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"RÉMI BENDER. PERSPECTIVE DU CREUX"

"RÉMI BENDER. PERSPECTIVE DU CREUX"

07.05.2023 Ausstellung im Kunsthaus Langenthal, bis am 25. Juni 2023


Bild: Rémy Bender, Perspective du Creux, Windkamera 3 (Aluminium, Holz, Silberfolie, Seil), Grand Cor, 2586 m, Fully, CH, 2022

Das Kunsthaus Langenthal zeigt die erste institutionelle Einzelausstellung von Rémy Bender im Rahmen von "New Heads 2022", dem Förderpreis für AbsolventInnen des Masterstudiengangs Bildende Kunst an der HEAD – Genève.

Der Walliser Künstler Rémy Bender (*1988, lebt in Sion) arbeitet mit der Topographie, mit Mediengeschichte und der Geschichte der Abbildung und mythischen Überhöhung der Alpen. Ausgangspunkt ist dabei eine geografische Besonderheit in der Nähe seines Heimatdorfes, eine Senke (frz. creux) auf 2000 m ü.M., in der es keine Aussicht gibt, dafür Steine, Steinböcke und kilometertiefe Höhlen, und wo man gemäss dem Volksglauben armen Seelen auf dem Weg ins Jenseits begegnen könnte.

Rémy Bender macht mittels selbstgebauter Maschinen Aufzeichnungen an diesem Ort und bringt diese in den Ausstellungsraum, etwa mit einer windbetriebenen Kamera, einem Steinprojektor, einem Solarballon und Steinbockhörnern, die Klänge erzeugen.

Die Dépression du Grand Cor, eine 35 Meter tiefe Senke oberhalb von Fully, ist Ausgangspunkt der Werkgruppe, die Bender in der Ausstellung zeigt. Seit seiner Kindheit besucht er diesen eigenartigen Ort. Im Februar 2022 verbrachte er dort eine Woche im Zelt, und er recherchierte zu den geografischen und historischen Zusammenhängen, etwa zu den Karsthöhlen, durch die das Wasser bis ins Tal fliesst, oder zu den Steinböcken, mit denen alpine Identität oft verbunden wird, die bei uns aber seit dem 17. Jh ausgestorben waren und erst Anfang 20. Jahrhundert durch eingeschmuggelte Tiere wieder angesiedelt wurde.

Bender konstruierte eine analoge Film-Kamera, die von Wind betrieben wird (und diesen dadurch mit aufzeichnet). Im resultierenden Film erinnern die Berge an das Meer, aus dem sie von 200 Millionen Jahren aufstiegen. Ebenfalls als analoges Kamera-Experiment entstand für die Ausstellung ein Solarballon, der beim Aufsteigen einen Filmstreifen mitzieht. Die Geräusche des Windes zeichnet er mit einer selbstgebauten Schallplatten-Schneide-Maschine auf, bei der ein Steinbockhorn zu einem Schalltrichter wird.

In alten Zeiten waren die Alpen bekanntlich zu weiten Teilen unerschlossen, waren ein Projektionsort für Geschichten von Geistern und armen Seelen, die auf Totenzügen über die Berge zogen, und denen es auszuweichen galt. Heute dominieren Freizeitaktivitäten, Tourismus und Wasserkraft. Die Klimaerwärmung mit Schneemangel und bröckelndem Permafrost könnte diese Nutzung bald wieder beenden. Vielleicht kommt dann eine Zeit für neue Bilder und Mythen.

Das Kunsthaus Langenthal zeigt die erste institutionelle Einzelausstellung von Rémy Bender im Rahmen von "New Heads 2022". Der im Jahr 2012 gegründete Nachwuchsförderpreis bietet KünstlerInnen, die den Masterstudiengang Bildende Kunst an der HEAD – Genève absolviert haben, die Möglichkeit, ihre Werke in einem professionellen Kontext auszustellen. Dazu werden jährlich zwei Institutionen eingeladen, die Arbeit je einer Absolventin oder eines Absolventen auszuwählen und zu präsentieren.

khl

Kontakt:

https://www.kunsthauslangenthal.ch/ausstellungen/remy-bender/

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