Schweizerisches Nationalmuseum: Erfreute Blicke zurück und nach vorne
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25.01.2011 Erneuter Besucherrekord im Landesmuseum Zürich – attraktives Ausstellungsprogramm 2011 – letzte Hürde für die Museumserweiterung
Die Häuser des Schweizerischen Nationalmuseums (SNM) blicken auf ein gutes 2010 zurück, und das Landesmuseum Zürich verzeichnet mit 160'164 Personen einen erneuten Rekord. Das Publikum darf sich auf ein facettenreiches Ausstellungsprogramm 2011 freuen mit Themen rund um die Uhrmacherkunst von Breguet, die Entstehung der Schweiz, die Geschichte des WWF oder Mani Matter. Zudem ist 2011 ein entscheidendes Jahr für die Erweiterung des Landesmuseums Zürich, denn es gilt, die voraussichtlich letzte Hürde zu nehmen: Mit deutlicher Mehrheit wurde bereits im Juni 2010 dem städtischen Beitrag zur Erweiterung zugestimmt. Am 13. Februar wird nun auch der Kanton Zürich über den kantonalen Finanzierungsbeitrag an die Museumserweiterung in Höhe von 20 Mio. CHF aus dem Lotteriefonds abstimmen.
Am erfreulichsten - innerhalb der Museumsgruppe - haben sich die Besucherzahlen im Landesmuseum Zürich entwickelt. Erneut stiegen diese gegenüber dem Vorjahr nochmals um fünf Prozent auf 160'164. Dies dank der erfolgreichen Wechselausstellung «Soie Pirate» und der gut angelaufenen Neueinrichtung zur Schweizer Geschichte. Allein im Monat Dezember 2010 durfte das Landesmuseum über 15'000 Gäste begrüssen. Einen grossen Anteil an diesem Erfolg haben auch die vielfältigen Vermittlungsangebote in der Vorweihnachtszeit für Kinder und ihre Familien.
Die Besucherzahl im Château de Prangins hielt den Durchschnitt der letzten sieben Jahre, das heisst über 34'000 Museumsbesucher. Die wissenschaftlich und historisch bedeutende Ausstellung «Tapeten: Wände sprechen Bände» hat eine begeisterte Zielgruppe angesprochen. Der neu eröffnete Themenparcours «Spaziergang durch die Aufklärung» stiess auf grosses Interesse. Da er sich im öffentlich zugänglichen Schlosspark befindet, werden seine Besucher gemäss Vorgaben des Verbands der Museen der Schweiz (VMS) nicht gezählt. Erwartungsgemäss haben sich die Besucherzahlen im Forum Schweizer Geschichte Schwyz nach dem historischen Rekordjahr 2009 mit der Sackmesserausstellung wieder auf einem - allerdings erhöhten - Normalniveau eingependelt. Mit 15'340 Besuchenden im Jahr 2010 nimmt das Schwyzer Haus des Nationalmuseums unter den historischen Museen in der Zentralschweiz eine herausragende Rolle ein. Insbesondere die Ausstellung «Schnelle Schlitten», die noch bis 13. März 2011 zu sehen ist, findet bislang grossen Anklang beim Publikum.
Drei Jahre nach seiner Eröffnung hat sich das Sammlungszentrum nicht nur in Fachkreisen europa- und weltweit einen grossen Namen gemacht. Vor allem bei den Veranstaltungsbesucherzahlen wird ersichtlich, dass das Schweizerische Nationalmuseum sein Sammlungszentrum im 2010 auch als Ort des Austausches und der Bildung erfolgreich etablieren konnte. Davon zeugen unzählige gut besuchte Seminare, Fachtagungen und weitere Museumsveranstaltungen. Gesamthaft betrachtet durfte das Sammlungszentrum im Jahre 2010 fünfzig Prozent mehr Besuchende als im Vorjahr begrüssen.
Erweiterung Landesmuseum Zürich
Am 13. Februar 2011 wird eine richtungsweisende Entscheidung zur Erweiterung des Landesmuseums Zürich gefällt: Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger des Kantons Zürich nehmen zum vom Kantonsrat bewilligten Beitrag Stellung. Gemäss Entscheid des Kantonsrates sollen die 20 Mio. CHF aus dem Lotteriefonds bestritten werden. Der Vorstand der Gesellschaft Landesmuseum Zürich (GLM) hat die grosse Bedeutung der Museumserweiterung erkannt und sich aktiv im Abstimmungskampf engagiert. Somit hat die GLM massgeblich zum positiven Abstimmungsresultat bei der städtischen Abstimmung im letzten Jahr beigetragen und engagiert sich nun auf kantonaler Ebene für die Erweiterung. Alle grösseren Parteien haben bislang die Ja-Parole beschlossen. Corine Mauch, die Stadtpräsidentin von Zürich, unterstützt - wie viele andere Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Gesellschaft - das Projekt mit klaren Worten: «Zukunft braucht Herkunft. Deshalb braucht Zürich ein attraktives und zeitgemässes Landesmuseum. Mit einem JA am 13. Februar wird das Landesmuseum einen grossen Schritt in eine anregende, moderne Museumszukunft machen».
