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"JAKOB TUGGENER - DIE 4 JAHRESZEITEN"

"JAKOB TUGGENER - DIE 4 JAHRESZEITEN"

04.02.2024 Ausstellung Fotostiftung Schweiz, Winterthur, vom 10. Februar bis am 20. Mai 2024 - Vernissage: Freitag, 9. Februar 2024, ab 18 Uhr


Bild oben: Jakob Tuggener, Regen, 1949 © Jakob Tuggener Stiftung / Fotostiftung Schweiz

Bild: Jakob Tuggener, Dreschmaschine im Tösstal, 1950er-Jahre © Jakob Tuggener Stiftung / Fotostiftung Schweiz

Bild: Jakob Tuggener, Dreschmaschine im Tösstal, 1950er-Jahre © Jakob Tuggener Stiftung / Fotostiftung Schweiz

Bild: Jakob Tuggener, Im Moor, bei Brüttelen, 1944 © Jakob Tuggener Stiftung / Fotostiftung Schweiz

Bild: Jakob Tuggener, Im Moor, bei Brüttelen, 1944 © Jakob Tuggener Stiftung / Fotostiftung Schweiz

Jakob Tuggener (1904-1988) gehört zu den Ausnahmeerscheinungen der Schweizer Fotografie des 20. Jahrhunderts. Selbstbewusst verstand er sich von Anfang an als Künstler. Die ausdrucksstarken Aufnahmen von rauschenden Ballnächten sind legendär und das Buch Fabrik von 1943 gilt als ein Meilenstein der Geschichte des Fotobuchs.

Doch noch ein drittes, bisher kaum beachtetes Thema liess Tuggener nicht los: das einfache Leben auf dem Land. Schon in den frühen 1930er-Jahren, nach seiner kurzen gestalterischen Ausbildung an der Reimannschule in Berlin, beginnt sich Tuggener für das ländliche Leben und die Traditionen seiner Heimat zu interessieren. Dieser Fokus hat sicher mit den politischen Entwicklungen in Europa zu tun, welche die Schweiz veranlassen, sich auf die eigenen Werte zu besinnen und diese auch mittels der illustrierten Presse zu verbreiten.

Während sich Tuggener als freier Industriefotograf den Lebensunterhalt verdient, gelingt es ihm, sich bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs mit Aufnahmen vom Alltag auf dem Land, von Viehmärkten und Volksfesten einen Namen zu machen. Im anschliessenden Aktivdienst bleibt ihm genügend Zeit, das Thema weiterzuverfolgen und auch die Veränderungen der Jahreszeiten mit der Kamera festzuhalten. Bereits 1942/43 stellt er aus seinen seit Mitte der 1930er-Jahren entstandenen Aufnahmen vier individuelle Buchmaquetten zusammen – selbst gestaltete, druckbereite Buch-Unikate.

Doch wie auch alle seiner späteren Buchmaquetten finden sie nie einen Verleger, der sie genau so, wie Tuggener es sich vorstellte, publizieren wollte. Nur eine kleine Auswahl von Bildern wird 1946 von Arnold Kübler in der Zeitschrift "Du" vorgestellt. "Tuggener versucht in Bildern, das innere Leben der Menschen und Dinge anzudeuten", schreibt Kübler dazu und weist auf Tuggeners spezielle Art hin, mit der Abfolge und der Gegenüberstellung von Fotografien einen künstlerischen Ausdruck zu erreichen, der weit über das Dokumentarische hinausgeht.

