"DEAL WITH IT - AFRIKANISCHES ERBE IN BASEL"
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27.08.2023 Ausstellung in der Universitätsbibliothek Basel, bis am 16. November 2023
Fotos: Basler Afrika Bibliographien
Die Basler Afrika Bibliographien (BAB) laden ein zur Ausstellung "Deal with it – Afrikanisches Erbe in Basel". Diese stellt die individuelle und gemeinsame Geschichte und Gegenwart von fünf Basler Institutionen mit Afrikabezug aus der Perspektive von Studierenden vor: Universität Basel, Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut, Museum der Kulturen Basel, Mission 21 und Basler Afrika Bibliographien. Damit verbunden ist der Launch eines neuen Portals, das sämtliche Africana-Sammlungen in Basel vereint.
Warum findet sich ausgerechnet in Basel eine derartige Vielzahl an Institutionen mit Bezug zum afrikanischen Kontinent? Die Entwicklung basiert auf einer längeren Tradition des akademischen Engagements mit Afrika in der Region. So werden in der Ausstellung zum Beispiel sowohl die ersten Afrika-Expeditionen des Basler Grossbürgertums als auch kontemporäre Schweiz-Afrikanische Kooperationsprojekte auf Augenhöhe vorgestellt.
Mit kolonialem und imperialem Erbe aktiv und offen umgehen
Mit dem klaren Bekenntnis der Universität zur Forschung über, in, mit und für Afrika entwickelte sich Basel zu einem internationalen Zentrum für interdisziplinäre Afrikaforschung. Die Ausstellung präsentiert die Geschichte und Gegenwart der Institutionen aus der Perspektive von Studierenden und hat das Ziel, einen breiteren Diskurs zu Basels kolonialer Vergangenheit und aktuellen Beziehungen zu und mit Afrika anzuregen. Die StudentInnen haben in enger Zusammenarbeit mit Archivaren, Direktorinnen und Kuratoren persönliche Geschichten, einzigartige Artefakte und neue Erkenntnisse zusammengestellt. Die Studierenden-Perspektive wurde von den fünf Institutionen kommentiert. In der Ausstellung treten die verschiedenen Perspektiven auf das afrikanische Erbe in Basel in einen Dialog.
PARC – ein Metakatalog, der die Afrikaforschung auch auf dem afrikanischen Kontinent vereinfachen soll
Im Rahmen der Ausstellung wird zudem das neue Rechercheportal PARC (Portal for African Research Collections) lanciert. PARC hat das Ziel, sämtliche Africana-Sammlungen in Basel neu in einem Metakatalog zugänglich und sichtbar zu machen. Das technische Design ist so ausgerichtet, dass das Portal auch bei schlechter Internetverbindung funktional bleibt. Dadurch wird für Forscherinnen und Studenten auf dem afrikanischen Kontinent ein guter Zugang sichergestellt. Aktuell sind die digitalen Archive der fünf Partnerinstitutionen abrufbar: Universität Basel, Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut, Museum der Kulturen Basel, Mission 21 und Basler Afrika Bibliographien. In Zukunft können weitere Bestände innerhalb der Schweiz und von Europa oder von afrikanischen Institutionen integriert werden.
"Deal with it" – das Rahmenprogramm
Geschichte ist geteiltes Erbe. Deshalb wurden im Rahmen eines Open Call weitere Basler Institutionen oder Einzelpersonen dazu eingeladen, einen Beitrag zur Debatte beizusteuern. Entstanden ist ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Konzerten, Podien, Workshops und weiteren Ausstellungen von August bis Dezember 2023. Die Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen, sich an der Debatte zu beteiligen.
"Deal with it" wird von den Basler Afrika Bibliographien ausgerichtet (Gesamtprojektleitung: Alice Spinnler und Reto Ulrich). Kuratiert wurde sie von Elisa da Costa und Benedikt Wyss in Zusammenarbeit mit Studierenden der Universität Basel, die Szenografie stammt von Bravo Ricky. Finanziert wird die Ausstellung von der Christoph Merian Stiftung, von der Fachstelle für Rassismusbekämpfung (FRB), der Freiwilligen Akademischen Gesellschaft, der Ernst Göhner Stiftung, Tweaklab und der Universitätsbibliothek Basel.
Basler Afrika Bibliographien
Die Basler Afrika Bibliographien (BAB) sind ein Dokumentations- und Kompetenzzentrum zu Namibia und dem südlichen Afrika mit Sitz in Basel. Sie führen ein Archiv, eine Fachbibliothek und einen Verlag und bieten wissenschaftliche, kulturelle und gesellschaftspolitische Veranstaltungen an.
Quelle / Kontakt:
https://ub.unibas.ch/de/kontakt/medien/#c29416
Mehr:
Kolonialismus in Basel - "Wir verherrlichen unsere Geschichte"
Die Schweiz hatte keine eigenen Kolonien. Trotzdem gibt es immer wieder Ansätze, die koloniale Geschichte unseres Landes aufzuarbeiten – zum Beispiel in einer neuen Ausstellung in der Basler Unibibliothek. SP-Grossrätin und Ethnologin Barbara Heer sieht auch den Kanton Basel-Stadt in der Verantwortung.
Fiona Keeling
https://bajour.ch/a/cllp7kvx18869252sfr40pbg87n/kolonialismus-in-basel
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Bild: Die Fotos zeigen Ernst Dammann bei der Aufnahme von Tondokumenten im April 1954 in Mupini, Namibia. Die Ernst und Ruth Dammann Sammlung liegt heute im Archiv der Basler Afrika Bibliographien und ist ein Beispiel für Archivgut aus kolonialem Kontext in Basler Sammlungsinstitutionen. Album D85, Bestand PA.39 Ernst und Ruth Dammann, Basler Afrika Bibliographien.