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"MADE IN JAPAN - FARBHOLZSCHNITTE VON HIROSHIGE, KUNISADA UND HOKUSAI
"

"MADE IN JAPAN - FARBHOLZSCHNITTE VON HIROSHIGE, KUNISADA UND HOKUSAI
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28.04.2024 Ausstellung im Kunstmuseum Basel | Neubau, bis am 21. Juli 2024


Bild: Toyohara Kunichika. Der Kabuki-Schauspieler Onoe Kikugorō V als Shibata Katsuie - Creditline: Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett, Depositum der Freunde des Kunstmuseums Basel (Geschenk Karl Burckhardt-Sarasin) - Foto Credit: Jonas Hänggi

Ausstellungsansicht - Creditline: Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett, Vermächtnis Carl Mettler, Basel - Foto Credit: Julian Salinas

Bild: Ausstellungsansicht - Creditline: Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett, Vermächtnis Carl Mettler, Basel - Foto Credit: Julian Salinas

Das Kunstmuseum Basel präsentiert in der Ausstellung "Made in Japan. Farbholzschnitte von Hiroshige, Kunisada und Hokusai" im Neubau einen repräsentativen Querschnitt durch die Hochphase des japanischen Farbholzschnitts im 18. und 19. Jahrhundert. Die rund 110 Werke stammen allesamt aus bisher nie gezeigten Beständen des Kupferstichkabinetts.

Die Ausstellung fächert die Bandbreite des japanischen Farbholzschnitts von ikonischen Landschaften über idealschöne Frauenfiguren bis zu Heldengeschichten auf. Oft wurden diese Farbholzschnitte in hohen Auflagen gedruckt. Von einigen sind jedoch heute weltweit nur noch wenige oder gar einmalige Exemplare zu finden. So kann "Made in Japan" beispielsweise Porträts von Tōshūsai Sharaku (aktiv 1794/95) zeigen, die heute als äusserst rar gelten.

Darstellungen der Natur und des kulturellen Lebens

Die Werke von Utagawa Hiroshige (1797–1858) und Katsushika Hokusai (1760–1849) geniessen seit ihrem Bekanntwerden in der westlichen Welt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nicht nur unter KünstlerInnen höchste Beliebtheit und Bewunderung. Besonders ihre Landschaftsdarstellungen prägen bis heute die kollektive Vorstellung von Japan und werden als Symbol für die Natur, die Ästhetik und die Identität des Landes verstanden – seien es Bilder des heiligen Berges Fuji, stimmungsvolle Ansichten berühmter Tempel oder pittoreske Küstenlandschaften.

Den Landschaften von Hiroshige und Hokusai stellt die thematisch gegliederte Ausstellung die Werke einer Reihe von Künstlern an die Seite, die den Menschen und das kulturelle Leben der Millionenmetropole Edo (heute Tokio) in den Mittelpunkt rücken. Utagawa Kunisada (1786–1865) war der produktivste und zu seinen Lebzeiten der kommerziell erfolgreichste unter den Künstlern des Farbholzschnitts und gilt als der grosse Meister der Schauspielerdarstellungen. Die immense Popularität des Kabuki-Theaters und der Kultstatus der Schauspieler in der japanischen Unterhaltungskultur brachten ein eigenes Genre im Farbholzschnitt hervor, die Schauspielerdrucke – Merchandise avant la lettre.

Utagawa Kunisada. Der Kabuki-Schauspieler Sawamura Tanosuke III als Koshimoto Okaru aus dem Stück Chūshingura - Creditline: Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett, Vermächtnis Dr. Carl Mettler, Basel - Foto Credit: Kunstmuseum Basel

Bild: Utagawa Kunisada. Der Kabuki-Schauspieler Sawamura Tanosuke III als Koshimoto Okaru aus dem Stück Chūshingura - Creditline: Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett, Vermächtnis Dr. Carl Mettler, Basel - Foto Credit: Kunstmuseum Basel

