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"DIE BESTIE DES KRIEGES - NAIVE KUNST AUS DER UKRAINE"

"DIE BESTIE DES KRIEGES - NAIVE KUNST AUS DER UKRAINE"

07.09.2023 Ausstellung im Open Art Museum - Zentrum für Outsider Kunst, Im Lagerhaus, St.Gallen, bis am 25. Februar 2024


Bild oben: Sofia Homeniuk (1921–2001), Regenbogen, 1966, Gouache auf Papier, 30 x 32 cm, RODOVID-Gallery Collection (Kyiv)

Mit dem Angriff auf die Ukraine ist neben entsetzlichen menschlichen Verlusten und Kriegsgräueln auch das kulturelle Erbe des Landes bedroht. Baudenkmäler sowie Museen und ihre dort bewahrten Kulturgüter werden beschädigt oder zerstört. So geschah es auch mit Gemälden der berühmten ukrainischen naiven Künstlerin Maria Prymachenko (1909–1997) bereits am zweiten Tag der russischen Invasion.

Die UNESCO drückte offiziell ihre Betroffenheit aus, sie hatte das Jahr 2009 zum Jahr Maria Prymachenkos ernannt anlässlich von deren 100stem Geburtstag. In aller Eile wurde ein Werk der Künstlerin in die Hauptausstellung der Biennale Venedig aufgenommen. Ihre Friedenstaube "Dove Has Spread Her Wings and Asks for Peace" wurde schnell zum Inbegriff der Friedenshoffnung und auf verschiedensten Internetplattformen geteilt. Berühmt sind auch ihre fantastischen Bestien, mit denen Maria Prymachenko den Krieg anprangert.

Naive Kunst ist im wörtlichen Sinne Volks-Kunst und besitzt eine starke identitätsstiftende Kraft für die Kulturgeschichte des Landes. Die Ausstellung klassischer Naiver Kunst aus der Ukraine mit rund 50 Werken von 23 KünstlerInnen im Open Art Museum, unter der kuratorischen Leitung von Lidia Lykhach von der RODOVID-Gallery, Kyiv, ist die erste in der Schweiz. Im Zentrum steht eine Werkgruppe von Maria Prymachenko mit dem Gemälde "The Beast of War".

Begleitet wird die Ausstellung von einem Katalog in ukrainischer, englischer und erstmals deutscher Sprache.

Darstellungen des Lebensalltags sind zentral in der Naiven Kunst. Auffallend sind die vielfältigen Porträts, speziell das repräsentative Porträt. In der ukrainischen Naiven Kunst ist die Porträtmalerei sowohl mit den Parsunas verbunden, abgeleitet von der Ikonenmalerei, als auch mit der Tradition zeremonieller Kosakenporträts des 17. und 18. Jahrhunderts. Ebenso hatten die ersten Fotostudios in der Provinz mit ihrer eigenen Ästhetik der inszenierten Fotografie einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung des Genres. Die Porträts bekannter Meister wie Panas Yarmolenko (1886–1953) und seiner Tochter Yakylyna Yarmolenko (1918–1970er-Jahre), von Hryhorii Ksionz (1874–1946) und Kateryna Bilokur (1900–1961) bestechen durch ihre Ausdruckskraft. Trotz Stilisierung und Vereinfachung erfassen sie individuelle Charaktere. Sorgfältig ausgearbeitet erscheinen die Porträts kaum noch "naiv".

Viele ukrainische KünstlerInnen beginnen mit floralen Wandmalereien an ihren eigenen Häusern, in der Nachbarschaft und bei Verwandten. Benannt nach dem Zentrum der volkstümlichen Kunst in der Ukraine, der Ortschaft Petrykivk, ist die Petrykivka-Malerei ein dekorativer Stil, der lokale Flora und Fauna zeigt und reich an Symbolik ist. 2013 wurde die Petrykivka-Malerei von der UNESCO in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Tetiana Pata (1884–1976), Oryna Pylypenko (1893–1979) und Paraska Pavlenko (1881–1983) stehen in dieser Tradition. Sie benutzen einfache Farben und spezielle Pinsel, z.B. aus Gras.

Mehr:

https://openartmuseum.ch/wp-content/uploads/2023/09/Pressetext_Ukraine_DE_040923.pdf 

oam

Kontakt:

https://openartmuseum.ch/ 

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Maria Prymachenko (1909–1997), Die Bestie des Krieges, 1970er-Jahre, Gouache auf Papier, 55 x 75 cm, RODOVID-Gallery Collection (Kyiv)

Bild: Maria Prymachenko (1909–1997), Die Bestie des Krieges, 1970er-Jahre, Gouache auf Papier, 55 x 75 cm, RODOVID-Gallery Collection (Kyiv)

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