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"GRAFIT, TUSCHE, LED"

"GRAFIT, TUSCHE, LED"

18.09.2022 Museum Bruder Klaus, Sachseln: Gruppenausstellung im Rahmen von "DESSIN. Zentralschweizer Zeichnung", bis am 1. November 2022


Bild oben: Daniela P. Meier, Ausschnitt aus "Muss.Müll.Zeichnen", 2022. Verschiedene Zeichenmittel auf Abfallpapier

Acht Zentralschweizer Kunstschaffende zeigen in der neuen Ausstellung "Grafit, Tusche, LED" im Museum Bruder Klaus bis am 1. November 2022 Zeichnungen. Ihre unterschiedlichen Ansätze und Zugänge illustrieren die Vielfalt des Mediums, zeigen Experimente und laden ein, selbst zum Stift zu greifen.

Meist fristet die Zeichnung ein Leben im Hintergrund – als Skizze oder Plan von etwas Grösserem bleibt sie versteckt in den Ateliers, Architekturbüros und Kreativwerkstätten unserer Welt. Dass Zeichnung jedoch weit mehr Aufmerksamkeit verdient als sie bekommt, beweist die neue Wechselausstellung "Grafit, Tusche, LED" im Museum Bruder Klaus. Darin zeigen Franz Bucher, Tobias Furter, Livia Gnos, Daniela P. Meier, Monika Müller, Christina Peretti, Maya Reinhard und Anja Wicki, wie vielseitig dieses Medium in der Zentralschweiz bearbeitet wird. Die ausgewählten Kunstschaffenden orientieren sich bei ihrer Arbeit an verschiedenen Ansätzen, experimentieren mit unterschiedlichen Zeichenmaterialien und -techniken. Sie zeichnen mit LED-Lampen oder setzen eine grosse Wandmalerei im Garten des Museums der Witterung aus. Es geht um Strukturen, den Prozess des Zeichnens, aber auch um das Abbilden der Wirklichkeit.

Monika Müller, Ausschnitt aus 90I_Tebay Bridge aus der Serie «Ways of Turner». 2018-2022. Grafitpulver, Bleistift und Farbstift auf Zerkall, 59.4 x 42 cm

Bild: Monika Müller, Ausschnitt aus 90I_Tebay Bridge aus der Serie "Ways of Turner". 2018-2022. Grafitpulver, Bleistift und Farbstift auf Zerkall, 59.4 x 42 cm

Umfassendes Vermittlungsangebot

Zeichnen kennt jede und jeder. Das Zeichnen ermöglicht in der Vermittlung einen niederschwelligen Zugang zur zeitgenössischen Kunst für alle. Dem trägt auch das Handout zur Ausstellung Rechnung. Es enthält neben Informationen zu den einzelnen Kunstschaffenden und den ausgestellten Werken auch Anregungen zum eigenen Arbeiten. Im Vermittlungsraum im 1. Stock werden Besuchende dazu ermutigt, selbst zu zeichnen. Auf Papier oder auch auf der eigens für diese Ausstellung freigegebenen, bezeichenbaren Museumswand.

Kooperationsprojekt

Die Ausstellung findet im Rahmen des Projekts "DESSIN. Zentralschweizer Zeichnung" statt. Insgesamt sechszehn Zentralschweizer Institutionen für zeitgenössische Kunst haben sich zusammengetan und rücken von Herbst 2022 bis Frühling 2023 das Medium Zeichnung in den Fokus ihrer Ausstellungsräume. Die Kooperation mit anderen Kulturinstitutionen regt an, verschiedene Institutionen zu besuchen und den kulturellen Horizont zu erweitern.

Neben dem Museum Bruder Klaus sind folgende zeitgenössischen Kunstinstitutionen dabei: Kunsthalle Luzern, Hans-Erni-Museum, akku Kunstplattform, Galerie Kriens, Galerie Vitrine, Ahoi Space, Die Redaktion, Museum1, B74 Kunstraum, Kunstraum Hochdorf, KALI Gallery, drawing room_loft, Art Willisau, Zsuzsa’s Galerie, Löwengalerie und Museum1.

Künstlerinnen und Künstler

Franz Bucher (*1940, lebt und arbeitet in Horw und Wilen)

Mit seiner 1998 begonnenen Serie "Wasser" lässt Franz Bucher bewusst die Grenze zwischen Grafik und Malerei verschwimmen. Die Zeichnungen sind sowohl eigenständige Werke als auch Vorstudien für Gemaltes. Das ausgestellte grossformatige Werk "Spiegelung, 2021" und die beiden "Gletscherzeichen, 2020" sind Teile dieser Serie.