Aus derselben Schule wie Kunisada stammte Utagawa Kuniyoshi (1798–1861). Seine Bildsprache stand jedoch ganz in Kontrast zu Kunisadas ruhigen, harmonischen und farblich fein abgestimmten Entwürfen. Neben Schauspieler- und Theaterszenen spezialisierte sich Kuniyoshi auf Heldengeschichten. Er prägte mit phantasievollen, expressiven und dramatischen Entwürfen eine Ästhetik, die sich bis heute in Manga-Comics und Anime wiederfindet. Die Werke dieser beiden Künstler bieten einen Einblick in die Kultur des Entertainments in der für ihre Vergnügungen bekannten Hauptstadt. Sie hielten den Kult um die Schauspieler auf und abseits der Bühne lebendig, sogar bis über ihren Tod hinaus.

Ein weiteres Ausstellungskapitel widmet sich einer anderen Gruppe von kultisch verehrten Figuren: den Kurtisanen und Geishas, die in Edos berühmtem Vergnügungs- und Rotlichtviertel Yoshiwara tätig waren und als ideale Verkörperung von Schönheit, Eleganz und Kultiviertheit inszeniert wurden. Das Genre der «Schönheiten» umfasste aber auch Liebespaare, deren Reiz etwa in Entwürfen von Kitagawa Utamaro (1753– 1806) mit psychologischer Beobachtung und erzählerischen Elementen unterlegt wurde. Neben den Werken bekannter Künstler zeigt die Ausstellung ebenso Drucke von Künstlern, die nur Eingeweihten geläufig sind: Dies gilt etwa für den in der Forschung noch immer rätselhaften Tōshūsai Sharaku, der nur 1794–1795 künstlerisch tätig war und in dieser kurzen Zeit eine Serie von fein beobachteten Schauspielerporträts entwarf, die als Höhepunkt der Form verstanden werden.

Ryūsai Shigeharu. Der Kabuki-Schauspieler Nakamura Utaemon IV als Shintō-Gott Sarutahiko - Creditline: Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett, Vermächtnis Dr. Carl Mettler, Basel - Foto Credit: Jonas Hänggi

Bild: Ryūsai Shigeharu. Der Kabuki-Schauspieler Nakamura Utaemon IV als Shintō-Gott Sarutahiko - Creditline: Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett, Vermächtnis Dr. Carl Mettler, Basel - Foto Credit: Jonas Hänggi

Vermächtnis von Dr. Carl Mettler

Der Grossteil des Bestands im Kunstmuseum Basel stammt aus dem Vermächtnis des Basler Chemikers und Kunstsammlers Dr. Carl Mettler (1877–1942), das 1942 in das Kupferstichkabinett gelangte. Neben einer bedeutenden Zeichnungs- und Druckgrafiksammlung von Schweizer, deutscher und französischer Kunst legte Mettler eine originelle und qualitätsvolle Kollektion von japanischen Holzschnitten an. In seiner Passion für Ostasien führte der diskrete Kenner rund 320 Werke zusammen. In Zusammenarbeit mit Hans Bjarne Thomsen (Professor für Ostasiatische Kunstgeschichte, Universität Zürich) wurde die bedeutende Sammlung nach den jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnissen bearbeitet. Mit der Ausstellung und dem umfassenden Katalog erhalten die Sammlung und der kenntnisreiche und grosszügige, aber weithin unbekannte Basler Sammler nun die ihnen gebührende Aufmerksamkeit.

Im Jahr 2024 feiern Japan und die Schweiz das 160-jährige Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den beiden Staaten. Die Ausstellung wurde von der Botschaft Japans in der Schweiz in das Jubiläumsprogramm zu diesem Anlass aufgenommen.

KuratorInnen: Judith Rauser, Hans Bjarne Thomsen

cp

Kontakt:

https://kunstmuseumbasel.ch/

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Katsushika Hokusai. Der Fluss Tama (Tamagawa) in der Provinz Musashi - Creditline: Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett, Vermächtnis Dr. Carl Mettler, Basel - Foto Credit: Jonas Hänggi

Bild: Katsushika Hokusai. Der Fluss Tama (Tamagawa) in der Provinz Musashi - Creditline: Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett, Vermächtnis Dr. Carl Mettler, Basel - Foto Credit: Jonas Hänggi

 

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