cp

Kontakt:

https://www.zaz-bellerive.ch/

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