Im Raum und aus der Zeit: Anna Viebrock – Bühnenbild als Architektur
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03.01.2011 Ausstellungen im Schweizerischen Architekturmuseum in Basel und in der Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern. Bis 06. März 2011 in Basel und bis 05. März 2011 in Bern.
Die Winterausstellung 2010/2011 in Basel - kuratiert von Hubertus Adam - ist der 1951 geborenen Bühnenbildnerin, Kostümbildnerin und Regisseurin Anna Viebrock (Bild oben) gewidmet, einer der renommiertesten, prägendsten und international erfolgreichsten Vertreterinnen ihrer Disziplin.
In ihren Räumen, die fremd und vertraut zugleich wirken, kombiniert sie Elemente der Realität, so dass sie surreal erscheinen, in den Massstäben zum Teil verzerrt.
Inspirationsquellen
sind dabei alltägliche Gebäude und Interieurs vergangener Jahrzehnte, die
Viebrock auf Reisen fotografiert und dokumentiert. Einzelne Elemente werden nachgebaut
und relativ direkt in das Bühnenbild übertragen, doch nicht eigentlich
integriert: Viebrocks Entwürfe sind Raumcollagen, deren Naturalismus trügt,
weil es den Arrangements an Konsistenz mangelt.
Viebrocks Vorgehensweise entspricht in ihrem Prozess, aber auch in der
Konsequenz einer «Ästhetik des Gewöhnlichen», Strategien, wie sie auch in der
Architektur erprobt wurden und werden.
Die Ausstellung veranschaulicht anhand von 16 ausgewählten Inszenierungen - einige davon für Basel entstanden - den Prozess, der von den als Inspirationsfundus dienenden Fotos bis hin zum fertigen Bühnenbild führt. Eingesetzt werden dabei Architekturfotos aus dem Archiv von Anna Viebrock, Entwurfsskizzen, Bühnenbildmodelle und einzelne Elemente im Massstab 1:1.
Mit
Szenenfotos und Fotosequenzen, die der Architekturfotograf Walter Mair von den
jüngsten Bühnenräumen Viebrocks angefertigt hat, wird den Besucherinnen und
Besuchern die Möglichkeit gegeben, die räumliche Wirkung der Bühnenbilder
nachzuvollziehen; ein Raum des SAM Schweizerisches Architekturmuseum wird von
Anna Viebrock als begehbare Inszenierung gestaltet.
Ein zweiter Teil der Ausstellung findet in der Schweizerischen Nationalbibliothek Bern statt; thematisiert wird hier die Produktion "Wozuwozuwozu" (Schauspielhaus Köln 2010). -> vgl. unten.
Kontakt:
http://www.sam-basel.org/index.php?page=vorschau
Bild: Bühnenbild / Stage Set Model. Anna Viebrock: Wozuwozuwozu?, Schauspiel Köln 2010 © Schauspiel Köln / H. U. C. Baus
"Satellit" in Bern
Die Ausstellung in Bern ist als "Satellit" der Präsentation von Viebrocks Schaffen im Schweizerischen Architekturmuseum SAM in Basel konzipiert (-> vgl. oben). Sie thematisiert die Produktion "Wozuwozuwozu", welche 2010 am Schauspielhaus in Köln uraufgeführt wurde. Das Stück basiert auf dem Roman "Billard um Halbzehn" von Heinrich Böll. Anna Viebrock hat dazu eine eigene Fassung für das Theater geschrieben, Regie geführt sowie Bühne und Kostüme entworfen.
Die Ausstellung veranschaulicht den Prozess, der von den als Inspirationsfundus dienenden Fotos bis hin zum fertigen Bühnenbild reicht. Eingesetzt werden dabei Fotos aus dem Archiv von Anna Viebrock, Entwurfsskizzen und das Bühnenbildmodell sowie eine Projektion der Inszenierung.
Mit Szenenfotos und Fotosequenzen, die der Architekturfotograf Walter Mair von den jüngsten Bühnenräumen Viebrocks angefertigt hat, wird den Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit gegeben, die räumliche Wirkung des Bühnenbildes in Köln nachzuvollziehen.
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