Ausstellungsprogramm 2011
Das Schweizerische Nationalmuseum misst nebst einer breiten Themenwahl der Vermittlung grosse Bedeutung zu. 2011 werden neue Technologien eingesetzt: Erstmals integriert das Landesmuseum Zürich in der Ausstellung «Mani Matter (1936-1972)» das I-Pad. Dieses führt die Besuchenden anhand Text, Film und Musik durch die Ausstellung. Des Weiteren bringt das Landesmuseum 2011 eine Museums-App heraus. Eine zusätzliche Neuheit bietet das Landesmuseum Zürich im Rahmen der Ausstellung «WWF. Eine Biografie»: Zum ersten Mal bespielt das Museum auch den Innenhof und widmet sich im Footprint-Garten den zentralen Umweltschutzthemen der Gegenwart.
«WWF. Eine Biografie»
20.04.2011 - 18.09.2011
Landesmuseum Zürich
Der WWF, die weltberühmte Umweltschutzorganisation mit dem Panda-Logo, wurde 1961 in Zürich gegründet. Der 50. Jahrestag ist Grund für die Wechselausstellung. Aufgrund bisher noch nie ausgewerteter Archivquellen und zahlreicher Interviews mit Zeitzeugen erzählt die Ausstellung, wie aus der Idee einiger britischer Naturliebhaber ein globales Netzwerk von Umweltschutzorganisationen entstanden ist. Auf einem inszenierten Rundgang mit vielen versteckten Tieren verfolgen die Besucherinnen und Besucher die Geschichten, Aktionen und Kampagnen der Organisation. Erstmals bespielt das Landesmuseum Zürich auch den Innenhof und widmet sich im Garten aktuellen Umweltschutzthemen: Biodiversität und ökologischer Fussabdruck. Auf spielerische Art und Weise werden die Besucherinnen und Besucher mit den Themen vertraut gemacht, und sie können ihren eigenen Fussabdruck, den sogenannten Footprint, berechnen.
«Swiss Press Photo 10»
06.05.2011 - 17.07.2011
Landesmuseum Zürich
Anlässlich der Swiss Press Photo 10 präsentiert das Landesmuseum Zürich wieder die besten Werke von Schweizer Pressefotografen der Öffentlichkeit. In sechs verschiedenen Kategorien erkor eine internationale Jury die besten Fotografien und ein Gewinnerbild. Insgesamt werden rund 90 Fotografien zu den Themen Aktualität, Sport, Porträt, Ausland, Alltag und Umwelt, Kunst und Kultur gezeigt.
«Mani Matter (1936-1972)»
27.05.2011 - 18.09.2011
Landesmuseum Zürich
Der Liedermacher Mani Matter (1936-1972) ist in der Schweiz ein Klassiker und wird quer durch alle Generationen verehrt. Der Berner hat ein Liedgut hinterlassen, das bis heute ein Bestseller ist. Rock- und Popversionen seiner Lieder werden produziert, Universitätsseminare über ihn gehalten, und der Musikunterricht an den Schulen wäre ohne seine Lieder kaum denkbar. Die Wechselausstellung thematisiert Leben und Werk Mani Matters. In mehreren Stationen, die nach seinen berühmtesten Liedern gestaltet sind («Är isch vom Amt uffbote gsi», «Der Eskimo», «Bim Coiffeur», «Yr Isebahn», «Dr Parkingmeter», «Arabisch»), werden ausgewählte Texte, Fotografien und Objekte aus seinem Nachlass gezeigt. Neu ist der Einsatz eines I-Pads: mit diesem kann sich das Publikum ungestört nach eigenem Tempo in die Inhalte der Ausstellung vertiefen, seine Lieder hören, Filmausschnitte und Fotos anschauen und die Texte lesen.
«L.-A. Breguet. Die Uhrmacherkunst erobert die Welt»
10.06.2011 - 19.09.2011 | 07.10.2011 - 08.01.2012
Château de Prangins | Landesmuseum Zürich
Die Ausstellung im Schloss Prangins zeigt die Kunst und das Leben des Abraham-Louis Breguet, oft bezeichnet als «der grösste Uhrmacher aller Zeiten». Breguet wurde in der Schweiz geboren, machte sich in Paris ansässig und dehnte seinen Wirkungskreis um 1800 auf ganz Europa aus. 2009 zeigte das Musée du Louvre diese herausragende Ausstellung, die eine Zusammenstellung aussergewöhnlicher Meisterwerke der Uhrmacherkunst bietet: Die Retrospektive zeigt die in der Blütezeit der Uhrmacherkunst entstandene Meisterstücke der Präzisionsuhrmacherei. Genie, technisches Können und avantgardistische Ästhetik vereinen sich. Armbanduhren, Pendeluhren, Messinstrumente sowie Portraits, Archivstücke und Erfinderpatente decken die gesamte Produktion des Hauses Breguet zur Zeit seines Begründers ab. Die Ausstellung wandert vom Schloss Prangins weiter ins Landesmuseum Zürich und wird dort vom 6. Oktober
2011 bis 8. Januar 2012 zu sehen sein.
