"COLLAGE - COLLECTION. WERKE DER SAMMLUNG"

29.03.2024 Ausstellung im Open Art Museum St.Gallen, bis am 4. August 2024

Bild oben: Dejan Suvajac (*1992), Appezeller Flüech, undatiert, Filzstift auf Holz, open art museum, Schenkung Sammlung H.R. Fricker

Bild: Olga Bücheli (Lebensdaten unbekannt), Ohne Titel (Frau unter Blütenbaum), 1984, Collage mit getrockneten Pflanzen, open art museum, Schenkung Hanna Uelliger

Unter dem weit gefassten Begriff "Collage" zeigt die Ausstellung über 50 Werke aus der Sammlung des open art museum, die aus gesammelten Dingen gestaltet sind. Mit Leim, Draht, Klebstreifen, Nägeln, Schnur und einem feinen Gespür für Materialien fügen die 14 KünstlerInnen Ungleichartiges zu neuen Schöpfungen zusammen. Manche suchen die Reibung, andere die harmonische Komposition. Beide eint der andere Blick auf Gegenstände des Alltags und deren Wertschätzung, die über die eigentliche Funktion hinaus geht.

Bild: Marc Moret (1943–2021), Ohne Titel, um 1997–1998, Diverse Materialien, open art museum, Schenkung aus dem Nachlass Marc Moret

Das Kernstück der Ausstellung bilden drei Hochreliefs des freiburgischen Künstlers Marc Moret (1943 – 2021). Sie kamen 2022 in die St.Galler Sammlung und werden hier zum ersten Mal präsentiert. Die "Collages", wie er sie selber nannte, nutzte er in seiner Stube zur persönlichen Andacht.

Vergänglichkeit und Erinnerung sind ebenso zentrale Themen in Cuno Affolters (*1958) Arbeiten, mit denen er bis 2012 ein Zimmer seiner Lausanner Wohnung eingerichtet hatte. Karl Uelligers (1914 – 1993) "Schüürlilüt2, seine geheimnisvollen Figuren aus Alltagsdingen, bevölkerten dessen Scheune. Wie diese scheinen auch Antonio Odestis (1917 – 1999) aus Strandgut geformte Wesen ein Eigenleben zu besitzen.

"One man’s trash is another man’s treasure": Die Redewendung trifft auf viele der ausgestellten KünstlerInnen und besonders auf Gottfried Röthlisberger, Max Goldinger und Fritz Soltermann zu. Gottfried Röthlisberger (1915 – 1986) montiert seine bei der Arbeit gefundenen Trouvaillen zu abstrakten Reliefs und Assemblagen, Max Goldinger (1908 – 1988) baut vorzugsweise Musikinstrumente, obwohl er weder Noten kennt noch je ein Instrument gespielt hat. Fritz Soltermann (1915 – 1984) konstruiert kostbar wirkende, schlossartige Objekte.

Dejan Suvajac (*1992) hingegen sammelt keine Dinge, sondern Worte und bindet sie zu Holzbündeln. Mit zarten Kompositionen aus Stoffen, Pflanzenteilen und Papier entführen Pya Hug (1922 – 2017), Heidi Ehmcke-Senn (1905 – 1962), John Elsas (1851 – 1935) und Olga Bücheli (Lebensdaten unbekannt) an Sehnsuchtsorte, während Otto Gilli (1940 - 2014) und Werner Baptista (1946 – 2012) mit harten Kontrasten auf gesellschaftliche Missstände hinweisen und Scheinheiligkeiten entlarven.

Ausgestellte Künstlerinnen und Künstler

Olga Bücheli (Lebensdaten unbe-
kannt)

Marc Moret (1943–2021)

Cuno Affolter (*1958)

Werner Baptista (1946 Zürich – 2012 Paris)

Heidi Ehmcke-Senn (1915 – 1962)

John Elsas (1851 – 1935)

Otto Gilli (1940 Luzern – 2014)

Max Goldinger (1908 Homburg, TG – 1988 Trogen, AR)

Pya Hug (1922 – 2017)

Antonio Odesti (1917 – 1999)

Gottfried Röthlisberger (1915 – 1986)

Fritz Soltermann (1915 – 1984)

Dejan Suvajac (*1992)

Karl Uelliger (1914 – 1993)

oam

Mehr:

https://openartmuseum.ch/wp-content/uploads/2024/03/Pressetext_versammelt_collage_DE_180324.pdf

Kontakt:

https://openartmuseum.ch/ausstellung/collage-collection/

#OpenArtMuseumStGallen #OlgaBücheli #MarcMoret #CunoAffolter #WernerBaptista #HeidiEhmckeSenn #JohnElsas #OttoGilli #MaxGoldinger #PyaHug #AntonioOdesti #GottfriedRöthlisberger #FritzSoltermann #DejanSuvajac #KarlUelliger #CHcultura @CHculturaCH ∆cultura cultura+

Bild: Max Goldinger (1908–1988), Ohne Titel (Musikinstrument), undatiert, Diverse Materialien, open art museum, Sammlung Mina und Josef John

Bild: Cuno Affolter (*1985), The fallen angel opened its wings again and entered another door of perception, 2000–2011, Diverse Materialien, open art museum, Schenkung des Künstlers

Zurück zur Übersicht