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"ATELIER ZANOLLI: STOFFE, MODE, KUNSTHANDWERK, 1905-1939"

"ATELIER ZANOLLI: STOFFE, MODE, KUNSTHANDWERK, 1905-1939"

08.05.2022 Ausstellung im Museum für Gestaltung Zürich, Toni-Areal, bis am 4. September 2022


Bild oben: Atelier Zanolli, Dosen mit Deckel, Holz, gedrechselt, gebeizt, Brandmalerei, 1923-1930, Kunstgewerbesammlung

Mit ungebremster schöpferischer Energie bespielte die Familie Zanolli in Zürich zu Beginn des 20. Jahrhunderts das weite Feld der kunsthandwerklichen Gestaltung. Material- und disziplinübergreifend entwarf und produzierte sie eine Vielzahl von anmutigen und heiteren Objekten, die im Rahmen der Ausstellung "Atelier Zanolli" im Museum für Gestaltung Zürich nun erstmals entdeckt werden können.

Die Ausstellung "Atelier Zanolli Stoffe, Mode, Kunsthandwerk, 19051939" präsentiert erstmals öffentlich den materiellen Nachlass der künstlerisch hochambitionierten Familie Zanolli.

Als Atelier Zanolli erschafft die Familie ab 1905 in der Seidenstadt Zürich eine Fülle von Produkten, die ihre hohe Attraktivität in zahllosen Sparten und unerwartet bunten Farben auffächert. Die Arbeiten ermöglichen einen umfassenden Einblick in die Techniken und Bedingungen sowie den Zeitgeschmack der Epoche. Die Ideale der Familie und ihr Ringen um die Positionierung des "Stile Zanolli" in einer gestalterisch ambitionierten Zeit weisen dabei Parallelen zu aktuell tätigen Start-ups auf, gerade in ihrer Leidenschaft für handgefertigte Produkte, wie sie auch heute wieder nachgefragt sind.

Atelier Zanolli, Perlband, Glasperlenarbeit, gehäkelt, 1917-1939, Kunstgewerbesammlung

Bild: Atelier Zanolli, Perlband, Glasperlenarbeit, gehäkelt, 1917-1939, Kunstgewerbesammlung

Mit Liebe zum Detail: Arbeiten im Atelier Zanolli

Zentral in der Tätigkeit des Atelier Zanolli ist die Familie als tragende Produktionseinheit. Die als Modeschöpferin tätige Mutter Antonietta Zanolli initiiert 1905 die Migration aus dem norditalienischen Belluno nach Zürich, wo die Familie mit einem Atelier für Mode und Kunsthandwerk einen Neuanfang wagt. Bald steigt die Nachfrage nach den aufwändig bestickten Kreationen, wo Huftiere über Holzschalen und Lederetuis springen oder Luftballons vor einem Regenbogen schweben.

Ab Mitte der 1920er-Jahre entstehen stets neue fantasievolle Muster auf zahllosen Seidenstoffen. Gekonnt und mit viel Lust am Experiment führt die Tochter Lea Zanolli dabei die Airbrush-Spritzpistole. Trotz teils widrigen historischen Vorgaben kann das Atelier Zanolli die künstlerische Selbstverwirklichung mit Aufträgen für bedeutende Warenhäuser wie Grieder und Jelmoli verbinden.

Eine Entdeckungsreise durch Epoche und Material

Der zum ersten Mal öffentlich gezeigte Fundus sorgt für ein aussergewöhnliches Sehvergnügen im Museum für Gestaltung Zürich. In sieben Ausstellungzonen stellt sich zunächst in aparten Fotos die Famiglia Zanolli vor. Eine Boutique ermöglicht das Schwelgen in der sinnlichen Welt des Stile Zanolli: Umrahmt von veredelten Seidenstoffen prangen opulent bestickte Kissen, mit Brandmalerei verzierte Lederetuis, farbenprächtige Holz-, Filz- und Glasperlenarbeiten und Spritztechnik auf Papier.

Atelier Zanoll, Buchumschlag, Graukarten, Schablonen-/Spritztechnik, 1926-1939, Kunstgewerbesammlung

Bild: Atelier Zanolli, Buchumschlag, Graukarten, Schablonen-/Spritztechnik, 1926-1939, Kunstgewerbesammlung

"LAtelier" macht in Entwürfen und Materialien die Produktion greifbar. Die Zürcher Designerin Franziska Born zeigt in einer Neuinterpretation des Stile Zanolli die Finessen der Airbrushtechnik auf. In der anschliessenden Vermittlungszone "Provòn!" (Bellunesisch für: "Probieren wir es!") kann das Publikum mittels Stempeln eigene Muster kreieren, die Teil der Ausstellung werden. "Il Successo" markiert die Stationen des Atelier Zanolli vom Hausierhandel bis zum Erfolg, während "LInflusso" den Zanolli-Kosmos über inspirierende aussereuropäische Textilien wie auch die lokale Konkurrenz kontextualisiert: Sophie Taeuber-Arp, Otto Morach sowie Elsi Giauque aus der Zürcher Filiale der Wiener Werkstätte sind hier unter anderen vertreten. Internationale Parallelen manifestieren sich in den meisterhaften Exponaten von Klara Posnanski und Maria May.

"La Risonanza" zu guter Letzt bildet mit aktuellen Designpositionen eine zeitgenössische Echokammer: Rafael Kouto, Lela Scherrer oder Ikou Tschüss treten über die gestalterischen Disziplinen mit dem Atelier Zanolli in einen Dialog.

Leihnahmen aus internationalen Sammlungen und von den Nachfahren des Atelier Zanolli sowie dokumentarisches Material zur Familie aus dem Schweizerischen Sozialarchiv ergänzen die Exponate aus der Museumsbestand.

Publikation

Museum für Gestaltung Zürich, Sabine Flaschberger (Hg.): Atelier Zanolli. Stoffe, Mode, Kunsthandwerk 19051939, Scheidegger&Spiess. Mit Beiträgen von Sabine Flaschberger, Nadja Aebi, Virginia Gardner Troy, Denise Ruisinger u.a. Gestaltet von Simone Farner und Naima Schalcher
ISBN 978-3-03942-081-0 Deutsch

ISBN 978-3-03942-082-7 Englisch

mfg

Kontakt:

https://museum-gestaltung.ch/de/

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Atelier Zanolli, Stoffcoupon, Dessin 8047, Seide, gefärbt, Schablonen-/Spritztechnik, 1926-1939, Kunstgewerbesammlung

Bild: Atelier Zanolli, Stoffcoupon, Dessin 8047, Seide, gefärbt, Schablonen-/Spritztechnik, 1926-1939, Kunstgewerbesammlung

 

 

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