«Braginsky Sammlung» (Arbeitstitel)
25.11.2011 - Februar 2012
Landesmuseum Zürich
Die Braginsky Collection ist vielleicht die herausragendste private Sammlung von hebräischen Büchern und Dokumenten weltweit. Sie enthält hebräische Manuskripte, gedruckte Bücher, Hochzeitsverträge und Esther-Rollen aus Europa, Asien, Nordafrika und dem Mittleren Osten aus der Zeit von 1288 bis 2011. Die illustrierten Schriftrollen und Bücher erzählen Lebensgeschichten der verschiedenen Gemeinschaften, Gelehrten, Künstler, Drucker, Leser und Gläubigen, die sie anfertigten und benutzten. Künstlerisch sind die Objekte äusserst wertvoll. Die Ausstellung reiste von Amsterdam über New York nach Jerusalem und kommt nun nach Zürich.
«Besucherzentrum zum Gemüsegarten»
Ab 13.10.2011
Château de Prangins
Im Oktober öffnet im Schloss Prangins ein Besucherzentrum zum Gemüsegarten. Als Ergänzung zum historischen Gemüsegarten, der in der Westschweiz einmalig ist, beschäftigt sich die neue Dauerausstellung mit der traditionellen Aufteilung des Gartens in vier Beete. Sie ruft dem Besucher in Erinnerung, was er zuvor beim Durchschreiten des Gartens gesehen hat. Anhand der Beete wird die geometrische Aufteilung des Gartens gezeigt. Auf den angrenzenden Informationstafeln kann der Besucher Näheres über verschiedene Themen zu Gemüsen, Früchten und Blumen erfahren. Ausserdem werden ihm Persönlichkeiten von einst begegnen: Louis Guiguer, Samuel Engel, Carl Von Linné, oder auch der gegenwärtige Kurator, Bernard Messerli, der schon weitere Erklärungen für den Besuchenden bereit hält. Zusätzlich sollen die einzelnen Beete besonderen Aufschluss über eine Pflanze geben. Fokussiert werden dabei die Ausbreitung der Pflanze am Beispiel der Kardone, die Biodiversität der Birnensorte «Sept-en-gueule» und die Sexualität der Pflanzen anhand des Safrans. Alte Fragestellungen wechseln sich dabei mit modernen Problemen ab und schaffen so Interaktivität mit den Besuchenden.
«Hast Du meine Alpen gesehen?» Eine jüdische Beziehungsgeschichte
10.04.2011 - 21.08.2011
Forum Schweizer Geschichte Schwyz
Die Ausstellung zeigt die wechselvolle Beziehung der europäischen Juden zu den Alpen, namentlich zu den alpinen Gebieten in Österreich, Deutschland und in der Schweiz. Im Mittelpunkt stehen Geschichten von Menschen, Landschaften, Orten und Objekten mit ihren überraschenden und irritierenden Bezügen. Mit dem Bild Moses, der auf dem Berg Sinai die Zehn Gebote empfängt, wird bereits der Bezug der Juden zu den Bergen hergestellt. «Wenn ich vor Gott stehen werde, wird der Ewige mich fragen: „Hast Du meine Alpen gesehen"?», soll der Begründer der jüdischen Neo-Orthodoxie Samson Raphael Hirsch gesagt haben, bevor er die Schweiz besuchte. Die Ausstellung wurde vom Kulturwissenschaftler Hanno Loewy (Jüdisches Museum Hohenems) und Gerhard Milchram (Jüdisches Museum Wien) in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Alpenverein konzipiert und realisiert. Nach Stationen in Hohenems, Wien und München wird die Ausstellung nun im Forum Schweizer Geschichte in Schwyz gezeigt.
«Entstehung Schweiz». Revolutionen im 13. und 14. Jahrhundert
Neue Dauerausstellung. Eröffnung: 24.09.2011
Forum Schweizer Geschichte Schwyz
Nachdem die Dauerausstellungen in Zürich erfolgreich eröffnet wurden, konzentrieren sich die kuratorischen Kräfte auf die Dauerausstellung in Schwyz. Diese erhält nach nunmehr 15 Jahren ein neues Gesicht. Thematisch und szenografisch wird sie vollständig neu ausgerichtet. Kostbare Objekte, eine markante Architektur, sowie innovative Medienstationen zur mittelalterlichen Politik- und Wirtschaftsgeschichte werden für eine besucherfreundliche Ausstellung sorgen, die den Bedürfnissen von Schulklassen und Touristen Rechnung trägt. Der Fokus liegt auf dem 13. und 14. Jahrhundert. Im Zentrum stehen wirtschaftliche, politische und ideengeschichtliche Erzählungen zur Entstehung der alten Eidgenossenschaft und ihrem europäischen Kontext. Motivorientiert verteilen sich drei Themenfelder: Herrschafts- und Ordnungsstruktur in Mitteleuropa; Handel und Mobilität im Alpenraum; Entstehungsbedingungen der Eidgenossenschaft.
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