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"EMMANUEL VAN DER AUWERA: SEEING IS REVEALING"

"EMMANUEL VAN DER AUWERA: SEEING IS REVEALING"

04.06.2022 Ausstellung im Haus der elektronischen Künste (HEK), Münchenstein/Basel, bis am 7. August 2022


Bild: © Emmanuel Van der Auwera: Seeing is Revealing - The Sky Is on Fire, 2019
3-Kanal-Video-Installation, HD Videos, 15:21 Min, Ton

Der belgische Künstler Emmanuel Van der Auwera ist mehr als nur ein aufmerksamer Beobachter unserer Zeit. "Seeing is Revealing" das Sehen als Enthüllen, als Aufdecken von etwas Zugrundeliegendem zieht sich wie ein roter Faden durch sein Werk. In seinen raumgreifenden Videoinstallationen widmet er sich Fragen der Wahrnehmung vom medial vermittelten Erleben einer durch das Smartphone gesehenen Welt bis hin zu den Bildern, die von intelligenten Maschinen stammen. Er bezieht sich dabei oft auf reale Ereignisse, nutzt bestehendes Material aus dem Internet, das er neu sortiert, auf seine Bedeutung hin dekonstruiert und zu eindrücklichen ästhetischen Bildtableaus transformiert. Für seine erste Einzelausstellung in der Schweiz schuf Van der Auwera drei neue Werke, die im HEK zum ersten Mal zu sind. Die Ausstellung bietet einen repräsentativen Überblick über das Schaffen des Künstlers.

Mit einer formalen Strenge und der Reduktion auf das Wesentliche seziert und analysiert Van der Auwera die Bedeutung von Bildern wie sie Realität abbilden, aber gleichzeitig auch konstruieren. Sein Material findet er in der ungezügelten Bildproduktion einer globalen Bildschirm-Kultur und den Bildgebungsverfahren neuer Technologien bis hin zu Künstlicher Intelligenz. Aus dieser Bilderflut unserer digitalisierten Welt kreiert er raumgreifende, immersive Installationen von geheimnisvoller Ausstrahlung und ästhetischer Kraft. Sein dokumentarisches Ausgangsmaterial reduziert er in seinen Arbeiten auf sehr poetische Weise auf ein Minimum, fein und fragil. Er schafft damit ästhetische Erfahrungen, die die zugrunde liegenden gesellschaftskritischen Fragen auf eine faszinierende und überwältigende Art als sinnliches Erlebnis zugänglich machen.

Der Bildschirm selbst wird zum Material in Van der Auweras Videoskulpturen, und auch hier interessiert ihn das Offenbaren der Funktionsweise des technischen Geräts. Vor einigen Jahren begann Van der Auwera, Screens bzw. Flachbildschirme zu manipulieren und deren bildgebende polarisierende Filter zu zerschneiden. Schliesslich entfernte er sie ganz und legte damit deren zugrundeliegende Mechanik offen. Der Bildschirm, der uns üblicherweise das Fenster zum Weltgeschehen ist, bot dem menschlichen Auge nur noch einen leeren Anblick. Sichtbar wurden die Aufnahmen wieder durch im Raum platzierte dunkle Glasplatten auf Stativen oder auf dem Boden. Erst die Bewegung im Raum und der richtige Blickwinkel erschliesst den Betrachterinnen und Betrachtern die zunächst unsichtbare Bilderflut. Der Künstler macht sie zu aktiven Teilnehmenden.

In seinen Werken widmet sich der Künstler aktuellen Medienereignissen, richtet seinen Blick auf Tragödien und Tabus unserer mediatisierten Welt oder auf Themen, die mit Entwicklungen in den sozialen Medien zu tun haben. Er sammelt bekenntnishafte Videostreams auf Streaming-Plattformen, oder auch Material aus Nachrichtenkanälen und den Bilddatenbanken kommerzieller Anbieter. Wie ein Chronist sammelt er, um aus diesen Beobachtungen unserer Gegenwart seine Bildwelten zu erschaffen. Geschickt verknüpft er dabei die Genres Dokumentation, Rekonstruktion und Fiktion miteinander, um durch die Rekontextualisierung von Bildern deren Konstruiertheit deutlich werden zu lassen. Dabei verhandelt er die drängendsten Fragen unserer Zeit, die von der Ausweitung des Überwachungsstaates bis hin zu simulierten Realitäten und Deepfakes reichen, getrieben von der "Suche nach der kollektiven menschlichen Erfahrung", wie er selbst schreibt.

Kuratorin: Sabine Himmelsbach

Kontakt:

https://www.hek.ch/kontakt 

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