"EINE FRAU SCHAUT AUF MÄNNER, DIE AUF FRAUEN SCHAUEN"
02.01.2019 Eröffnungsausstellung im neuen Muzeum Susch, bis am 30. Juni 2019
Bild: Unternehmerin und Kunstmäzenin Grażyna Kulczyk, 2012 - Foto: Nostrix - Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en - Datei: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gra%C5%BCyna_Kulczyk_(19-10-2012).jpg
Susch ist ein kleines Unterengadiner Dorf am Fuss des Flüelapasses.
"Eine Frau schaut auf Männer, die auf Frauen schauen" - die Eröffnungsausstellung im Muzeum Susch, einer von Grażyna Kulczyk gegründeten neuen Institution, bezieht sich auf einen der Schlüsselmomente ihrer Sammlung, den Schwerpunkt auf Künstlerinnen, um den Begriff des Weiblichen in seinen diversen Facetten zu erforschen: sozial, politisch und kulturell.
Von künstlerischen Konventionen weiblicher Repräsentation über sexuelle Emanzipation bis hin zu traditionellen Geschlechterrollen und deren Hinterfragung spricht die Ausstellung viele Themen an, die für die feministische Theorie von zentraler Bedeutung sind. Anstatt jedoch die etablierten Polemiken zu wiederholen, versucht sie, eine neue Perspektive auf die Paradoxien des Weiblichen zu bieten.
In den ausgestellten Werken überwiegt der weibliche Blick; der Körper ist eher eine Quelle der Lust als ein ideologisches Schlachtfeld; Mutterschaft und Häuslichkeit sind nicht nur von Zärtlichkeit, sondern auch von Spannungen geprägt.
Der Titel basiert auf dem gleichnamigen Essay von Siri Hustvedt, in dem Wahrnehmungsverzerrungen analysiert werden, die beeinflussen, wie wir sowohl die Kunst als auch die Welt beurteilen.
Die Ausstellung feiert wegweisende Künstlerinnen, die erst kürzlich ihre lang verdienten Plätze im kunsthistorischen Kanon eingenommen haben. Noch wichtiger ist jedoch, dass sie die Geschichte derer erzählt, die unabhängig von ihrem Geschlecht die Passion, Kreativität und den Mut gefunden haben, nicht nur soziale Normen, sondern auch die Grenzen der Kunst und ihrer restriktiven Kategorien zu hinterfragen. Wie Hustvedt selbst schrieb: "Ein Kunstwerk hat kein Geschlecht."
"Im Mittelpunkt dieser Ausstellung steht die furchtlose Verpflichtung, zu experimentieren und die Grenzen der Kunst zu überschreiten.", heisst es im Text des Muszeum Susch zu seiner Eröffnungsausstellung.
Liste der Künstlerinnen und Künstler
Carla Accardi, Evelyne Axell, Magdalena Abakanowicz, Helena Almeida, Ida Applebroog, Mirosław Bałka, Maria Bartuszová, Renate Bertlmann, Judith Bernstein, Louise Bourgeois, Geta Brătescu, Ellen Cantor, Dadamaino, Marlene Dumas, Nicole Eisenman, Wojciech Fangor, Lucio Fontana, Laura Grisi, Dorothy Iannone, Birgit Jürgenssen, Kiki Kogelnik, Maria Lassnig, Natalia LL, Sarah Lucas, Roman Ondak, Teresa Pągowska, Carol Rama, Erna Rosenstein, Iris von Roten, Carolee Schneemann, Sylvia Sleigh, Joan Semmel, Alina Szapocznikow, Betty Tompkins, Julie Verhoeven, Hannah Wilke und Andrzej Wróblewski
Kuratiert von Kasia Redzisz
ms
Kontakt:
Mehr:
Zeitgenössische und feministische Kunst im Engadiner Muzeum Susch
Für
die Eröffnungsausstellung hat die Mäzenin Grażyna Kulczyk
die leitende Kuratorin der Tate Gallery Liverpool ins Engadin geholt. Kasia
Redzisz erforscht mit ihrer Auswahl Geschlechterrollen und Emanzipation.
Muzeum Susch eröffnet
Am Mittwoch hat das neue Muzeum Susch seinen Betrieb aufgenommen. Zuvor war bereits am Freitag die Suscher Bevölkerung eingeladen und am Samstag stiessen mehrere hundert geladene Gäste mit der Muzeumsgründerin Grazyna Kulczyk auf die Eröffnung an.
https://www.engadinerpost.ch/2019/1/02/Muzeum-Susch-eroeffnet
Die reichste Polin bringt Weltkunst in ein Schweizer Dorf
Die polnische Unternehmerin Grazyna Kulczyk eröffnet im Unterengadin ein Museum als Brücke zwischen Ost und West.
Gerhard Mack
Modern art museum opens in Swiss mountain village
https://www.swissinfo.ch/eng/muzeum-susch_modern-art-museum-opens-in-swiss-mountain-village/44645720
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