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"MARTIN ZIEGELMÜLLER - ÜBERHOLUNGEN"

"MARTIN ZIEGELMÜLLER - ÜBERHOLUNGEN"

13.03.2022 Ausstellung im Kunstmuseum Olten, Parterre & Beletage, bis am 15. Mai 2022


Bild: © Martin Ziegelmüller, Aare, 2017, Öl auf Leinwand, 100 x 180 cm, Kunstmuseum Olten, Inv. 2018.28, Geschenk des Künstlers

Das Kunstmuseum Olten präsentiert eine aktuell wie auch retrospektiv angelegte Schau von Werken aus dem reichen, über sechs Jahrzehnte hinweg geschaffenen Oeuvre des bekannten Schweizer Malers Martin Ziegelmüller (*1935), der dem Kunstmuseum Olten seit den 1980er-Jahren verbunden ist.

1985 stellte er hier erstmals im Rahmen der 5. Biennale für Schweizerkunst aus. 1987 richtete ihm der Kunstverein unter dem Titel "Städtebilder" eine Einzelausstellung aus, im Rahmen derer er Olten vom Ausstellungsraum im 10. Stock des Stadthauses aus mehrfach portraitierte. Eine weitere Einzelausstellung folgte im Jahr 2000 mit "Martin Ziegelmüller. Glas, Wasser" im Kunstmuseum. Er war zudem wiederholt an Gruppenausstellungen beteiligt und ist mit einem repräsentativen Werkkonvolut in der Sammlung vertreten. 

Ziegelmüllers Oeuvre umfasst mittlerweile Tausende von Werken, vorwiegend Ölgemälde, daneben aber auch Aquarelle und druckgraphische Arbeiten. Grundlegend für sein Schaffen sind seine Faszination für Farb- und Lichtstimmungen sowie sein enger Bezug zur Natur. Viele seiner Motive findet er im Umfeld seines Wohnortes Vinelz im Berner Seeland, früher waren es auch der schweizerische und der französische Jura, die Dordogne oder Landschaften des Nordens.

Der Titel der Ausstellung verweist nicht nur auf die ungebrochen temperamentvolle Arbeits- und Lebensenergie des mittlerweile 87-Jährigen, sondern auch auf einen besonderen Aspekt seiner Arbeit: Immer schon, vermehrt aber in den letzten Jahren, hat Martin Ziegelmüller nämlich viele ältere Werke nochmals bearbeitet. Seit er nach einer Herzoperation etwas kürzer treten muss, sind auch die Formate kleiner geworden. Schichtung, Verdichtung, Konzentration und Reflexion können als Charakteristika seines aktuellen Schaffens gelten, das er selbst als "Alterswerk" bezeichnet und unter diesem Aspekt mit Interesse und Genugtuung beobachtet. Denn es scheint sich für ihn einzulösen, was er schon als junger Mann registierte, dass ihm nämlich oft die Alterswerke von Kollegen und Vorbildern mehr begeisterten, als deren frühere Arbeiten.

Nach der grossen Retrospektive im Kunstmuseum Bern und dem Kunsthaus Langenthal 2011 und der Präsentation von zwei grossen Graphikzyklen im Kunsthaus Pasquart in Biel 2015 zeigt das Kunstmuseum Olten nun erstmals wieder eine institutionelle Schau.

Die Ausstellung legt den Fokus auf die letzten zehn Schaffensjahre und damit eben auf Ziegelmüllers "Alterswerk". Anhand von Leihgaben aus der umfassenden Kollektion seines wichtigsten Sammlers, Heinz Trösch, blickt sie zudem zurück auf 65 Jahre Freundschaft und Schaffenszeit. Damit thematisiert das Oltner Projekt auch eine besondere, heute in dieser Form wohl leider selten gewordene Beziehung zwischen Künstler und Sammler.

Die Gemälde zeigen Ziegelmüllers persönliches Umfeld, unendliche Himmel, tiefe Wasser, Landschaften und Städte, die mit ihrer schieren Anzahl von Häusern die Leinwände zu sprengen drohen. Diese scheinbar einfachen Motive sind ein nie endendes Experimentierfeld für den Maler. Mit einer unbändigen Schaffenskraft windet er sich in die vorgefundene Realität hinein, zersetzt sie und malt sie mit handwerklicher Virtuosität und expressivem Gestus wieder zusammen. Wiederholte Überarbeitungen verdichten die Bildgewebe weiter.

Die oft zahlreichen Datierungen auf den Bildrückseiten zeugen von diesen "Überholungen", wie der Künstler sie nennt. Immer geht es dabei um Aneignung, um (s)ein Stück Welt, das sowohl einen bestimmten Ort zu einem bestimmten Zeitpunkt wiedergibt als auch die Haltung des Künstlers zur Welt überhaupt offenlegt.

Zeitgleich präsentiert das Kunstmuseum Olten Videos und Fotografien des in Kanada lebenden Solothurner Künstlers Thomas Kneubühler (*1963), die inhaltlich in einen anregenden Dialog mit den Gemälden von Ziegelmüller treten. Mit seinen atemberaubenden Landschaftsaufnahmen untersucht Kneubühler die Einflüsse von Globalisierung und Industrialisierung auf die Natur. Auch ihm gelingt so – ähnlich wie Martin Ziegelmüller im Medium der Malerei – ein zweifacher Blick auf die zerbrechliche Schönheit an den Rändern des natur- und menschgemachten Lebensraums.

kmo

Kontakt:

https://kunstmuseumolten.ch/programm/ausstellungen/martin-ziegelmueller

http://www.martinziegelmueller.ch/

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