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"EXPERIMENTAL ECOLOGY - KUNST X WISSENSCHAFT IM DIALOG"

"EXPERIMENTAL ECOLOGY - KUNST X WISSENSCHAFT IM DIALOG"

25.08.2023 Ausstellung der Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G, vom 25. August bis am 29. Oktober 2023


Bild oben: Zheng Bo & Matthias Rillig, The Political Life of Plants 2, 2023, Installation, Experimental Ecology, KBH.G - Foto: Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G

Vom 25. August bis 29. Oktober 2023 widmet die Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G den ökologischen Herausforderungen unserer Zeit eine interaktive Ausstellung. Kunst weit über die Schönen Künste hinaus, Wissenschaft jenseits aller grauen Theorie, so das Konzept der KuratorInnen Martina Huber, Gründerin WE ARE AIA, und Gianni Jetzer, Direktor Kunstmuseum St.Gallen.

In fünf thematisch unterschiedlichen Projekten dokumentiert "EXPERIMENTAL ECOLOGY – Kunst x Wissenschaft im Dialog" die Auseinandersetzung transdisziplinärer Teams mit aktuellen und drängenden Fragen aus Bereichen der Ökologie, Biologie und Klimaforschung. Mal visuell und spielerisch, durch überraschende Perspektivenwechsel, als interaktives Theaterspektakel oder als herausforderndes Geruchsexperiment, - immer begleitet von spezifischen Workshops im Rahmen des Public Programs.

In Anlehnung an Experiments in Art and Technology (E.A.T.), eine Initiative, die 1967 in New York zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen Kunst und neuer Technologie gegründet wurde, haben Martina Huber und Gianni Jetzer das Projekt EXPERIMENTAL ECOLOGY 2022 als Plattform für Künstler- und WissenschaftlerInnen im Bereich Ökologie ins Leben gerufen. Ausgewählt wurden internationale VertreterInnen beider Disziplinen, die bereits über Kollaborationserfahrung verfügten und gemeinsam experimentell an innovativen Konzepten zu Umwelt und Ökologie arbeiten wollten.

Kunst und Wissenschaft auf Augenhöhe

In der experimentellen Ökologie werden mittels kontrollierter Experimente Hypothesen anhand der Beziehungen zwischen Organismen und ihrer Umwelt untersucht. Die dabei beobachteten Auswirkungen auf Populationen, Gemeinschaften oder Ökosysteme sollen beim Verständnis von Ursache und Wirkung helfen und Anhaltspunkte für Theorien und Vorhersagen über ökologische Systeme liefern.

In den vorliegenden fünf Projekten, das war für die KuratorInnen Huber und Jetzer Voraussetzung, liegen sowohl Konzeption, Projektarbeit wie Autorenschaft für die Experimente bei Kunst und Wissenschaft. Die Initiative will einen aktiven Dialog zwischen den Disziplinen nicht nur fördern, sondern in die breite Öffentlichkeit hineintragen. Hier treffen sich Anspruch und Anliegen der InitiantInnen und der Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G, die das Projekt präsentiert. Was darf, was soll und was muss Kunst?

Für Raphael Suter, Direktor KBH.G, eine Frage, die immer wieder und gerne auch heftig diskutiert werden soll: "Für die einen soll Kunst in erster Linie zugänglich und schön sein. Sie soll den Alltag bereichern, Freude machen und neue Horizonte eröffnen. Für andere muss Kunst die Gegenwart mit ihren Problemen wie Klimaveränderung, Emigration, Überbevölkerung oder Krieg reflektieren. Sie soll sperrig und politisch sein, sich dem Establishment entgegenstellen und zum Umdenken anregen. Wir möchten nicht einfach nur schöne Kunst zeigen, sondern uns, wie in dieser Ausstellung, den aktuellen Fragestellungen öffnen."

Ingo Niermann & Alex Jordan, Welcome to My World, 2023, Installation, Experimental Ecology, KBH.G - Foto: Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G

Bild: Ingo Niermann & Alex Jordan, Welcome to My World, 2023, Installation, Experimental Ecology, KBH.G - Foto: Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G

Die fünf internationalen Teams und ihre Projekte

Der in Basel lebende deutsche Künstler und Autor Ingo Niermann und der australische Biologe Alex Jordan aus Konstanz stellen die Frage: "Wie fühlen Fische?" oder "Wie fühlt man wie ein Fisch?". Über das Spiel mit einem Fisch-Avatar schaffen sie ein Szenario, in dem BesucherInnen Empathie mit einer eher unscheinbaren Meereskreatur sowie für ihr Leben und Fühlen entwickeln können, denn für Niermann steht fest, "dass das Meer die grösste Herausforderung für die Ausweitung der menschlichen Liebe ist". Ein ausstellungsbegleitender Workshop findet am 12. September statt.