Bild: Jakob Tuggener, Ochsengespann, Küssnacht am Rigi, 1943 © Jakob Tuggener Stiftung / Fotostiftung Schweiz

Bild: Jakob Tuggener, Ochsengespann, Küssnacht am Rigi, 1943 © Jakob Tuggener Stiftung / Fotostiftung Schweiz

Bild: Jakob Tuggener, Ausgebrachte Jauche im Februar, Oeschgen, 1942 © Jakob Tuggener Stiftung / Fotostiftung Schweiz

Bild: Jakob Tuggener, Ausgebrachte Jauche im Februar, Oeschgen, 1942 © Jakob Tuggener Stiftung / Fotostiftung Schweiz

Die Buchmaquetten

Fast dreissig Jahre später, in einem von Überfremdungsängsten geprägten gesellschaftlichen Umfeld, stellt Tuggener unter dem Titel Die 4 Jahreszeiten noch einmal vier Buchmaquetten zusammen. Sie entstehen im Zuge der Vorbereitung seiner ersten grossen Retrospektive im Helmhaus Zürich 1974, die er als eine Art Bogen mit Kapiteln von der "Natur der Schweiz" bis zur "Ruhe und Erde des Bauernlebens" konzipiert.

Mit Fotografien aus den Jahren 1932 bis 1973 gehören die vier Buchmaquetten zu den letzten und umfangreichsten, die Tuggener während seiner langen Karriere geschaffen hat. Zusammen stellen sie ein klassisches Bild der vier Jahreszeiten dar, wie es aus der Musik und der Malerei bekannt ist. Es widerspiegelt in sensibel beobachteten, atmosphärisch aufgeladenen, doch nie pittoresken Aufnahmen den immer wiederkehrenden Zyklus der Natur und ist gleichzeitig eine Reflexion über das Leben und die Vergänglichkeit.

Die Ausstellung

Die Ausstellung in der Fotostiftung Schweiz präsentiert neben Tuggeners vier Buch-Unikaten auch viele weitere Fotografien, die vor Augen führen, wie intensiv sich dieser Meister der Schwarzweiss-Fotografie mehr als 30 Jahre lang dem Thema "Landleben" widmete.

Die Fotostiftung Schweiz freut sich, mit der Ausstellung Die 4 Jahreszeiten und der gleichnamigen Begleitpublikation eine bisher unbekannte Arbeit von Jakob Tuggener der Öffentlichkeit vorzustellen. Sie knüpft damit an zahlreiche Projekte an, mit denen sie Tuggeners Werk, gemeinsam mit der Jakob Tuggener-Stiftung, schrittweise zugänglich machte: neben verschiedenen Ausstellungen und Publikationen dient dazu auch die Sammlung online, die neuerdings einen umfangreichen, repräsentativen Querschnitt durch Tuggeners Schaffen zeigt. Dies alles war aber nur möglich dank der Witwe des Künstlers, Maria Euphemia Tuggener, die seinen fotografischen Nachlass 2004 in der Fotostiftung Schweiz hinterlegte.

Kurator: Martin Gasser

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Kontakt:

https://fotostiftung.ch/de/exhibition/jakob-tuggener-die-4-jahreszeiten/

Auf ch-cultura.ch  u.a. erschienen:

https://www.ch-cultura.ch/de/archiv/museum-ausstellung-galerie/jakob-tuggener-maschinenzeit 

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Bild: Jakob Tuggener, Glockenstube, Rümlang, 1934 © Jakob Tuggener Stiftung / Fotostiftung Schweiz

Bild: Jakob Tuggener, Glockenstube, Rümlang, 1934 © Jakob Tuggener Stiftung / Fotostiftung Schweiz

Bild: Jakob Tuggener, Bauer aus Heiden, 1934 © Jakob Tuggener Stiftung / Fotostiftung Schweiz

Bild: Jakob Tuggener, Bauer aus Heiden, 1934 © Jakob Tuggener Stiftung / Fotostiftung Schweiz

Bild: Jakob Tuggener, Kartoffelernte, Müntschemier, 1944 © Jakob Tuggener Stiftung / Fotostiftung Schweiz

Bild: Jakob Tuggener, Kartoffelernte, Müntschemier, 1944 © Jakob Tuggener Stiftung / Fotostiftung Schweiz

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