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"PICASSO - EL GRECO"

"PICASSO - EL GRECO"

12.06.2022 Ausstellung im Kunstmuseum Basel | Neubau, bis am 25. September 2022


Bilder: Ausstellungsansichten "Picasso - El Greco", Kunstmuseum Basel - Fotos: © Julian Salinas

Das Kunstmuseum Basel beleuchtet in einer grossen Sonderausstellung die Auseinandersetzung Pablo Picassos (18811973) mit dem auf Kreta geborenen Altmeister Doménikos Theotokópoulos, besser bekannt als El Greco (15411614). Rund 30 Paarungen von Meisterwerken beider Künstler zeichnen diesen Dialog nach, der zu den faszinierendsten der Kunstgeschichte zählt. Um eine Kerngruppe von Werken Picassos aus der eigenen Sammlung werden dafür hochkarätige Leihgaben aus aller Welt versammelt.

Pablo Picasso hat den Lauf der europäischen Kunstgeschichte mehrfach entscheidend geprägt. International gibt es kaum einen bekannteren und besser erforschten Künstler. Trotzdem ist in seinem Werk noch immer Neues zu entdecken. So ist bekannt, dass Picassos Begeisterung für El Greco deutliche Spuren in seinen Werken hinterlassen hat. Dabei wird jedoch meist auf seine frühen Schaffensphasen bis zur Blauen Periode verwiesen. "Picasso El Greco" schlägt dagegen ein Lesart vor, nach der seine Beschäftigung mit El Greco nicht nur deutlich intensiver als bisher angenommen ausfiel, sondern auch deutlich länger anhielt: Ausgeprägte Bezüge sind ebenso bei seinen kubistischen Gemälden wie bei solchen aus allen späteren Schaffensperioden erkennbar.

Die Ausstellung im Kunstmuseum Basel | Neubau inszeniert einen konzentrierten, zuweilen assoziativen und die Jahrhunderte übergreifenden Dialog Picassos mit einem Vorbild auf Augenhöhe.

Ausstellungsansichten „Picasso - El Greco“; Kunstmuseum Basel - Foto: © Julian Salinas

Bilder: Ausstellungsansichten "Picasso - El Greco", Kunstmuseum Basel - Fotos: © Julian Salinas

Die Rehabilitierung von El Greco

El Greco, der 1541 auf Kreta geboren wurde und nach zehnjährigem Aufenthalt in Venedig und Rom in den späten 1570er-Jahren nach Spanien kam, brachte es zu Lebzeiten mit seiner einzigartigen Malweise zu beachtlichem Ruhm.

Bald nach seinem Tod geriet er jedoch in Vergessenheit. Erst im 19. Jahrhundert und erneut um die Wende zum 20. Jahrhundert kam es zu einer El-Greco-Renaissance, die KünstlerInnen in ganz Europa erfasste. Der junge Picasso war an dieser Wiederentdeckung an vorderster Front beteiligt.

Picassos Interesse am griechischen Altmeister erwachte bereits am Ende des 19. Jahrhunderts, als sich seine Familie 1896 in Barcelona niederliess. Dort bewegte sich der angehende, erst 15-jährige Maler im Umkreis aufgeschlossener KünstlerInnen, die bei der Rehabilitierung des in Vergessenheit geratenen El Greco eine führende Rolle spielten.

1898 verlor Spanien den Spanisch-Amerikanischen Krieg und damit seine letzten bedeutenden Kolonien. Als Reaktion auf den geopolitischen Niedergang der ehemaligen Kolonialmacht orientierten sich viele Kunst- und Kulturschaffende am sogenannten "Siglo de Oro", dem "Goldenen Zeitalter" Spaniens vom späten 16. bis zum Ende des 17. Jahrhunderts. In der von Nationalismus und Identitätssuche geprägten Zeit um 1900 spielten die Maler der spanischen Schule mit El Greco, Diego Velázquez und Francisco de Goya als Exponenten eine zentrale Rolle.