Tobias Furter (*1993, lebt und arbeitet in Luzern)

Für die Wand im Treppenhaus schuf Tobias Furter eine grossformatige Bleistiftarbeit. Sie ist die Fortführung einer 2019 mit dem Werk "Landschaft ohne Licht, Sinn und Zweck" begonnenen Serie. Furter bearbeitet unterschiedlichste Papierformate mit feinen Linien und Formen – das Einzelne wiederholt sich und wird zum Ganzen. So baut er Räume und kreiert Landschaften. Ihn interessieren Formen, die "nichts" können – die einfach sind.

Livia Gnos (*1977, Heimatort Silenen, lebt und arbeitet in Montreux)

Livia Gnos zeigt eine Auswahl von Arbeiten aus der Serie "Apparition". Sie trägt Tusche in mehreren Schichten unterschiedlich verdünnt auf. Diese Lavierungen entwickeln sich zu Ringen von zart farbigen zu schwarzer, beziehungsweise farbintensiver Tusche. Durch diese Mehrschichtigkeit erreicht sie nicht nur eine Tiefe in der Färbung des Papiers, es entsteht auch ein Raum, eine optische Tiefe.

Daniela P. Meier (*1988, lebt und arbeitet in Luzern und Kriens)

Für "Grafit, Tusche, LED" führt Daniela P. Meier ihr Projekt "Muss.Müll.Zeichnen" im Museum Bruder Klaus fort: Ab der Zusage zur Ausstellung bis zur Finissage zeichnet sie alles, was sie wegwirft. Die Zeichnungen fertigt sie einzeln an, auf unterschiedliche der Entsorgung geweihter Flachware im Mass 21 × 20,5 cm - das gängigste Format von Papiertaschentüchern – und hängt sie in chronologischer Reihenfolge auf den Wänden, dem Boden und der Decke des gesamten Gangs des Museums auf.

Monika Müller (*1969, lebt und arbeitet in Luzern)

Mit dem Projekt "Ways of Turner" folgt Monika Müller seit 2018 den Spuren des englischen Künstlers William Turner. Dieser unternahm 1816 eine Reise im Auftrag des Verlags Longman, der eine "History of the Yorkshire" plante. Auf mehreren Reisen erwandert Monika Müller nun die gleichen Landstriche wie Turner und sammelt Material für eine eigene 120-teilige Bildserie. Bisher entstanden rund 70 Zeichnungen, welche die charakteristische Landschaft Nordenglands in zeichnerische Strukturen übersetzen.

Im Museumsgarten trifft die nordenglische Landschaft auf die Obwaldner Szenerie. Eigens für die Ausstellung schafft Müller eine Wandzeichnung, ausgeführt mit Nassgrafit, die dem hiesigen Wetter ausgesetzt wird. Sonne, Regen (oder Schnee) hinterlassen ihre Spuren und verändern die Zeichnung stetig. Müllers Arbeit zeigt sich so wandlungsfähig und vergänglich wie die Natur, die sie darstellt.

Christina Peretti (*1980, lebt und arbeitet in Luzern)

Christina Peretti verbindet klassische Zeichnungen auf Papier mit experimentelleren Formen. Die Serie "Fleeting Lines" besteht aus Arbeiten auf Papier und LED-Lichtzeichnungen, die sie einander gegenüberstellt.

Inhaltlich untersucht Peretti Zusammenhänge zwischen Natur, Mensch und Kunst. Mit geologischen Metaphern wie Kristall oder Vulkan beschreibt sie künstlerische, psychologische oder soziale Prozesse.

Maya Reinhard (*1969, lebt und arbeitet in Sachseln)

Die Zeichnung ist Maya Reinhards eigentliches Arbeitsfeld. Reinhards Arbeiten präsentieren selten eine logisch nachvollziehbare Geschichte. Sie entwickelt Bild-Prozesse, die sich über viele Blätter hinziehen. Ihre kargen Zeichnungen, oft mit viel Leerraum, wirken, als ob sie sich gleich auflösen wollten. Sie fordern Aufmerksamkeit und Konzentration – die Betrachtenden müssen die Stille ertragen.

Anja Wicki (*1987, lebt und arbeitet in Luzern)

Die Illustratorin und Comic-Zeichnerin Anja Wicki zeigt Zeichnungen, die auf einer Reise nach Südosteuropa entstanden sind. Die Arbeiten zeigen menschenleere Dörfer, verlassene Orte, Erinnerungen an frühere Geschäftigkeit. Sie regen die Besuchenden an, sich selbst gedanklich auf Reisen zu begeben, und hinterlassen gleichzeitig ein Gefühl vom Verlassen-Sein und unbestimmter Traurigkeit.

mbk

Kontakt:

www.museumbruderklaus.ch

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 Anja Wicki, Ausschnitt aus «Fabrika», 2021. Neocolor, Farbstift und Bleistift auf Papier, 70 x 100 cm

Bild: Anja Wicki, Ausschnitt aus «Fabrika», 2021. Neocolor, Farbstift und Bleistift auf Papier, 70 x 100 cm

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