"FOKUS TESSIN: KÜNSTLER/INNEN IN DER ITALIENISCHEN SCHWEIZ"
h(96)c(1)q(70)/800aa1f39af262a50ccb1fde16a4d552.jpg)
02.09.2023 Ausstellung in der Graphischen Sammlung der ETH Zürich, bis am 12. November 2023
Bild oben: Mariarosa Mutti, Ohne Titel, Blatt aus L'Impressione Edizioni - l'abbonamento 1994, 1994/1995, Radierung, 30.5 x 30.0 cm, Inv.Nr. 2013.183.2, Graphische Sammlung ETH Zürich, © bei der Künstlerin
Unzählige Geschichten ranken sich um die Kulturlandschaft Tessin. Mit romantischen Vorstellungen von der Schönheit der Natur, des mediterranen Klimas und seiner "Italianità" zieht der Kanton seit Jahrhunderten nicht nur Reisende, sondern auch immer wieder Kunstschaffende in seinen Bann.
Stetig fliesst ein reichhaltiges und diverses Spektrum an künstlerischen Positionen durch die Kulturlandschaft des Tessins und zeichnet sie. Diese Vielfalt geht nicht zuletzt auch auf die einzigartige geografische Situation der Region zurück. Durch die Lage komplett südlich der Alpen bildet sich über die Jahrhunderte hinweg eine kulturelle Nähe zu Italien, die Tessiner KünstlerInnen zu Studienaufenthalten und Erwerbstätigkeit in die italienischen Zentren verleitet.
Der Aufschwung des Tourismus in der Schweiz im 18. und 19. Jahrhundert hinterlässt seine Spuren auch im Tessin, welches vermehrt zu einem Motiv malerischer Landschaften wird.
Mit der Eröffnung des Gotthardtunnels 1882 entsteht erstmals eine schnelle und direkte Verbindung zwischen dem Süden und Norden der Alpen, die das Reisen und den Austausch zwischen Kunstschaffenden fördert. Im Zuge dieser neuen Beweglichkeit zwischen Nord und Süd wird die Region zu einem Zentrum reger künstlerischer Tätigkeit, in dem verschiedene Persönlichkeiten und Positionen aufeinandertreffen, sichtbar an der Gründung diverser Künstlergruppen wie "Der Grosse Bär" und "I Solidali", oder an den Aktivitäten um die Künstlerkolonie auf dem Monte Verità.
Bild: Serge Brignoni, Ohne Titel, Blatt aus Serge Brignoni, Kunstmappe Schweizerische Mobiliar, 1971, Farblithografie, 65.5 x 50.0 cm, Inv.Nr. 2006.49.1, Graphische Sammlung ETH Zürich, © beim Künstler
Anhand ihrer eigenen Bestände setzt die Graphische Sammlung ETH Zürich eine Auswahl an Kulminationspunkten künstlerischer Aktivität in und um den Kanton Tessin vom 17. Jahrhundert bis heute in den Fokus. Einerseits wird das Tessin in der Ausstellung als Motiv aufgegriffen: In Landschaftsdarstellungen, als Entstehungsort von Kunst oder als wesentlicher Bestandteil von Künstlerbiografien. Andererseits wird das Tessin als Kulturraum behandelt: als Wirkungsstätte von Kunstschaffenden, als Ort der Begegnung unterschiedlicher Positionen oder als Ort der Inspiration.
Präsentiert werden Tessiner Kunstschaffende sowie weitere KünstlerInnen, für die der Kanton ein wichtiger Bezugsort in ihrer Tätigkeit darstellt. So reichen die gezeigten Positionen von der Federzeichnung des Pier Francesco Mola (1612–1666), Landschaften von Ludwig Hess (1760–1800), über Werke von Hans Arp (1889–1966), Imre Reiner (1900–1987), oder Anita Spinelli (1908–2010), den in der Druckerei Lafranca entstandenen Grafiken von Mark Tobey (1890–1976) und Flavio Paolucci (*1934), bis zu den Architekturentwürfen von Mario Botta (*1934).
Kuratiert von Saskia Goldschmid, Graphische Sammlung ETH Zürich
Zeitgleich findet im Museo d’arte della Svizzera italiana (MASI) in Lugano die Ausstellung "Von Albrecht Dürer bis Andy Warhol. Highlights aus der Graphischen Sammlung ETH Zürich" (10.9.2023–07.01.2024) statt.
Kontakt:
#FokusTessin #GraphischeSammlungETHZürich #KünstlerInnenItalienischeSchweiz #SaskiaGoldschmid #CHcultura @CHculturaCH ∆cultura cultura+
Bild: Anita Spinelli, Fünf Maskierte. Um 1930–1939, Radierung und Aquatinta, 42.2 x 27.8 cm, Inv.Nr. D 39532, Graphische Sammlung ETH Zürich, © bei der Künstlerin