"Es ist fast zu schön hier"... am Thunersee - August Macke und die Schweiz
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01.06.2013 Ausstellung im Kunstmuseum Thun, bis am 1. September 2013
Bild: August Macke, Kolonnade mit Segelboot II, 1913/14, Ölfarbe auf Holz, 35 x 26 cm, Privatbesitz
August Mackes (1887-1914) Gesamtwerk
zählt zu den herausragenden Leistungen der frühen Moderne in der Kunst des 20.
Jahrhunderts. Die Monate in der idyllischen und faszinierenden Landschaft am
Thunersee gelten dabei als ein Höhepunkt in seiner künstlerischen Entwicklung. "Es
ist fast zu schön hier", schrieb er im Oktober 1913 an seinen Mäzen Bernhard
Koehler vom Thunersee nach Berlin.
Im Mittelpunkt der Ausstellung im Kunstmuseum Thun steht der Aufenthalt des jungen deutschen Expressionisten im Haus Rosengarten in Oberhofen vom Oktober 1913 bis Juni 1914.
Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges, in dem der
Künstler nach wenigen Wochen fiel, führte Macke hier Farbe, Form und
Ausdruckswerte zu einer für uns noch heute faszinierenden Synthese und
entwickelte so seine ganz eigene Malweise.
Die Ausstellung beleuchtet aber auch Mackes besonderes Verhältnis zur Schweiz
im Allgemeinen. Ein Besuch 1907 im Kunstmuseum Basel etwa gab Macke in seiner
Suche nach einem eigenen künstlerischen Weg den entscheidenden Impuls, der den
Beginn des Experimentierens mit modernen künstlerischen Mitteln und damit die
Abwendung von einer akademischen Malweise bedeutete. Eine Beziehung zur Schweiz
ergab sich zudem durch die Freundschaft zu dem Künstlerkollegen Louis Moilliet.
Am Thunersee entwickelte sich ein enger künstlerischer Austausch, durch den
Moilliets Werk, wie ebenfalls zu sehen ist, neue Impulse erhielt.
Einen Exkurs innerhalb der Präsentation bildet die Tunisreise von August Macke,
Paul Klee und Louis Moilliet im April 1914, die gemeinsam am Thunersee geplant
und von dort aus unternommen wurde. Wie sehr die Landschaft am Thunersee und
die nähere Umgebung neben Macke auch andere Künstler immer wieder faszinierten,
zeigen darüber hinaus Bilder von Paul Klee, Ferdinand Hodler, Cuno Amiet und anderen.
Ein umfangreicher Katalog (d/e) mit Texten von Ina Ewers-Schultz, Klara Drenker
Nagels, Andreas Gabelmann, Helen Hirsch und Marianne Keller-Tschirren begleitet
das innovative Ausstellungskonzept (Hatje Cantz Verlag, ISBN
978-3-7757-3542-1), herausgegeben vom Kunstmuseum Thun und dem August Macke
Haus.
Die Ausstellung findet in Kooperation mit dem August Macke Haus in Bonn statt.
kmt
Kontakt:
http://www.kunstmuseumthun.ch/museum/ausstellungen/Hauptausstellung.html