El Greco war als einer der grossen Individualkünstler der europäischen Malereigeschichte zutiefst unkonventionell, nicht zuletzt, weil er infolge seiner Biografie drei verschiedene Traditionen (die griechisch-byzantinische, venezianische und spanische) in seinem Werk verarbeitete und daraus seine singuläre Bildsprache entwickelte. Zur bis heute anhaltenden Faszination trägt auch der Mangel an aussagekräftigen Dokumenten zu seinem Leben und Werk bei. Mit seiner legendenumwobenen Persönlichkeit war er eine ideale Projektionsfläche für gegen den Akademismus rebellierende Künstler.

Ausstellungsansichten „Picasso - El Greco“; Kunstmuseum Basel - Foto: © Julian Salinas

Bilder: Ausstellungsansichten "Picasso - El Greco", Kunstmuseum Basel - Fotos: © Julian Salinas

Picassos Faszination für spanische Altmeister

Zu direkten Anleihen bei El Greco kam es bereits am Beginn von Picassos Künstlerlaufbahn: In zahlreichen Skizzen der Jahre 189899 arbeitet er sich regelrecht an Motiven El Grecos ab. Sein "Bildnis eines Fremden im Stil El Grecos" (1899) reproduziert einen Kopftypus, der für El Grecos Bildnisse und Heiligenbilder wie den "Heiligen Hieronymus" (ca. 1610) aus dem Metropolitan Museum of Art in New York charakteristisch ist. Das intime Meisterwerk "Das Begräbnis des Casagemas" (Evokation) von 1901, das die Blaue Periode einläutet, ist ebenfalls direkt von El Greco inspiriert.

In den folgenden Jahren bleibt dieser Einfluss spürbar: Beispiele sind die verblüffenden Parallelen zwischen Picassos "Bildnis der Mme Canals" (1905) und dem zu dieser Zeit noch El Greco zugeschriebenen "Bildnis einer Dame im Pelz", dessen tatsächlicher Urheber heute nicht eindeutig feststeht.

Einen besonderen Fokus legt die Ausstellung auch auf den Kubismus: In gleich zwei Räumen werden Werke Picassos aus der Zeit um 1910 mit einer Auswahl von El Grecos berühmten Apostelbildern (um 1608/1614) aus dem Museo del Greco in Toledo und seiner grossformatigen "Auferstehung Christi" (15971600) aus dem Prado in Madrid konfrontiert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, als Picasso längst Weltruhm erlangt hatte, befasste er sich besonders intensiv mit den alten Meistern der Malerei. In der Ausstellung zeigt das Kunstmuseum Basel faszinierende Beispiele für Picassos Auseinandersetzung mit den künstlerischen Vorfahren, darunter das Gemälde "Musketier" (1967), auf dessen Rückseite Picasso "Domenico Theotocopulos van Rijn da Silva" notiert hat ein ausdrücklicher Verweis auf die von ihm verehrten Meister El Greco, Rembrandt und Velázquez.

Hochkarätige Leihgaben

In "Picasso El Greco" werden neben einem Dutzend bedeutender Werke Picassos aus der Sammlung des Kunstmuseums Basel über 50 hochkarätige Leihgaben aus Museen und Privatsammlungen weltweit präsentiert. An erster Stelle sind hier das Museo Nacional del Prado in Madrid, das Museo del Greco in Toledo, das Museu Picasso in Barcelona und das Musée national Picasso in Paris zu nennen, die Basel bedeutende Werkgruppen aus ihren Sammlungen zur Verfügung stellen. Kapitale Leihgaben stammen aus dem Metropolitan Museum of Art und dem Solomon R. Guggenheim Museum in New York, der National Gallery in Washington, der National Gallery und der Tate Modern in London, dem Musée du Louvre und dem Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris, dem Museo Thyssen-Bornemisza in Madrid, dem Szépművészeti Múzeum Budapest und der Gemäldegalerie in Berlin. 

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog mit Beiträgen von Gabriel Dette, Carmen Giménez, Josef Helfenstein, Javier Portús und Richard Shiff im Hatje Cantz Verlag.

Kuratorin:

Carmen Giménez, mit Gabriel Dette, Josef Helfenstein und Ana Mingot

kmb

Kontakt:

https://kunstmuseumbasel.ch/de/ausstellungen/2022/picasso-elgreco

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Ausstellungsansichten „Picasso - El Greco“; Kunstmuseum Basel - Foto: © Julian Salinas

Bilder: Ausstellungsansichten "Picasso - El Greco", Kunstmuseum Basel - Fotos: © Julian Salinas

 

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