Die in Berlin lebende norwegische Künstlerin und Geruchs-Researcherin Sissel Tolaas und die amerikanische Biologin und Künstlerin Christina Agapakis beschäftigen sich mit der Wahrnehmung und Akzeptanz von Geruch in der Gesellschaft. "Wir leben in einer Welt der totalen Antisepsis und der kontinuierlich umfassenden Deodorisierung, die einer weltweiten Homogenität von gesichtslosen Glasgebäuden entspricht. Da Umweltgerüche nicht immer angenehm sein können, könnte dies bedeuten, dass wir irgendwann überhaupt keine mehr haben werden!". Gemeinsam erforschen sie die mikrobiellen Elemente des menschlichen Körpergeruchs, der einen ganz ähnlichen mikrobiellen Ursprung hat wie der Geruch von Käse. Um diesen Zusammenhang weiter zu erforschen, experimentierten sie mit der Herstellung von Käse unter Verwendung von Starterkulturen, gesammelt auf menschlicher Haut. Für die Ausstellung haben die beiden Proben von Schweizer Prominenten zur Herstellung von Käse verwendet. Wie das geht, erfahren Interessierte in der Ausstellung und einem Workshop am 7. Oktober 2023.

Sissel Tolaas & Christina Agapakis, The_Suiss_The_Cheese, 2023, Installation, Experimental Ecology, KBH.G - Foto: Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G

Bild: Sissel Tolaas & Christina Agapakis, The_Suiss_The_Cheese, 2023, Installation, Experimental Ecology, KBH.G - Foto: Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G

Die kanadische Meeres- und Fischbiologin Karin Pittman mit Lebensmittelpunkt in Norwegen und die in Berlin lebende chilenische Künstlerin Michelle-Marie Letelier gehen gemeinsam der Frage nach, inwieweit fehlende Empathie dem erfolgreichen Kampf gegen den Klimawandel im Wege steht. In ihrem Projekt befassen sie sich mit "den geopolitischen Auswirkungen, die der Lachs – eine sogenannt natürliche Ressource – als neokoloniales Instrument hat, das von Menschen aus dem globalen Norden im globalen Süden eingesetzt wird". Genau hier liegt die Problematik: Lachse sind in der südlichen Hemisphäre nicht heimisch, dennoch werden sie dort für den globalen Markt gezüchtet. Diese und weitere Fragen werden im interaktiven Theaterstück Salm Ethos bearbeitet, das vier Mal während der Ausstellung zur Aufführung kommt (26.08., 10h30 / 20.09., 18h / 01.10., 16h / 29.10., 16h)

Michelle-Marie Letelier & Karin Pittman, Salm Ethos, 2023, Installation, Experimental Ecology, KBH.G - Foto: Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G

Bild: Michelle-Marie Letelier & Karin Pittman, Salm Ethos, 2023, Installation, Experimental Ecology, KBH.G - Foto: Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G

Der chinesische Künstler Zheng Bo und der deutsche Biologe Matthias C. Rilling diskutieren die Beziehung zwischen Mensch und Pflanzen. Dazu beziehen sie die Biologie, die Ökonomie und die Politik der Pflanzen genauso mit ein wie die Anhäufung von Plastik in Böden und der Wasserwelt. "Die Bodenökologie ist von entscheidender Bedeutung für die Bereitstellung einer Vielzahl von Ökosystemen, die dem Menschen dienen, sowie für die Eindämmung des Klimawandels." Wie verändern sich Pflanzen durch den Klimawandel, wie passen sie sich an, und wie können wir Menschen ihre Perspektive einnehmen? Durch die Umkehr von Perspektiven und Rollen werden Pflanzen auf eine ganz neue Art entdeckt.

"Welche Rolle spielt Plankton im marinen Ökosystem und in der Regulierung des Erdklimas?". Mit dieser Fragestellung lassen die in Zürich lebende, finnische Künstlerin Riikka Tauriainen und die Schweizer Klimaforscherin sowie Meeresökologin Meike Vogt in die imaginäre Welt des Plankton eintauchen. "Plankton reagiert empfindlich auf Umweltveränderungen und sein Zustand korrespondiert mit dem Wohlergehen des gesamten Meereslebens. Die Tatsache, dass das Phytoplankton, angetrieben durch die Fotosynthese, bis zu 50 Prozent unseres Sauerstoffvorrats liefert und grosse Mengen an Kohlendioxid bindet, ist ein Dienst, für den wir alle dankbar sein sollten." Ein Workshop zum Ausstellungsprojekt findet am 21. Oktober 2023 statt.

Riikka Tauriainen & Meike Vogt, Plankton Imaginary, 2023, Installation, Experimental Ecology, KBH.G - Foto: Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G

Bild: Riikka Tauriainen & Meike Vogt, Plankton Imaginary, 2023, Installation, Experimental Ecology, KBH.G - Foto: Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G

Kunst kann Veränderung anstossen, davon sind Martina Huber und Gianni Jetzer überzeugt: "Die Ökologie ist heute ein weit verzweigtes Wissensgebiet, in dem sich interessante Unterkategorien entwickelt haben. Im letzten Jahrzehnt ist der Einfluss des Menschen auf die Biosphäre der Erde zu einem drängenden Thema geworden, das auf verschiedenen Ebenen behandelt wird. Oft werden künstlerische und wissenschaftliche Ansätze aber getrennt, da es kaum Raum für einen Austausch gibt. Das wollen wir ändern." Mehr dazu im Curator’s Talk am 5. September 2023, 18 Uhr.

cp

Kontakt:

https://www.kbhg.ch/

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